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Ich blicke auf die Bühne und entdecke Harry. Er steht nicht direkt im Blickfeld, sondern eher am Rand hinter einem Container. Allerdings steht er gut einen Schritt zu weit vorne, sodass er sichtbar für jeden ist. Man kann sich also doch nicht so unbemerkt dorthin stellen wie er vorhin noch behauptet hat. Harry holt gerade sein Handy heraus und tippt eifrig darauf herum bis ich mein Handy vibrieren spüre. Ich nehme es heraus und verdunkle erstmal den Bildschirm, damit die Mädchen um mich herum nichts auf meinem Bildschirm erkennen können.
Komm zu mir', hat Harry mir geschrieben. Ich habe eigentlich einen guten Platz, den ich jetzt ungern hergebe.
Ich antworte ihm mit: ‚Nein, wir können Augustana ja bei dem nächsten Konzert zusammen anschauen. Ich habe hier mega den guten Platz. Ich bleib jetzt hier bis zum Ende der Show. Ich liebe dich.', Ich stecke mein Handy wieder weg und blicke zu Harry, wie er sein Handy nimmt und kurz darauf blickt, bevor er sich die Haare nach hinten streicht, lächelt und etwas zu Cal dem Bandfotografen sagt, der neben ihm steht. Er holt sein Handy wieder heraus und tippt etwas. Ich nehme schon mal mein Handy in die Hand und warte, bis auch schon die Nachricht von Harry aufpoppt: ‚Alles klar! Aber komm Backstage bei Little Black Dress damit du mit uns zum Hotel fahren kannst. Lass dich nicht erdrücken von unseren treuen Anhängern. Wo stehst du?'.
Darauf antworte ich nur grinsend: ‚Finde mich! xx'. Ich stecke mein Handy nun endgültig weg, weil ich weiß, dass Harry nicht antworten wird. Daher beobachte ich ihn nur wie er die Nachricht liest. Er hält sein Handy in der Hand und lacht herzlich auf, sodass seine Grübchen gut sichtbar sind. Er wirft seinen Kopf zurück und fährt nochmal durch seine Haare, bevor er sein Handy wegsteckt und weiter Augustana, mit einem Lächeln zuhört, bis das Konzert zu Ende ist.

Nachdem die Jungs von Augustana die Bühne verlassen haben, heißt es wieder ein paar Minuten überbrücken. Ich hör mal ein bisschen bei den Gesprächen der Mädchen um mich rum mir.
"Krass. Wie süß ist Harry bitte? Er hat einfach den Auftritt der Vorband geguckt! Es ist halt wirklich genau sein Musikgeschmack. Hast du gesehen was er getragen hat? Weißes Shirt, seine schwarze enge Jeans und seine braunen Chelsea Boots, die er immer trägt. Er sah aus wie Gott. Oh mein Gott, ich kann es kaum erwarten bis es los geht und die Jungs 120 Prozent geben.", plötzlich werde ich von der Seite angesprochen. Die Mädchengruppe von vorhin binden mich in ihr Gespräch mit ein, weil sie sehen, dass ich allein dastehe, was echt super lieb von ihnen ist. Ich merke den Blick der Blonden auf meiner Brust. Ich blicke an mir herunter und sehe meinen backstage Pass, der anscheinend beim Tanzen aus meinem Shirt gerutscht ist.
"Oh mein Gott, du hast einen backstage Pass.", sie hält sich die Hände vor den Mund, vor lauter Aufregung.
"Ähm, ja? ... ich huste kurz, bevor ich mich sicherer verbessere: "Ja, habe ich. Mein Dad arbeitet Backstage und ich besuche ihn für ein paar Tage.", lüge ich.
"Whoa, du hast voll Glück. Hast du Harry schon getroffen?", wieso fragen sie mich direkt nach Harry? Was soll denn ich nur antworten.
"Ja, ich kenne ihn. Heute beim Essen, saß er neben mir am Tisch.", plötzlich drehen sich noch mehr Augen zu mir und die Mädchen fangen das Tuscheln an.
"Und wie ist er so? Wie riecht er?", wie riecht er? Was stellen die denn für Fragen ist es wirklich das was sie so brennend interessiert über Harry?
"Ich weiß nicht, wie er riecht ... Ich habe auch nicht mit ihm gesprochen, um ehrlich zu sein. Sorry, dass ich euch die Frage nicht beantworten kann. Ich bin auch heute erst angekommen und hab ihn wirklich nur gesehen, so wie ihr ihn auch gleichen sehen werdet.", ich weiß nicht, was ich noch dazu sagen könnte und Gott sei Dank, fängt jetzt auch die Show an.

Die Stimmung ist unglaublich. Ich bin richtig am Tanzen und Genießen. Harry hat mich noch immer nicht entdeckt, was ich ihm aber auch nicht verübeln kann, denn es sind einfach so viele Menschen direkt neben der Bühne. Gerade ist der Übergang zu dem nächsten Song:

"Now I'm searching every lonely place
Every corner calling out your name
Tryna find you but I just don't know
Where do broken hearts go?
Where do broken hearts go? ... ", mit meinen Händen in der Luft und gekonnten Hüftschwung, tanze ich zu diesem Lied. Auch die Mädchen um mich herum haben die beste Zeit ihres Lebens.

