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Pov Fukuro

"Hast du mich eigentlich auch ganz dolle lieb?",
fragte Thi plötzlich mit einem leichten Funkeln in den Augen.
Verdutzt sah ich ihn an.
Was sollte denn diese Frage jetzt?
Überfordert mied ich den Augenkontakt zu ihm und überlegte, was ich darauf antworten sollte.

Natürlich hatte ich ihn lieb!
Aber sprach er von einem Gefühl im Sinne von Liebe oder von Freundschaft?
Langsam blickte ich ihn wieder an, jedoch war das Funkeln in seinen Augen etwas erloschen, was mich nur noch panischer werden ließ.
Er wollte eine Antwort von mir, und zwar jetzt.

Ich wollte ihm ja die Wahrheit sagen, allerdings wusste ich selbst nicht so wirklich, was ich fühlte ...
Etwas enttäuscht sank er seinen Kopf und platzierte ihn einfach auf meiner Brust.
Mit einem Mal war es totenstill zwischen uns und man hörte bloß die Motoren der Autos auf der Straße vor unserem Wohnhaus.

Ich hielt die Luft an, da ich mich kaum noch traute zu atmen.
Da Thi dies wohl mitbekam sagte er plötzlich :
,,Warum bist du so nervös?
Ich kann dich ja wohl kaum zu irgendwelchen Gefühlen zwingen."
Er wirkte so leblos als er sich nach diesem Satz aufsetzte, mir wieder in die Augen sah und fort fuhr :
,,Ich glaube, ich gehe jetzt schlafen.
In meinem eigenen Bett."

Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken als er den letzten Satz extra betonte und von meinem Schoß aufstand.
Sofort spürte ich seinen fehlende Wärme und sprang auf, um ihn an seinem Handgelenk zurück zu ziehen.
Mit mehr Schwung als gedacht, zog ich ihn an mich heran, mit der Folge, dass ich wieder mit dem Rücken auf meinem Bett landete und er auf mir.

Kurz setzte mein Atem in dieser echt unangenehmen Situation aus.
Ja, ich mochte ihn wirklich gerne.
Wir hatten schon so viel zusammen durchgemacht.
Aber war das, was ich für ihn empfand, dass selbe, was er fühlte?
In diesem Moment hatte ich einen totalen Flashback von all den Dingen, die Thi gesagt und getan hatte.
Ich war wirklich vollkommen blind gewesen!

Die ganzen Kuschelattacken, die vielen Küsse auf meine Wange und auch die ganzen Anspielungen ...
Am liebsten hätte ich mir in diesem Moment tausende Backfeifen selbst verpasst!
So blind konnte auch wirklich nur ich sein!

Da ich mir wirklich nicht zu helfen wusste, tat ich, was schon einige Zeit völlig überflüssig geworden war.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, packte ich Thi in seinen Nacken und zog ihn weiter zu mir herunter.
Dieses mal starrte er mich mit verwirrtem Blick und weit aufgerissenen Augen an.

Ein leichtes Grinsen huschte mir bei seinem Gesichtsausdruck noch über die Lippen, bevor ich absichtlich die letzten Zentimeter zwischen uns überbrückte.

...

Mit meinem Arm über This Schulter gelegt spazierten wir beide durch den Park und machten es uns schließlich mitten im Gras unter eine japanische Zierkirsche gemütlich.
Entspannt legte ich mich mit meinen verschränkten Armen hinter meinem Kopf ins Gras und schloss die Augen.
Es dauerte nicht lange und schon spürte ich This Kopf auf meiner Brust und seine Arme um meine Hüfte herum.

Leicht lächelte ich und genoss das Kribbeln in meinem Bauch, während der kühle Wind durch meine Haare wehte.
Nach ein paar Minuten verschwand der Kopf meines besten Freundes plötzlich, seine Hand blieb aber an meiner Hüfte.
Ich nahm an, dass er sich bloß im Park umsah und entspannte weiterhin.

Nur wenig Zeit verging wieder und ich fühlte mich beobachtet.
Vorsichtig öffnete ich langsam meine Augen und starrte sofort in This Augen, welche mich gespannt musterten und jede Bewegung von mir erfassten.
,,Du, Fuuu?",
fing der Jüngere dann auf einmal an und fuhr durch meine Haare.

Mit einem kurzen 'Mmh?' antwortete ich ihm und genoss es, wie er mit meinen Haaren herumspielte.
,,Wegen vorhin ...
Als wir uns ... du weißt schon ..."
,,Geküsst haben?",
unterbrach ich ihn mit einem frechen Grinsen und beobachtete ihn, wie er rot wurde und satt in meine Augen zusehen, nun meine Haare fokussierte.

Er räusperte sich kurz, da ich ihn wohl aus dem Konzept gebracht hatte und versuchte wieder einen anständigen Satz zu bilden :
,,Eh ... ja ...
D-Du weißt doch, ... also dass sich eigentlich nur bestimmte Menschen ... naja ... k-küssen, oder?
H-Heiß das dann, dass wir ... nun ja ... zu diesen bestimmten Menschen gehören?"
Bis zum Ende hin stotterte er wie verrückt und benahm sich zum Anbeißen cute, sodass ich nicht anders konnte als zu grinsen.

,,Du meinst, ob wir jetzt ein Pärchen sind?",
fragte ich und zog ihn an seinem Nacken etwas tiefer zu mir, woraufhin er nur quietschte.
Auf einmal schien er entschlossen zu sein, mich nicht gewinnen zu lassen, indem ich ihn verwirrte, also startete er den nächsten Versuch ohne zu stottern zu sprechen.
Dies gelang ihm allerdings nur kaum, da ich ihn mit meinem starren Blick wohl verunsicherte :
,,J-Ja.
D-Das meine i-ich."

Irgendwie amüsierte mich es, wie unsicher er war, also ging ich noch weiter und drückte ihm den zweiten Kuss an diesem Tag auf die Lippen.
Daraufhin starrte er mich nur wieder perplex an.
Ich hingegen entspannte mich wieder und sagte zu ihm :
,,Jetzt kannst du's dir bestimmt denken, oder?"

Immernoch sah er mich mit seinen verwirrten Kulleraugen an.
Seufzend setzte ich mich auf, packte seine Hand und einen Stift aus meiner Hosentasche und begann etwas auf seine Handfläche zu kritzeln.
,,Fu, w-was machst du da?",
fragte er unsicher, worauf er von mir nur ein 'Pssht' zu hören bekam.

So gut es ging zeichnete ich die Worte 'Mine! Forever together!' und ein kleines, kitschiges Herz auf seine Haut und präsentierte ihm stolz mein Werk.
Mit seinem niedlichen Funkeln in den Augen sah er mich an.
Plötzlich warf er seine Arme um mich, sodass wir kuschelnd im Gras landeten und ich seinen vertrauten Duft einatmen konnte.

Mission BBFs : Best BoyfriendsWhere stories live. Discover now