Learn to Lose (Maze Runner ff Newt)

4.

Mit der Zeit wachte ich auf und ließ meinen Blick durch den Raum gleiten.
Das erste, was mir auffiel, war der Teller mit dem Milchreis und einem Löffel.
Jeden der Morgen, die ich bis jetzt hier verbracht hatte, stand Essen auf dem Tisch.
Doch dafür musste logischerweise die Tür geöffnet werden.
Wie auf einen Schlag, saß ich Kerzengerade im Bett. Wenn die Tür offen war, wie Janson es gesagt hatte, ich wusste wo Newt und die anderen sich aufhielten und ich einen Weg aus dem Gebäude finden würde.....
Ich brauchte den Gedanken garnicht erst zu vollenden, denn kaum war ich aufgestanden und war in meine Schuhe geschlüpft, kamen zwei Wachen herein und packten mich an beiden Schultern. Sie brachten mich in einen leeren Raum, abgesehen von einem Tisch und zwei Stühlen. Kaum hatten sie mich auf einen der Stühle gesetzt und waren wieder verschwunden,wurde die Tür aufgestoßen und der Vizekanzler höchstpersönlich kam herein, gefolgt von Dr. Crawford.
Wie ich diese Frau hasste.
Mit der Zeit hatte ich erfahren, dass sie diejenige war, die die Griver entwickelt hatte und mit ihnen das Gift, welches sie durch ihre Stacheln verbreiteten.

„Guten Morgen, Melanie. Wie geht es dir heute? Haben wir uns wieder beruhigt?",fragte er gespielt höflich und ich richtete mich währenddessen gerade auf.
„Bestens.",gab ich mit einem leicht sarkastischen Unterton zurück.
Janson lachte leicht und aus seinem Lachen, wurde schließlich ein lautes tragisches Seufzen.
„Wie schnell einen die Liebe blind mach, nicht wahr? Wir haben uns lange gefragt, womit wir dir wirklich schaden könnten, da manche der Meinung sind, dass du und dein Bruder eine Gefahr darstellen könntet -aber keine Angst, ich bin vom Gegenteil überzeugt-.
Dein netter Freund und seine Aktion gestern, waren so freundlich uns einen Hinweis zu geben."
Mein Herz raste wie verrückt.
Würde er Newt etwas antuen?
Ich würde es mir nie verzeihen können.

Janson setzte sich mir gegenüber und faltete die Hände mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen.
„Du möchtest nicht nach unserer Pfeife tanzen, das ist mir klar. Aber genauso wenig möchtest du doch sicher nicht, dass deinem kleinen Freund etwas passiert?
Du bist ein wichtiger Teil für unsere Organisation. Du und dein Bruder habt Erinnerungen, die uns ein ganzes Stück weiter bringen könnten..."
Er lehnte sich ein Stück nach vorn und sah mir tief in die Augen.
„Genau das ist der Grund, warum ich sie dir wieder geben möchte. Sieh es als Geschenk.
Und glaub mir, wenn du dich selbst zurück hast, wirst du uns freiwillig helfen.
Du hast dich nicht geändert.
Deine Wahrnehmung ist nur getrübt, durch den Verlust deiner Erinnerungen.
Kaum wirst du sie wiederhaben, wirst du wissen, dass alles was wir tuen seine Richtigkeit hat."
Der Mann stand auf, umkreiste seinen Stuhl, zog Dr. Crawford eine Mappe aus der Hand und schmiss sie vor mich auf den Tisch.
Dann stützte er sich mit beiden Händen an der Stuhllehne ab und sah mich auffordernd an.
Mein Blick klebte auf dem blauen Cover der Mappe. Etwas befremdet starrte ich es an.
„Dein ganzes Leben, aufgezeichnet auf ein paar Blättern Papier."
Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus.
Die eine Hälfte von mir, wollte diese Mappe unbedingt öffnen, die andere es vermeiden und mich meinen gewohnten Weg gehen lassen.
Nach diesem kleinen innerlichen Konflikt, öffnete ich meine Augen wieder.

„Nein!",sagte ich entschlossen.
„Ich werde Ihnen niemals helfen. Ich möchte meine Erinnerungen nicht zurück!"
Janson lachte boshaft.
„Das war keine Frage, Melanie.
Du hast keine Wahl. Aber wenn ich die etwas zeigen dürfte, was dich dennoch umstimmen wird....."
Kaum hatte er ausgesprochen, schlitzte mir Dr. Crawford ein Skalpell in die Schläfe und drückte einen Microchip in die offene Wunde.
Der brennende Schmerz ließ mich aufzischen.
„Was soll das?!",schrie ich und mein Körper verkrampfte sich.
„Nur eine einzelne kleine Erinnerung, ein Einblick auf die andere Seite, den wir nach deiner Ankunft ausgelöscht haben.
Wir wollten dir den Schmerz eigentlich ersparen...."

Erst dachte ich, er würde von dem Schmerz in meiner pochenden Schläfe sprechen, doch als ich die Erinnerung sah, die erst von vor ein oder zwei Tagen stammen sollte, wurde mir bewusst, welchen er meinte.
Eine andere Art des Schmerzes.
Eine schlimmere.