Das Konzert ist jetzt schon weiter fortgeschritten und zum Ablauf des Konzerts, gehört auch, dass Liam ein paar Plakate vorliest. Deswegen fangen alle Mädchen um mich herum an, Plakate in die Luft zu halten. Liam bekommt viele Glückswünsche zu seinem Geburtstag. Langsam nähert er sich meine Richtung und fängt an durch das Publikum zu schauen und entdeckt mich zwischen den ganzen Plakaten. Er blickt mich kurz verwirrt an, ich denke mal, um nochmal zu bestätigen, dass es wirklich ich bin, bevor er das Plakat neben mir vorliest. Sobald er das nächste Lied ‚Ready to run' angekündigt, geht er zu der Main Stage zurück, wo Harry steht und sagt ihm etwas ins Ohr, worauf Harrys Blick in meine Richtung fällt. Er hat mich zwar nicht gesehen, denn der Abstand zwischen uns ist zu groß, allerdings weiß er jetzt schon mal ungefähr wo ich stehe. Während des Songs begeben sich die Jungs Richtung Bühne in der Mitte des Stadiums. Dabei merke ich wie Harry die Region, in der ich stehe, mit seinen Augen abscannt, bis sie meine Augen treffen. Er bleibt stehen und performt weiter, aber seine Augen liegen nur auf mir. Die Fans um mich, fangen an zu kreischen und rufen seinen Namen, während ich mit leichten Bewegungen nur zurück in seine Augen blicke und mein Lächeln auch nur ihm gilt.

Das Konzert ist fast vorbei. Ich sitze schon im Van und warte auf Harry. Ich denke zurück an die Momente auf der Bühne. Harry ist schon unfassbar heiß, gutaussehend und passt perfekt auf die Bühne. Ich kann absolut verstehen warum alle so toben, wenn er vor ihnen performt. Schnell wird die Tür aufgerissen und Harry springt mit seinem Bodyguard in den Van und dahinter noch Louis und Niall. Harry begrüßt mich mit bester Laune, nimmt mich kurz in den Arm und gibt mir einen schnellen Kuss, bevor er sich neben mich setzt und sich anschnallt.
"Safety First" wie Harry gerne sagt.

Harry kommt frisch geduscht ins Zimmer. Meine Ohren dröhnen noch ein bisschen, aber im Gegensatz zu Harry bin ich sehr müde. Mit geschlossenen Augen liege ich zugedeckt im Bett, bekomme aber mit wie Harry auf mich zukommt, und sich komplett auf meinen Körper legt. Mein ganzer Sauerstoff in mir entweicht und ich muss wieder tiefeinatmen. Mit zerknirschter und müder Stimme versuche ich zu sagen: "Was machst du schon wieder?", leicht verzweifelt und nicht wissend wie ich auf so etwas reagieren soll. Harry lacht nur über mir und rollt sich von mir runter, legt seine Hände unter den Kopf und blickt an die Decke.
"Hast du Lust Sterne zu gucken?", unterbricht er die Stille. Ich habe meine Augen zwar schon geschlossen, blicke aber jetzt wieder zu Harry und sage einfach nur: "Ja"
Harry blickt mich leicht überrascht an, steht aber direkt auf und nimmt meine Hand bevor ich es mir anders überlegen kann. Es ist schon weit nach Mitternacht und es ist fast klarer Sternenhimmel draußen, bis auf ein paar große Wolken.

Wir liegen auf einer Bank auf der Dachterrasse des Hotels, auf der mittlerweile keiner mehr ist. Harry und ich halten Hände während wir still nach oben schauen. Er zeichnet sanfte kleine Kreise auf meine Handflächen. Mein Blick gleitet von den Sternen zu Harrys Gesicht.

"Weißt du was man alles aus Wolken deuten kann, wenn sie in deinen Träumen vorkommen.", Harry richtet seinen Blick auf mich. Ich drehe meinen Kopf wieder zum Himmel, bevor ich die mächtigen Wolken weiter mustere: "Weiße und helle Wolken, die im Traum auffallen oder zumindest nicht stören, sprechen für Glück und Erfolg. Man hatte davor meistens mit Problemen zu kämpfen und diese Phase wird zu Ende gehen und es warten freudige Ereignisse und schöne Stunden mit Familie und Freunden ... Es gibt aber auch die dunklen und schwarzen Wolken. Das steht dafür das das Dasein von etwas oder jemanden überschattet wird, und man im Alltag übersehen wird und es drohen Schwierigkeiten und Unglück.", Harry ist ganz still neben mir. Ich spüre weiterhin seinen Blick auf mir.

"Was willst du mir damit sagen, Laura?", ich drehe meinen Kopf wieder zu ihm.
Ich blicke ihm in die Augen, bevor ich weiterspreche.

"Die Wolken über uns sind schwarz. Was daran liegt, dass es total finster ist, denn dort wo der Mond die Wolken beleuchtet, strahlen sie in einem wunderschönen weiß. Ich finde sie spiegeln uns wider, in diesem Moment. Wir sind eingeschränkt, wir finden Glück nur in einem bestimmten Bereich, und zwar wenn wir allein sind. Die restliche Zeit ist überschattet. Wir können uns nicht frei bewegen, sowie wir es gerne möchten. So wie ich es gerne möchte, in einer Beziehung."

"Du weißt, dass das kompliziert ist, meine Schöne."

"Ich weiß. Ich mag aber kompliziert nicht ... aber Liebe ist niemals einfach."

Harry antwortet darauf nicht, sondern drückt mich nur näher an seinen Körper. Es hat sich aber gut angefühlt meine Gedanken laut mit Harry zu teilen.

Wir sind nur noch bis zum 12. September in der USA und Kanada unterwegs, bevor es zurück nach Europa geht. Vielleicht haben wir dort mehr Freiheiten und die Wolken über uns werden ein Stück mehr weiß.

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt