Einen Plan?

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Ella PoV 

Ich bin noch immer an diesem Bett gekettet. Ladek vertraut mir wie zuvor nicht. Ich an seiner Stelle würde es auch nicht machen. Ladek ist nicht dumm. Er hat all dies schon jahrelang geplant. Er ist ein Profi, während ich ein Amateur bin. Doch ich muss Jacob irgendwie befreien und mich von diesem Dreckskerl lösen. Ich überlegte Tage und Nächte, wie ich Jacob am besten informieren kann, dass ich mit Ladek bald verschwinden werde. Ladek nannte mir keine Zeitangabe und die Art, wie wir gehen nicht. Ich konnte Jacob also nur vorwarnen. 

Und eines Tages sah ich die Lösung. Eine Person, die frei wie ein Vogel ist, dem Ladek sehr nahe steht und Zugang zur Familie Medici hat. 

Cassandra. 

Sie war meine einzige Hoffnung. Ich musste es probieren, selbst wenn es mich den Tod kostet. Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie mich verrät und Ladek alle umbringen wird. Doch ich bin so verzweifelt und doch so hoffnungsvoll. 

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Cassandra betritt den Raum und bringt mir mein Essen. Sie setzte sich zu mir ans Bett und fütterte mich. Nach dem Ereignis mit der Suppe hatte sie einen ausführliches Gespräch mit Ladek, seit dem hatte sie keinen Anfall und erinnert mich an die Macht, die Ladek auf sie ausübt. Sie ist Opfer und Täter zugleich. 

 Heute wird der Tag sein,  an dem ich sie ansprechen werde. Ich war in den letzten Tagen freundlich und zuvorkommend. 

"Cassandra, war die Freundschaft ebenfalls gespielt?", fragte ich sie traurig. 

Sie sah mich erschrocken und mit großen Augen an. Wir haben seit dem Vorfall kein Wort gewechselt. 

Sie sagte nichts und reichte mir den nächsten Löffel in den Mund. 

"Wir haben dich gemocht. Du warst wie eine Schwester für mich". 

"Du verstehst es nicht", sagte sie leise.

"Dann erklär es mir bitte. Ich will dich verstehen.  Ich suche nach tausenden Gründen, um dich zu verstehen". 

"Ich zog in einem Waisenhaus auf. Ladek war ein Betreuer dort. Er wollte andere Waisenkinder helfen. Meine Eltern sind aber nicht gestorben, sie haben mich abgeschoben. Ich war für sie abnormal, verrückt und geisteskrank. Sie kamen mit meiner Krankheit nicht klar. Sie haben mich zurückgelassen und ich war plötzlich ganz alleine auf der Welt. Ich fragte mich oft, wo mein Lebenssinn lag. Ich hörte so viele Stimmen in meinem Kopf, selbst die Betreuer schreckten von meinem Verhalten ab, außer Ladek. Er war der, der mich erinnerte, dass ich ein Mensch bin. Er sagte mir immer, wie schön ich sei. Dass alle neidisch seien. Er schenkte mir viel Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit. Er war der einzige, den ich in meinem Leben hatte. Dann meinte Ladek, dass er nicht mehr hier arbeiten wird. Und sofort sagte ich ihm, dass ich mitkommen will. Dass ich ihn bis ans Ende der Welt folgen würde und er ließ mich nicht im Stich, wie meine Eltern es taten. Ich liebte ihn ab göttlich. Und er liebte mich. Als ich volljährig wurde, schlief er endlich mit mir. Ich wollte es auch schon früher, aber er ließ uns Zeit. Ich vermisse seine Küsse, seinen Atem und seinen Körper. Ich war schrecklich eifersüchtig, wenn ich ihn mit einer anderen Frau gesehen habe. Ich wollte diese Frauen umbringen, ich hörte auch Stimmen, die es mir befohlen. Aber Ladek war da und kümmerte sich um. Er nahm mich in der Organisation auf und erzählte mir von seinem Schicksal. Ich sagte ihm, dass ich ihm bei allem helfen werde, wie er es für mich tat. Dann kam dieser Tag, wo ein Kollege Ladek von diesem Dienstmädchen-Wahl erzählte. Er fragte mich, ob ich teilnehmen würde und als Spion fungieren kann. Mein Innerstes strebte sich dagegen. Ich wollte doch bei ihm bleiben und nicht bei einem wildfremden Mann, doch ich bejahte sofort. Es war das mindeste, was ich für ihn tun konnte. Hier angekommen, entdeckte ich zum ersten Mal das Gefühl von Heimat, Familie und Freundschaft." 

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie war einfach ein Opfer ihres Lebens. 

"Cassandra, denkst du wirklich, dass er dich liebt?" 

"Ich denke jeden Tag darüber, aber verstehe es nicht, wieso er neben dir im Bett liegt und nicht bei mir" 

Ich konnte ihr nicht ins Gesicht sagen, dass er sie ausgenutzt hat. Sie würde wieder austicken und die Wahrheit nicht glauben wollen. 

"Cassandra, du musst mir helfen". 

"Ich kann dir nicht helfen. Ich bin Ladek loyal und werde immer an seiner Seite sein". 

"Cassandra, ich bin nur an deinem Wohl interessiert und werde dir, etwas erzählen und du schwörst mir ruhig zu bleiben."

Sie zögerte sehr lange bis sie nickte.. 

"Ladek will mit mir nach England auswandern, alleine. Er wird dich hier im Stich lassen"

"Das stimmt nicht. Wie kannst du so lügen", flüsterte sie und war den Tränen nahe. 

"Du darfst ihm nichts erzählen. Mir war klar, dass du es nicht glauben willst. Aber geh in seinem Büro und suche Beweise. Er hat bestimmt die Tickets gebucht. Wenn du irgendeine Bestätigung gefunden hast, werde ich dir sagen, wie wir das beide verhindern können, versprochen. Ich bin auf deiner Seite. Ich liebe Jacob und du Ladek. Ich bleibe bei Jacob und du bei Ladek". 

Dies schien sie etwas zu überzeugen. 

"Was, wenn ich keine Beweise finden werde?"

"Du wirst um deinetwillen, welche finden. Sonst können wir keinen Plan finden, um es zu verhindern. Und du wirst ihn nie wieder sehen. Wenn du ihm von dieser Konversation erzählst, wird es endgültig vorbei sein. Und er wird dir irgendeinen Unsinn erzählen. Du kannst nichts verlieren, außer Ladek zu gewinnen." 

Die modernen Medicis.Where stories live. Discover now