71

1.1K 40 0
                                    

Ich habe mich schon längst für mein Essen entschieden, ich spüre mein Handy vibrieren, aber da es nur eine Nachricht und kein Anruf ist, ignoriere ich es. Lisa kommt und wir bestellen unser Trinken und Essen und noch eine Schüssel Wasser für Martha.

Tanya zeigt mir Bilder von ihrer Hochzeit, die vor fast zwei Wochen war. Sie hat sich tausendmal entschuldigt, dass sie mich nicht eingeladen hat. Aber ist ja auch verständlich, sie hat mit den engsten Freunden gefeiert und wir haben uns ewig nicht mehr gesehen. Ihr Brautkleid war wundervoll. Kurz danach waren sie in Griechenland und kamen vor zwei Tagen erst wieder zurück. "Sehr schön. Vor allem die Hochzeitsbilder. Ihr beide seht so unfassbar glücklich und frisch verliebt aus, obwohl ihr schon richtig lange zusammen seid.", sage ich und muss direkt an Harry denken. Ich bilde mir ein sein Lachen zu hören. Tanya weiß nicht, dass Harry Styles mein Freund ist, sie weiß aber dass mein Freund Harry heißt. Unser Gespräch wird von Lisa unterbrochen, die unsere Bestellung bringt.
"Guten Appetit euch. Harry ist auch gerade da und holt Essen.", sagt sie an mich gerichtet. Ich nicke nur lächelnd.
"Ah cool! Dann kannst du ihn mir ja vorstellen. Jetzt hast du mir schon so viel von ihm erzählt.", sagt Tanya begeistert. Ich überlege. Ich habe es noch nicht mal Zoe erzählt, aber es gab bis jetzt auch noch keinen passenden Moment, beziehungsweise ich habe mich nicht bereit gefühlt. Harry ist jetzt schon hier und wieso nicht. Sie wird es schon nicht der Presse sagen, ich meine sie ist eine Freundin von mir und ... meine Gedanken werden von Tanya unterbrochen, die leise: "Oh mein Gott" sagt. Ich blicke erst sie an und dann folge ich der mir zu bekannten rauen Stimme: "Ich hab dir eben geschrieben, ob ich dir was zum Essen mitbringen soll?", sagt Harry lachend im Türrahmen, und zeigt auf die zwei Boxen in denen das Essen ist.
"Oh, ähm ... nicht nötig.", sage ich nur und überlege was ich jetzt machen soll. Ich merke Tanyas Blick zwischen Harry und mir. Ach egal.

"Tanya, das ist mein Freund Harry. Harry, das ist eine alte Freundin von mir, Tanya.", Harry kommt auf uns zu und gibt Tanya die Hand.
"Freut mich dich kennenzulernen.", sagt er höflich. Tanya wirkt kurz sprachlos, doch fängt sich schnell. Wie schon damals bei Zoe und allen anderen. Sie sind One Direction Fans, das haben sie mehrmals gesagt. Deswegen tu ich mir ja auch so schwer es ihnen zu sagen. Als damals das Video herum ging, von dem Konzert von One Direction in Vancouver, wo Emilia und ich auf der Bühne waren. Haben sie mir alle geschrieben, Mark, Tanya und so weiter, wie neidisch sie sind, dass ich den Jungs so nahe war. Ich verhalte mich nicht ohne Grund so. Ich möchte, dass sie Harry ohne Vorurteile kennenlernen. Ich habe Tanya vorhin auch schon von Harry erzählt, von der Zeit als wir in Deutschland waren oder von den letzten Wochen in der USA. Ich habe natürlich nichts von den Konzerten erwähnt.

Während ich solange nachgedacht habe, habe ich anscheinend einen Punkt auf dem Tisch fixiert, denn ich habe nicht mitbekommen, wie Harry jetzt direkt vor mir steht. Erst als er meinen Arm berührt, blick ich ihm wieder ins Gesicht.
"Alles gut?", fragt er mich.
Ich räuspere mich kurz, bevor ich antworte: "Ähm, klar. Ist die Besprechung schon vorbei?"

"Ja, war sehr anstrengend, deswegen geh ich jetzt nach Hause. Hab noch eine schöne Zeit mit Tanya. Bis später meine Schöne.", die letzten Worte sagt er leise, bevor er mir einen zarten Kuss auf die Wange gibt.
"Hat mich gefreut, Tanya.", er winkt uns nochmal bevor er durch die Tür verschwindet.

Tanya und ich setzten uns wieder.
"Oh mein Gott, dein Freund ist Harry Styles?", sie sieht mich verwirrt an.
"Als du vorhin von deinem Freund erzählt hast, hast du nicht erzählt, dass er berühmt ist. Wissen Zoe, Alfie auch von ihm", ich erzähle ihr, dass sie es nicht wissen nur Mark und ich erkläre ihr, warum ich nicht von Harry Styles, sondern nur von Harry erzählt habe. Sie versteht es und ist nachsichtig. Sie hat sich sogar für ihr Verhalten eben entschuldigt, was wirklich nicht nötig gewesen wäre.

Wir haben schon längst aufgegessen und es ist mittlerweile kurz nach 20. Uhr. Wir sind auf dem Parkplatz und verabschieden uns mit einer langen Umarmung.
"Da du jetzt wieder häufiger in London sein wirst, melde dich ruhig, wenn du mal wieder Zeit hast, ja!", ich nehme Martha nochmal auf dem Arm und knuddle sie, bevor ich den Parkplatz verlasse. Ich gehe um das Pub, und bin direkt vor Harrys Haus. Ich öffne die Tür zum Innenhof und dann die Haustür.

"Ich bin zuhause!", sag ich laut, in der Hoffnung eine Antwort von Harry zu bekommen, damit ich weiß wo er ist. Ich folge den Lichtstrahlen aus dem Wohnzimmer. Dort liegt er auf dem dunkelgrünen Sofa. Die Serie, die wir zusammen angefangen haben, läuft im Hintergrund. Seine Augen sind geschlossen und sein Lederbuch liegt auf seiner Brust. Mit leisen Schritten nähere ich mich ihm. Ich hebe seine Hand leicht an und nehme das Buch von seiner Brust und lege es hinter mir auf dem Tisch ab. Als nächstes nehme ich die Decke, die bei seinen Füßen liegt und lege sie über seinen Körper. Ich streiche nochmal drüber, bevor ich das Zimmer verlasse und nach oben ins Schlafzimmer gehe, um mir was Gemütliches anzuziehen, bevor ich wieder nach unten gehe. In der Küche hat Harry alles liegen lassen von dem Essen, das er sich geholt hat. Das beseitige ich schnell.
Gerade als ich das Geschirr abwasche, legen sich plötzlich zwei Hände um meine Taille.
"Ich hätte das schon selbst gemacht.", sagt er in mein Ohr, bevor er mir einen Kuss auf den Hals gibt. Ich kichere und sage nur: "Die Frage ist nur wann? Das ist gleich gemacht, alles gut.", Harrys Hände entfernen sich von meinem Körper. Er nimmt sich das Tuch, stellt sich neben mich und trocknet das Geschirr ab.
"Du kannst doch nicht einfach unsere Serie alleine weiterschauen?", sage ich bestürzt.

Harry lacht rau, während er die Teller wegräumt: "Ich habe nicht viel mitbekommen, ich schwöre. Ich bin ziemlich schnell eingeschlafen.", nach dieser Antwort spritze ich ein bisschen Wasser auf ihn.

"Ey!", höre ich Harry neben mir lachend beschweren.

"Du hast es mehr als verdient Harold!", antworte ich nur kopfschüttelnd darauf.

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Where stories live. Discover now