7.

5.7K 218 76
                                    

Hart schlug ich auf dem Boden auf und schluckte Sand, als ich aus dem Portal geschossen kam.
Röchelnd und hustend drückte ich mich ein wenig nach oben, um nicht weiterhin Sandkörner in der Fresse zu haben.
Die Lichter saßen in einem Kreis um ein Feuer, das ihre Umgebung erhellte, und starrten mich geschockt an.
Der erste, der sich wieder fasste, war Newt.

„Verdammt!",stieß er aus, während er auf mich zu stürmte und auf den Rücken drehte. Ich stöhnte der Schmerzen wegen auf und kniff die Augen zischend zusammen.
Die alte Schusswunde in der Nähe meines Herzens brannte wieder.
„Mel? Hörst du mich?!",fragte er besorgt und nahm mein Gesicht in seine Hände.
Ich nickte leicht, bevor ich etwas genervt und wütend krächzte:,,Ja! Mir geht's gut!"
„Ok.",war das einzige, was Newt dazu sagte.
Dann stand er auf und lief weg. Als er am Feuer vorbei kam, sagte er noch:,,Minho, Thomas. Helft ihr!"
Damit spazierte er weiter und ließ sich auf den Gipfel einer Düne sinken.

Die beiden von ihm angewiesenen bewegten sich auf mich zu und stellten mich mit einem Ruck auf.
„Ich schaff das schon!",schnauzte ich und entriss mich den Griffen. Ich fuhr mir durch die Haare und sah Thomas an.
„Was ist hier los?"
„Wissen wir selber nicht. Das einzige was wir wissen ist, dass wir in dieser verdammten Wüste festsitzen."
„Und wie sieht der Plan aus?"
Mein Bruder seufzte.
„Wir machen erstmal Pause, so zwei- drei Stunden, dann gehen wir in irgendeine Richtung los. Du solltest dich hinlegen und ausruhen."
Ich nickte und entfernte mich von den Lichtern.

Mit etwas Abstand setzte ich mich in den, von der Nacht kühlen, Sand und schaute mir die Sterne an. Zwischendurch glitt mein Blick immer wieder zu Newt, der auf dem Hügel saß und wahrscheinlich an die Unendlichkeit des Universums dachte.

Hatte ich ihn verletzt?
Wahrscheinlich. Eigentlich hätte ich ihm in die Arme springen und ihn nie wieder loslassen müssen. Das hätte ich auch am liebsten. Doch die Situation in der wir uns befanden, war zu schwierig.
Da war einfach zu viel, was ich nicht wusste.

Ich wusste nicht, ob er oder ich sterben würden.
Ich wusste nicht, ob er es mir übel nahm, dass ich daran Schuld war, dass er ins Labyrinth verfrachtete wurden war. Denn ich nahm es mir selbst übel.
Ich wusste nicht, ob es stimmte, dass er dieses Mädchen geküsst hatte.
Und ich wusste nicht, ob überhaupt einer von uns allen überleben würde.

Ein knacken neben mir, ließ mich aufschrecken.
Minho ging neben mir in die Hocke und lächelte leicht.
„Darf ich mich zu dir setzen?"
„Klar."
Er setzte sich und stellte seine Beine auf, damit er seine Arme auf seinen Knien ablegen konnte. Ich selber hatte meine Beine fest umschlungen und stützte mein Kinn darauf.
„Ich will nicht, dass ihr euch verletzt. Ganz egal, was passiert ist. Ihr liebt euch und das ist das wichtigste."
Ich gab einen genervten Laut von mir.
„Können wir bitte über was anderes reden?"
„Na gut. Aber bitte gebt auf euch acht, ok?"
Er bekam nur ein Nicken von mir und ich schaute geradeaus.
Minho schwieg.
Die Stille war angenehm und keinesfalls bedrückend.

„Minho?",flüsterte ich nach einer Weile.
„Ja?",bekam ich eben so leise zurück.
„Was würdest du tun, wenn dir etwas dein Herz gebrochen hat, du aber nicht weißt, ob es war ist?"
„Wie meinst du das?"
„Das ist egal. Wichtig ist, dass es weh tut und ich die Wahrheit nicht kenne. Oder zumindest nicht weiß, ob es sie ist."

„Naja, eines der schwersten Kämpfe ist der, zwischen dem, was du fühlst und dem, was du weißt."

Ich sah Minho an, doch dieser blickte in die Ferne, besser gesagt, zu Newt.
„Jemand hat mir mal gesagt, wenn es anfängt, nur noch weh zu tun, dann ist es nicht das Richtige.
Egal, wie schön es einmal war."
„Du vertraust Newt doch, oder?",Minho klang wütend und sah mich auch so an.
„Ja.",brachte ich leise und etwas tränend heraus.
„Dann zeig es auch. Es kann dir egal sein, was du da gesehen hast.",bei diesen Worten schnippte er gegen meine Stirn. „Hauptsache du weißt, dass es nicht stimmt, weil Wicked wollte, dass du es siehst! Und jetzt beweg deinen Arsch und geh zu Newt.
Und wehe du kommst wieder, ohne das ich einen hollywoodreifen Kuss gesehen habe!"
Der Asiate stand auf und zog mich an einer Hand nach oben.
„Los, geh schon!",scheuchte er mich, als ich zögernd ein paar Schritte ging.
Doch ich drehte mich noch einmal um.
„Was?",fragte Minho verwirrt.
Kaum hatte er ausgesprochen, fiel ich ihm in die Arme und flüsterte:,,Danke!" Zögernd erwiderte er.
„Kein Problem.",lachte er leicht und wartete, bis ich ihn wieder los ließ.
Das tat ich auch.
Ich atmete tief durch,dann wendet ich mich ab und schritt langsam aber sicher auf Newt zu.

Learn to Lose (Maze Runner ff Newt)Where stories live. Discover now