14.

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Thomas wurde entführt"

„Bitte was?!",stieß ich wütend aus, auch wenn ich eigentlich hätte besorgt sein müssen.
„Wie konnte jemand Thomas entführen und vor allem WER?!?!"
Vielleicht reagierte ich so, weil ich zugegebener Maßen Angst hatte.
„Das ist jetzt unwichtig!",schrie Minho.
Ihm war definitiv der Kragen geplatzt.
„Ich erklär euch alles auf dem Weg nach oben, aber mir müssen verdammt nochmal hier raus und ihn retten! Also bewegt eure Ärsche, ihr beklonkten Strünke!"
Es war augenblicklich still.
Nur unser Atem war zu hören und wurde als Schall von den Wänden immer wieder zu uns zurück geleitet.
Lange hatte ich solche Worte nicht mehr gehört. Strunk, Klonk...
Das alles waren Wörter der Lichter gewesen.

Plötzlich kam mir Alby in den Sinn.
Ich erinnerte mich an einen Moment auf der Lichtung zurück, den ich vollkommen vergessen hatte, weil er so unwichtig schien. Doch genau jetzt fiel er mir wieder ein.

Flashback

Es war schon etwas Zeit vergangen nach meiner Ankunft. Die Sonne schien, die Lichter gingen ihren Pflichten nach und ich stand mit Alby auf der Aussichtsplattform und beobachtete das ganze.
„Das ist sie...die schützende Lichtung.",seufzte er, doch ich hatte nur Augen für das Labyrinth.
Es faszinierte mich.
Alby schien es zu bemerken, denn er fragte: „Was glaubst du, ist dadrin, abgesehen von den Grivern?"
Kurz sah ich ihn an, richtete meinen Blick dann aber wieder auf die gewaltigen Steinmauern.
„Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich es gerne wissen möchte.
Aber ich habe Angst....."
„Wenn du keine Angst hast, bist du kein Mensch."

Flashback Ende

„Dann mal los!",sagte Brenda und Minho zog sie hoch. „Okay, Hermano. Retten wir den Jungen."
Ich wollte mich ebenfalls erheben, doch sobald ich meine Schultern bewegte, zog ein schrecklicher Schmerz durch sie hindurch.
Ich zischte auf und kniff die Augen zusammen.
„Scheiße!",fluchte Minho und fuhr sich durchs Haar. Dann ging er vor mir in die Hocke.
„Mel, wir dürfen keine Zeit verlieren. Glaubst du, du kannst aufstehen?"
Ich nickte leicht.
Bis jetzt hatte ich nur Schmerzen in meiner Schulter gehabt.
Also versuchte ich mich mit der rechten Hand von der Wand abzustoßen und ignorierte den Schmerz. „Ah!",schrie ich spitz auf, als ich mich hinstellen wollte, aber sofort wieder umknickte und zu Boden fiel.
Dadurch, dass ich die ganze Zeit saß, hatte ich die Verletzung meines Fußes garnicht mitbekommen. Dafür tat es nun umso mehr weh.
Ich zog meine Hosenbein ein Stück hinauf und betrachtete meinen Knöchel. Er war blau lila verfärbt und angeschwollen. Eine Prellung oder er war verstaucht. Jedenfalls konnte ich nicht laufen.

Das Gefühl so ein Ballast zu sein, machte mich wütend. Ich fühlte mich nutzlos und überflüssig. Ich glaubte, der Grund dafür sein zu können,dass Thomas etwas zustoßen könnte, weil wir wegen mir zu spät gekommen waren.
Langsam machte es mich mehr als nur wütend. Es machte mich rasend.

Mit der Situation überfordert, bekam ich einen hysterischen Anfall und schrie, während ich auf die Wand und den Boden einschlug:
„Verdammte, Scheiße! Verdammter, Mist!
Das ist alles meine Schuld! Warum?! Warum tut ihr uns so etwas an?! Lasst ihn gehen!!!!"
Ich schrie und begab zu weinen.
Nun wirkte Minho vollkommen überfordert.
Sicher. Er hatte es natürlich noch nie mit weinenden Mädchen zu tun gehabt.
Trotzdem versuchte er mich zu trösten und ging vor mir in die Hocke.
„He, he,he!"
Minho wollte mir über den Kopf streichen, aber ich schlug seinen Arm weg, so hart, dass er zusammenzuckte. Kurz hielten wir beide inne und starrten uns an. Ich spürte eine einzelne Träne über meine Wange laufen.
Dann legte er seine Arme um mich und zog mich an seine Brust. Und ich ließ es zu. Ich schluchzte auf, versuchte mich zu beruhigen und lauschte auf Minhos „shhhhh", begleitet von einem Streichen über meinen Kopf und Rücken.

Learn to Lose (Maze Runner ff Newt)Where stories live. Discover now