Sitzung mit Angelos

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Ella Pov

10 Minuten lang warteten wir, Dr. med. Rawis und ich, auf Angelos, meinen angeblichen Vater.

"Er wird nicht kommen. Er wird doch nicht extra seine Meetings wegen mir versetzen, geschweige denn seine Zeit  verschwenden.", informierte ich Dr. Rawis.

Er schüttelte doch nur den Kopf, "Er hat selbst gesagt, dass er kommen wird. Er verspätet sich nur ein wenig".

"Sie verschwenden hier nur Ihre Zeit".

Schließlich warteten wir noch weiterer 15 Minuten auf Angelos.
Mir kam schon die Befürchtung, dass Angelos gar nicht mehr kommen wird, bis schließlich die Tür geöffnet wurde.

Angelos. Endlich.

"Ich hatte noch ein dringendes Telefonat, das ich führen musste", erklärt Angelos seine Verspätung auf.

"Jetzt sind Sie ja da. Nehmen sie doch Platz. Mr Fork."

Angelos nahm neben mir Platz und begrüßte mich.

"Hallo Emily"

Ich nickte ihm nur.

"Wie geht es Ihnen denn?", fragt Dr. med. Rawis

Angelos schaute ihn nur fragend an.

"Ich bin ein erfolgreicher Mann, wie solle es mir denn gehen?", erwiderte Angelos.

Dr. med. Rawis schien ratlos.

"Also nehme ich es mal als gut entgegen und dir Emily, wie geht es dir?"

"Die Anwesenheit meines Vaters vertrage ich nicht gut"

"Weil du schwach bist", kam es von Angelos.

Angelos und ich hatten gestern Abend noch telefoniert, wie die Sitzung verlaufen soll. Angelos war der Meinung, dass wir den gegenseitigen Hass spürbar machen sollen. Das alles soll ,soweit wie es geht, realistisch sein. Wir können nicht direkt, auf Happy Familiy tun, da würde jeder mitbekommen, dass hier etwas nicht stimmt. Das bedeutet für mich, mehrere Sitzung mit Angelos, das wiederrum bedeutet, dass ich noch mehr Zeit in diesem Irrenhaus verbringen muss. Ich muss noch warten, bis ich endlich nachhause kann. Warten, bis ich bei Jacob bin.

Ich konnte gestern die ganze Nacht nicht einschlafen bei dieser Erkenntnis.

"Wir sind heute nicht hier, um uns zu beleidigen. Wir sind hier, um das Leben ihrere Tochter lebenswerter zu gestalten. Diese Sitzung wäre eine reine Zeitverschwendung, wenn wir nicht die Einstellung haben, etwas zu ändern. Mr Fork, ich kann Sie zu nichts zwingen, es liegt an Ihnen. Ella willst du etwas ändern?", ergriff Dr. med. das Wort.

"Ja ich möchte, dass sich etwas ändert. Ich will, dass sich mein Vater ändert. " Dabei schaute ich Angelos an, der den Blick erwidert.

"Was ist mit Ihnen Mr Fork?"

"Ich will meine Tochter helfen, ich will, dass sie stärker wird."

Dr.med. Rawis nickte.

"Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie von dem Selbstmordversuch ihrer Tochter informiert wurden?", fragte Dr.med. Rawis.

"Ich war wütend, außer mich und auch enttäuscht", antwortete Angelos.

"Wieso waren Sie enttäuscht?", hakte Dr.med. Rawis nach.

"Weil meine Tochter immer eine starke Person war, schon als sie ein Kind war. Keine Verletzung brachte sie zum Weinen.  Schwäche war mir unbekannt."

Die modernen Medicis.Where stories live. Discover now