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Die Welt bleibt stehen. Ich blende alles aus, das Einzige was meine Sinne wahrnehmen, ist Harry. Ich rieche Harry, ich sehe Harry, ich höre Harry, ich schmecke Harry, ich fühle Harry...

Ich wache aus meiner Trance aus, als Mädchen neben mir ans Fenster schlagen. Harry ist stehen geblieben und blickt noch immer zu mir. Alles kribbelt. Ich will nicht, dass dieser Moment vorbei geht. Ich forme "Harry" mit meinen Lippen. Er betrachtet meine Lippen intensiv, als würde es ihm genauso gehen wie mir. Als würde er genau so gerne zu mir gehen. Aber wir wissen beide, dass das nicht geht.

Unser Moment wird zerstört, als Harry ruckartig von seinem Bodyguard durch die Menschenmenge gedrängt wird. Die Türen des dunklen Wagens schließen sich und Harry verschwindet hinter verdunkelten Fenstern. Die Fans stürzen sich auf den Wagen wie Verrückte. Nur sehr, sehr langsam fährt der Wagen los. Die Menschenmenge entfernt sich von dem Ausgang des Hotels, daher kann ich mich endlich Richtung Bar begeben. An den kreischenden Fans, an den Wagen, gehe ich mit schnellen Schritten vorbei. Ich hätte mir eine Jacke mitnehmen sollen, es wird wirklich kalt. Mit verschränkten Armen und Tränen in den Augen entferne ich mich immer weiter vom Hotel.

Wie konnte das nur alles passieren. Harry hat mir absolut den Kopf verdreht. So etwas habe ich noch nie erlebt. In nicht mal 24 Stunden ist er zu einer der wichtigsten Personen in meinem Leben geworden. Und so schnell wie alles begann, ist auch alles wieder vorbei. Ich muss mich unbedingt ablenken. Ich wische mir sanft mit meinen Fingerspitzen die Tränen von den Wangen. Ich weiß nicht genau warum ich am "Weinen" bin. Abschied ist nie einfach. Vielleicht ist es das. Vielleicht ist es aber auch, weil ich weiß, dass ich ihn mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr sehen werde...

Ich bin bei meiner Lieblingsbar hier in Vancouver angekommen. Ich gehe zur Bar und bestelle mir eine Mojito. Den Barkeeper kenne ich schon. Sein Name ist Joe. Er ist 24, mega heiß, humorvoll und vergeben an Selin. Selin ist eine Freundin von mir, wegen ihr bin ich auch auf diese Bar gekommen. Joe stellt mir meinen Mojito vor und betrachtet mich: "Ist alles klar bei dir?".
"Klar, heute ist nur nicht unbedingt mein Tag. Wie sieht's bei dir aus. Wie geht's dir und Selin?", antworte ich ihm gespielt gut gelaunt.
Nur kurz unterhalten Joe und ich uns, er muss ja arbeiten.
Allein trinke ich meinen Cocktail an der Bar. Ich liebe es andere Menschen zu beobachten. Mein Blick gleitet durch die Bar. In der einen Ecke ist ein Liebespaar, die gerade heftig am Rummachen sind. Der Mann berührt sie ständig. Seine Hände fahren ihrem Po entlang, hoch zu ihrer Taille. Meine Augen verfolgen seine Finger. Dabei muss ich an die Berührungen von Harry denken. Harry.
Leicht genervt, stöhne ich leise vor mich hin, werfe meinen Kopf in den Nacken und schließe meine Augen für einen Moment. Egal was ich mache, oder sehe. Harry taucht immer in meinen Gedanken auf.

Ich richte meinen Kopf wieder gerade und öffne meine Augen und nehme eine männliche Stimme neben mir wahr.
"Hey.", ich drehe meinen Kopf zu der Person. Es ist ein Mann, wahrscheinlich mitte 20. Kurze dunkle Haare, blaue Augen, sportlich, und ein sehr markantes Gesicht. Unbeschreiblich attraktiv. Aber nicht Harry. Mist! Verbanne Harry endlich aus deinem Kopf, Laura! Ich schließe nochmal kurz meine Augen und schüttle innerlich meinen Kopf, bevor ich ruhig mit einem "Hey" zurück antworte.
"Kann ich dir noch einen ausgeben?", fragt er mich, und zeigt auf mein leeres Glas. Oh, mir ist überhaupt nicht aufgefallen, dass ich schon ausgetrunken habe. Normal trinke ich immer langsam, da ich nicht viel Alkohol vertrage.
"Nein, du musst mir wirklich nichts ausgeben, ist lieb aber, nein danke."
"Ach komm schon. Was ist schon dabei? Ich bin übrigens Nick.", er hält mir seine Hand hin. Grinsend wartet er. Ich stelle mein Glas ab und lege meine Hand in seine, während ich lächelnd mit: "Laura, freut mich.", antworte.
"Mich auch. Darf ich dir jetzt ein Getränk ausgeben. Du hast die freie Auswahl.", er ist wirklich charmant und ich wollte mich eigentlich auch von Harry ablenken. Daher formt sich mein Mund wieder zu einem Lächeln und antwortet mit: "Ja gerne. Ich hätte noch gerne einen Mojito."
"Alles was du willst.", mit diesen Worten macht er auf sich aufmerksam und bittet Joe, den Barkeeper, um einen Mojito und für sich ein Bier.

Wir unterhalten uns lange und intensiv. Er ist sehr nett und lustig. Ich erfahre, dass er 27 ist, in Vancouver wohnt und in der Finanzbranche tätig ist. Ihm wird anscheinend warm, denn er zieht seine Lederjacke aus und legt sie über seinen Barhocker. Er trägt ein weißes T-Shirt. Man kann deutlich erkennen, dass er wirklich sehr sportlich ist, denn er hat sehr definierte Muskeln. Wirklich beeindruckend. Er hat aber keine Tattoos so wie Harry. Harry. Schon wieder! Wieso kann er nicht nur für ein paar Minuten aus meinem Kopf verschwinden.
Nick scheint meinen Blick bemerkt zu haben: "Ist wirklich alles okay Laura?", ich schließe wieder kurz meine Augen, bevor ich meinen Kopf hebe, um ihm in die Augen zu sehen.
"Ja tut mir leid. Ähm ... machst du viel Sport?, was für eine dumme Frage ... Es ist doch offensichtlich aber, vielleicht vergisst er so seine Frage. Und tatsächlich. Nick und ich unterhalten uns über Sport. Dann über Sportarten. Dann über Sportvereine. Dann über Hobbys. Und so kommen wir von einem Thema zum anderen. Ein Drink nach dem anderen. Ich habe schon mal erwähnt, dass ich nichts vertrage, richtig?
Jedenfalls habe ich schon längst den Punkt des angetrunken seins überschritten. Nick und ich haben gerade richtig viel Spaß. Aber wenn ich ehrlich bin, würde ich sogar lachen, wenn er einfach nur rotes Auto sagen würde, so betrunken bin ich schon. Seit Ewigkeiten habe ich nicht mehr so viel getrunken.

Es ist schon spät und die Bar ist schon so gut wie leer.
"Ich glaube ich sollte jetzt gehen.", sage ich zu Nick. Ich stelle mich auf meine Füße und muss mich erstmal festhalten, da mein Kreislauf gerade nicht der Beste ist. Natürlich halte ich mich an dem Bizeps von Nick fest. Sobald meine Hand seine Haut berührt, spüre ich wie seine Muskeln unter meiner Berührung das Zucken beginnen.
"Ich bringe dich lieber nach Hause, du hast zu viel getrunken und ich will dich nicht alleine durch die Straßen gehen lassen.". Er legt Geld auf den Tresen, nimmt seine Jacke und verlässt dann mit mir zusammen die Bar. Er muss mich leicht stützen, da ich ziemlich wackelig auf den Beinen bin. Wieso musste ich nur so viel trinken? Ach ja, ich wollte einen gewissen Harry Styles aus meinem Gedächtnis streichen.
Ich sage Nick wo ich wohne und da er weiß wo das Hotel ist, gehen wir direkt in die Richtung. Es ist einfach so wahnsinnig kalt und ich habe nicht einmal eine Jacke dabei. Nick scheint dies zu merken und zieht mir seine Jacke über. Seine Jacke duftet einfach himmlisch. Aber nicht nach meinem Harry.

Während wir gehen, reden wir nicht viel aber, Nick kommt mir immer näher und versucht mich zu wärmen.
Nach circa 10 Minuten gehen, kommen wir vor dem Hotel an. Wir stehen uns gegenüber.
"Vielen Dank fürs nach Hause bringen Nick. War ein schöner Abend. Vielen lieben Dank dafür."
"Liebend gerne. Hier, da steht meine Nummer drauf. Ruf mich an falls du Lust hast, dass wir das von heute wiederholen oder du einfach nur plaudern willst.". Er reicht mir seine Visitenkarte. Ich gebe ihm seine Jacke zurück und sage: "Ja mache ich. Gute Nacht Nick.", ich beuge mich zu einer Umarmung rüber, als er...

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Where stories live. Discover now