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Harrys P.o.v.

Sobald unser Wagen vor dem Hotel hält, springe ich raus und gehe direkt auf den Aufzug zu. Auf ihrer Etage angekommen, jogge ich den Korridor entlang zu ihrer Tür. Bevor ich klopfe, halte ich inne. Was werde ich sagen, wenn sie die Tür öffnet? Egal, sei spontan Harry! Dreimal klopfe ich an ihrer Hotelzimmertür. Doch keiner öffnet. Ist sie nicht hier? Ich warte 20 Minuten, doch sie kommt nicht ...

Daher fahre ich mit dem Fahrstuhl wieder nach unten in die Lobby. Ich gehe auf die Rezeption zu.
"Guten Tage, mein Name ist Harry Styles. Ich möchte gerne einen Gast von Ihnen besuchen. Sie arbeitet als Au Pair für die Inhaber des Hotels. Ihr Name ist Laura und sie wohnt in Zimmer 255. Wissen Sie, ob sie hier ist?", mit einem freundlichen Lächeln antwortet sie mir: "Tut mir leid Mister Styles, aber Miss Laura hat heute Morgen das Hotel verlassen. Soweit ich weiß, arbeitet Sie hier nicht mehr. Ich denke Sie ist in ihr Heimatland zurückgeflogen."

Ungläubig starre ich die junge Frau an. Das kann nicht sein! Wieso heute? Ich habe sie verpasst, um ein paar Stunden. Sie ist zurück nach Deutschland geflogen ... Ich habe sie verloren. Ich kann nicht nach Deutschland fliegen, ich bin mitten in der Amerikatour. Ich kann nicht so egoistisch sein und nach Deutschland fliegen, und die ganzen amerikanischen Fans hängen lassen. Verdammt. Wieso muss mir sowas passieren? Wo ich kurz davor war endlich wieder glücklich zu sein in meinem Privatleben.

Enttäuscht lasse ich meine Hände auf die Rezeptionstheke fallen: "Vielen Dank.", ich drehe mich von der Frau weg und sehe mich in der Lobby um. Ich erkenne meinen Bodyguard, der mit unseren Sachen auf einen der teuren Sofas sitzt. Ich gehe auf ihn zu, und lasse mich neben ihn fallen.
"Ich habe sie verpasst. Laura ist heute Morgen zurück nach Deutschland geflogen ... ", während ich rede, sehe ich mit leerem Blick die Fensterfront vor mir an.

"Was willst du jetzt machen Harry?", die tiefe Stimme löst mich aus meiner Starre, ich blicke ihn an.
"Ich weiß es nicht. Hier in Vancouver ist nichts was ich jetzt noch machen kann. Nach Deutschland kann ich jetzt auch nicht fliegen. Ich rufe Sam an, er soll den nächsten Flug buchen, damit ich wieder bei den Jungs bin und morgen das Konzert spielen kann.", schlecht gelaunt rufe ich Sam an, und kläre alles, damit ich heute noch zurück bei den Jungs bin.

Lauras P.o.v.

Noch vier Stunden fliegen, dann lande ich endlich in München. Immer wenn ich einen Ort verlasse, habe ich das Gefühl etwas vergessen zu haben. So geht es mir auch jetzt. Irgendetwas wichtiges habe ich in Vancouver vergessen, aber ich komm einfach nicht drauf was.
Die meiste Zeit während des Fluges, habe ich geschlafen oder einen Film gesehen. Was soll ich denn jetzt die letzten vier Stunden noch machen. Ich bin nicht müde. Nicht hungrig. Nicht durstig. Das einzige was ich jetzt möchte ist, eine Dusche, eine bequeme Decke, mein Bett und Harry. Ich vermisse ihn einfach so sehr. Vielleicht fällt es mir einfacher ihn zu vergessen, sobald ich meine Familie sehe und meine alten Freunde. Keiner von ihnen hat einen Zusammenhang zu Harry Styles. Somit sollte das kein Problem sein meinen normalen deutschen Alltag weiterzuleben.

Ich nehme die Fernbedienung für den Bildschirm vor mir in die Hand und zappe durch die Filme, die mir zur Verfügung stehen. Ich bin gerade bei den Dokumentationen. Ich habe gerade das Bedürfnis etwas anzusehen, das mich weiterbildet. Irgendetwas über die Natur, Tiere, Universum, wichtige Gebäude, Plätze oder auch Menschen. Was mich auch immer sehr interessiert, sind Dokumentation über Kriminalfälle aus der Vergangenheit, die dann in einer zweistündigen Dokumentation erklärt werden. Ich liebe sowas, aber leider kann ich hier nichts finden. Warte ... Nein ... Ist das ... ‚One Direction: This Is Us'. Haben die Jungs ihre eigene Dokumentation? Ohne lange zu überlegen, wähle ich diesen Film aus.

Ich muss mir häufig die Hand vor den Mund halten, damit ich nicht laut auflache. Es wird viel gezeigt, wie es hinter Bühne abläuft, vor einem Konzert. Auch viele Liveauftritte, auf verschiedenen Bühnen weltweit. Viele Szenen von Fans vor den Konzerten. Auch private Dinge werden gezeigt. Wie die Jungs wohnen, die Familien, wie ihre Kindheit war. Wo und wie sie aufgewachsen sind. Es gibt genau eine Szene, die mich tatsächlich zu Tränen gerührt hat. Als Zayn, ich habe ihn nicht kennengelernt, weil er One Direction Anfang des Jahres verlassen hat, aber er hat seiner Mutter und seinen Schwestern ein Haus gekauft. Und als er und seine Mutter telefonieren das war so emotional, dass ich mir keine Tränen unterdrücken konnte.

Die schönste Szene für mich war allerdings, als Harry nach Hause gefahren ist. Wie er die Bäckerei gezeigt hat, in der er früher gearbeitet hat. Wie er zusammen mit seiner Mutter Anne in der Küche steht und mit ihr ein Sandwich macht. Ein Einblick in das Privatleben von Harry.
Er hat mir von ihr und auch ihren Ehemann erzählt, aber ich hatte kein Bild vor Augen. Aber wenn man Anne ansieht, sieht man direkt die Ähnlichkeit zu Harry und vor allem Gemma. Das ist wirklich sehr schön zu sehen. Ich glaube ich hatte durchgehend ein Lächeln in meinem Gesicht.

Am Ende der Dokumentation singen sie ‚What makes you beautiful' auf der Bühne. Als Harry sein Solo sing, zieht Liam ihm seine Hose runter, und Harry steht nur in Boxer auf der Bühne, vor tausenden von Fans und einem Dokumentationskamerateam. Aber so professionell wie er ist, singt er weiter als wäre nichts passiert.

Der Doku ist zu Ende und die restliche Zeit verbringe ich mit schlafen. Ich träume von Harry. Von seinen wunderschönen weichen, lockigen, langen Haaren. Von seinen einzigartigen tiefen Grübchen. Von seinen weichen Lippen. Von seinen atemberaubenden smaragdgrünen, warmen Augen.

Ich wache auf, als mich eine Stewardess aufweckt, weil wir gleich landen. Endlich. Ich kann es kaum noch erwarten meine Familie wieder zu sehen. Ich hasse fliegen! Oben in der Luft ist es vollkommen okay aber, der Start und die Landung, sind der reinste Horror für mich. Ich versuche es immer unbemerkt zu machen. Ich versuche meine Atmung zu kontrollieren, während ich meine Finger an die Armlehnen presse. Dabei drücke ich direkt auf meine Wunden, was mich scharf die Luft einziehen lässt. Selbst der Schmerz hält mich nicht davon ab, noch fester die Armlehne zu umgreifen. Wir kommen dem Boden immer näher und näher. Mit einem Ruck setzten wir auf der Landebahn auf.

Als sich das Flugzeug zu dem Parkplatz bewegt, blicke ich auf meine Hände und stelle fest, dass meine Wunden wieder aufgeplatzt sind. Da ich hier auch kein Blut verschmieren will, drücke ich auf den Knopf über mir, um eine Stewardess zu rufen. Ich bitte sie mir etwas zu bringen damit ich die Wunde verbinden. Erst sieht sie mich ein bisschen entsetzt an, bringt mir aber dann etwas und hilft mir auch beim Verbinden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich endlich meine Koffer neben mir und gehe auf den Ausgang zu. Mein Blick schweift über die Menschenmenge. Ich scanne jede einzelne Person und dann sehe ich sie. Meine Familie! Sofort schleicht sich ein riesen Grinsen auf mein Gesicht. Mein ganzer Körper kribbelt. Mit schnellen Schritten gehe ich auf meine Mama zu. Als ich ihre Tränen sehe, kann ich meine auch nicht mehr zurückhalten. Weinend lasse ich meine Koffer liegen und renne die letzten Schritte zu ihr und schließe sie endlich wieder in meine Arme. Meine Mama und ich umarmen uns ewig, bis ich mich von ihr löse. Sie legt ihr Hände an meine Wangen und wischt mir die Tränen weg.
"Ich habe dich so vermisst Süße."

Ich lächle sie nochmal an, bevor ich mich zu meinem Bruder drehe und auch ihn in meine Arme schließe. Neben Mama und meinem Bruder, ist auch der Freund von meiner Mama dabei und seine Tochter. Auch sie schließe ich in die Arme. Zusammen machen wir uns auf den Weg zum Auto. Während des Weges lässt meine Mama meine Hand kein einziges Mal los. Ich habe ihr so gefehlt und das zeigt sie mir mit dieser Geste. Ich merke ihren Blick auf meinem Verband an meiner Hand, aber sie hat bis jetzt nicht gefragt was da passiert ist. Das ist jetzt auch eher zweitranging. Ich bin einfach wieder froh hier zu sein, bei meiner Familie.

Am Auto angekommen packen wir alles ein und fahren dann gleich los. Sobald ich im Auto bin fallen mir die Augen zu von dieser langen Reise.

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα