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Pov Fukuro

Entspannt blieb ich eingekuschelt auf der Couch sitzen, während Thi genervt seufzte und auf die Tür zu stapfte.
Ich hörte, wie er die Tür aufschloss, was darauf allerdings folgte bereite mir Sorgen.
Ängstlich stotterte er :
,,M-Mum, du hast D-Dad mitgebracht."
Schon als ich das erste Wort von ihm wahrnahm, sprang ich auf und lief zur Tür.

,,Wir haben noch etwas zu klären, mein Sohn.",
sprach plötzlich eine sehr tiefe Stimme, kurz bevor ich um die Ecke huschte und This Mutter erblickte.
Neben ihr stand ein riesiger Mann, der mindestens zwei Köpfe größer als Thi war.
Er hatte kräftige Arme und einen Todesblick aufgesetzt, mit dem er noch bedrohlicher aussah.

,,Ist das einer deiner Mitbewohner?",
fragte der Mann und zeigte mit seiner großen, kräftigen Hand auf mich, woraufhin ich schlucken musste.
Meine Beine fühlten sich auf einmal an, wie Wackelpudding, jedoch redete ich mir ein, dass ich auf jeden Fall Thi beschützen musste.
Ich wollte das Schlimmste einfach verhindern.

Hilfesuchend sah Thi zu mir und stotterte weiter :
,,Ja, das ist Fukuro.
Mein bester Freund."
Ich verstand, warum er nicht erwähnte, dass ich sein fester Freund war und stellte mich als seine starke Schulter neben ihn.

Kurz musterte sein Vater mich kritisch und begann schon damit zu meckern :
,,Ah ha.
Willst du deinen Gästen denn nicht Eintritt gewähren?!
Zeig etwas Respekt gegenüber deinem eigenen Vater, verstanden?!"
Zum Ende hin wurde er immer lauter und ich spürte förmlich, wie schnell This Herz schlug.

Auch ich atmete tief ein, nachdem wir Platz gemacht hatten, sodass seine Eltern an uns vorbei ins Wohnzimmer gehen konnten, und wir schließlich die Tür schlossen.
Zitternd nahm Thi meine Hand und hielt mich noch zurück, bevor ich seinen Eltern folgte.
,,Bitte, halte dich erst etwas zurück.
Ich möchte nicht, dass mein Vater dich als Zielscheibe sieht, ok?",
flehte er mit Angst in den Augen.

Ich hatte mehr Angst um ihn als um mich, allerdings willigte ich ein, um ihm keine Sorgen zu bereiten.
Ich gab ihm noch einen kurzen Kuss auf seine Stirn, darauf bedacht, dass seine Eltern uns nicht sahen, und ließ dann seine Hand los.
Seine Wärme fehlte mir jetzt schon, aber ich musste ihm helfen alles vor zuspielen, damit er ja keine Probleme bekam.

Schon als wir uns gerade neben seine Eltern gesetzt hatten, fing sein Vater bereits an :
,,Deine Mutter hat mir alles erzählt.
Deine Phase ist also noch nicht vorbei, habe ich das richtig verstanden?"
,,Nein, Vater.
Das alles ist ein Missverständniss!
Ich bin--",
wollte Thi sich rechtfertigen, wobei er jedoch direkt unterbrochen wurde.

,,Du wagst es deinem eigenen Vater zu widersprechen?!
Diese Phase ist ja noch schlimmer geworden, als wir dachten!
Ich hörte außerdem, dass du dich schminkst!
Bist du denn ein Mädchen?!
Nein!
Du bist ein Mann, allerdings benimmst du dich keineswegs wie einer!
ICH BIN ENTTÄUSCHT!
WIR GABEN DIR ALLES UND SOMIT DANKST DU UNS?!",
schrie sein Vater ihn an und stand hysterisch auf.

Aus dem Augenwinkel sah ich This gesenkten Blick und die ein oder andere Träne, welche seine Wange hinunter lief.
Der Mann lief um den kleinen Esstisch herum, schob diesen aggressiv weg, sodass schon unsere Dekokerzen herunter fielen, und dann packte er Thi auch noch am Kragen.
Er zog seinen Sohn auf die Beine und schubste ihn mitten in den Raum, sodass er schließlich vor ihm kniete.

,,EINE MISSGEBURT, EIN FEHLER BIST DU!
WARUM HAT MICH GOTT MIT SO ETWAS WIE DIR BESTRAFT?!
EINE SCHWUCHTEL, MEIN EIGENER SOHN!
MEIN FLEISCH UND BLUT!
ABER DU BIST NICHT MEHR MEIN SOHN!",
schrie er Thi ins Ohr.

Mission BBFs : Best BoyfriendsWhere stories live. Discover now