Schicksal

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„Bald sind wir da", berichtete mir meine Mum. Ich antwortete ihr nur mit einem Grummeln. Wir zogen heute um. Während Mum und ich uns ein Auto teilten fuhr mein Vater ganz alleine in meinem Auto mit den restlichen Koffer. „Schatz, er wird schon nicht all zu sauer sein. Ihr habt euch doch geliebt oder nicht?" „MUM! Das ist das Problem. Ich habe ihm das Herz gebrochen!" Sie seufzte nur und war am verzweifeln. Seit dem ich erfahren habe, das wir in die Stadt zogen in der ich vor 6 bis 7 Jahren mein altes Leben aufgab, war ich nur noch schlecht gelaunt.
Paar Stunden später stand ich mit meinem Auto vor dem Haus des Jungen, den ich liebte. Lance McClain war sein Name. Ich beobachte es ein wenig und überlegte, ob ich klingeln sollte. Ich entschied mich dagegen und saß in meinem Mustang. Es ging die Tür von dem kleinen Haus auf und ich konnte eine männliche, sowohl als auch eine weibliche Silhouette erkennen. Als die Haustür weiter aufging stand auch eine etwas ältere Dame dort. Als ich die Personen genauer betrachtete konnte ich erkennen, dass die männliche Silhouette Lance gehörte. Er war groß, muskulös und hatte eine etwas dunklere Hautfarbe, dass lag an der Herkunft seiner Eltern. Er funkelte das orange-haarige Mädchen mit seinen blauen Augen an. Er wirkte so glücklich. Ich vermutete, dass das Mädchen seine Freundin war. Doch als sie sich verabschiedeten gab es nur eine Umarmung. Auch ich entschied mich dazu wieder Heim zu fahren. Daheim in meinem Bett entschloss ich ihn zu besuchen und um eine Erklärung meiner Seits zu bitten. Ich war es ihm schuldig.
Am nächsten Tag war erst einmal die neue Schule angesagt. Ich stand auf und lief zum Bad. Ich duschte mich und föhnte danach meine Haare. In meinem Zimmer angekommen stellte ich mich vor den Schrank und suchte mir meine Klamotten aus. Ich zog eine schwarze skinny Jeans an und ein weißes Hemd. Ich schnappte mir meine Handy und ging in die Küche, dort begrüßte ich meine Mutter und meinen Vater. Sie erwiderten es, baten mir gleich eine frische Semmel an, als ich mich hin setzte. „Keith, hast du mit der McClain Familie geredet, vor allem mit Lance", fragte mich meine Mutter. Ich schüttelte traurig mit meinem Kopf und antwortet ihr: „Nein, ich brachte es nicht über das Herz, aber ich werde alles noch erklären." „Warum hast du es ihm nicht über das Handy erklärt?" „Weil er mich immer ignoriert hat, mum. Nur wenn er besoffen war konnte ich mit ihm schreiben, das weißt du doch." Sie blickte mich entschuldigten an und reichte mir eine Brotzeitdose. Ich aß schnell auf und packte die Sachen in meinen Schulranzen. Schnell schlüpfte ich in meine Vans und machte mich schließlich auf den Weg zur Schule. Dort angekommen bemerkte ich schon das klingeln der Schulglocke. Ganz erschrocken blickte ich auf meine Uhr und bekam einen halben Schock. „Fuck", flüsterte ich und rannte ins Gebäude, daraufhin zum Sekretariat. Eine etwas ältere Dame erklärte mir alles, auch wie ich zu meinem Klassenzimmer kommen würde. Ich verlief mich trotzdem und brauchte locker 20 Minuten bis ich ankam. Ich klopfte an der Tür und trat hinein. „Hallo, ich bin der neue Schüler." „Oh, komm herein. Wieso bist du zu spät?" „Ich hab mich verlaufen", gab ich kleinlaut von mir und schloss die Tür. „Na gut, hoffentlich kommt das nicht öfter vor, aber jetzt stell dich einmal vor." „O-Ok." Ich drehte mich zur Klasse, hob meinen Kopf und ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen. „Ich bin Keith Kogane und habe hier vor 6 bis 7 Jahren schon einmal gelebt. Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit und ja, dass war schon alles." Ich bekam die verschiedensten Blicke zugeworfen, doch eine Person stand auf und schaute mich mit offenen Mund an. Es war Lance. Es war seine Klasse. Ich bin mit ihm in der selben Klasse. Dies kann man nicht mehr Zufall nennen, es war Schicksal. Mein Leben wollte, dass ich zu meiner geliebten Person zurück kehre. Ich lächelte ihn schief an und hoffte auf eine kleine gute Reaktion. Doch es kam etwas ganz anderes: „Boah, was willst du hier? Verschwinde! Dich will ich nie wieder sehen!" Mir war zwar klar, dass er mega schlecht reagieren würde, aber es schmerzte mehr als erwartet. Ganz leicht stiegen mir die Tränen in die Augen. „McClain! Dieses unhöfliche Verhalten gegenüber ihren neuen Mitschüler gestatte ich nicht. Setzt dich sofort wieder hin und sei still! Ich will kein einziges Wort mehr von Ihnen hören, wenn sie noch ein Wort in dieser Stunde sagen, dann wird das ernste Konsequenzen haben", ermahnte ihn der Lehrer. Danach wendete der Lehrer sich wieder zu mir: „Es tut mir leid Ihnen jetzt sagen zu müssen, dass sie sich hinter Lance setzen müssen." „K-Kein Problem." Alle Blicke waren auf mich gerichtet, aber ich wollte nur bestimmte Augen ansehen, doch diese waren auf den Tisch gerichtet. Als ich an Platz ankam setzte ich mich hin und der Junge redete sofort mit mir. „Hallo, ich bin Hunk, dein neuer Banknachbar. Ich kenne dich bereits von Lance, der zufälligerweise mein bester Freund ist." Ganz erschrocken blickte ich ihn an. Toller erster Tag, muss man schon sagen. Erst verlaufen, dann verachtet und jetzt noch mitten in der Hölle. „Ähm, ich, es, Ähm. Es tut mir leid." Er lachte kurz und wendete sich wieder an mich. „Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, sondern bei Lance." „Er will nicht mit mir reden." „Warte ab, dass bekommen wir schon hin." „Warum bist du so freundlich zu mir? Du bist sein bester Freund, müsstest du nicht einen totalen Hass auf mich haben?" Erneut lachte er und tätschelte auf meine Schulter. „Ich verurteile keine Menschen wegen Erzählungen. Du hattest bestimmt einen Grund, den wir später oder früher erfahren." Ich lächelte ihn dankbar an und flüsterte für mich selbst „hoffentlich sehr früh". Plötzlich sprang Lance auf und rannte zur Tür. Mit schluchzender Stimme sagte er dem Lehrer, dass er raus müsste. Ein Blick zu mir verriet mir, dass er heftig weinte. Sein Lehrer ignorierte ihn und das Mädchen von gestern dreht sich zu mir um. „Du solltest raus gehen und mit ihm reden. Er ist nur wegen dir so fertig." Meine Vergangenheit holte mich schneller ein als erwartet. So viele Jahre und noch immer so viele Gefühle, die zwischen uns herrschten. Meine Liebe verging nie, daher schmerzte es noch sehr, dass ich damals so egoistisch war. Zum Anschein ging es dem Blauäugigen nicht anders. „Ich, wie, er wird mit mir nicht reden." „Doch wird er. Er weint und dann hört er meist den Personen zu." „Ich weißt nicht so recht." „Keith, ich bin Pidge und ebenfalls einer seiner besten Freunde und du solltest mit ihm reden!" „O-Ok." Nun stand ich auf und entschuldigte mich beim Lehrer. Ich erklärte ihm, dass ich dem Jungen hinterher laufen würde und das ich nicht weiß, ob wir noch einmal zur Stunde kommen würden. Mr. Tomlinson war zwar am Anfang nicht einverstanden, aber sah ein, dass es nichts brachte. „Er ist im Pausenhof bei der großen Eiche", rief Pidge mir hinterher, eher ich aus der Tür verschwand. Im Pausenhof angekommen ließ ich meinen Blick darüber schweifen. Und dort sah ich ihn. An einem großen Baum angelehnt und sein Gesicht in den Armen vergraben. Als ich relativ nah bei ihm war fing ich zum sprechen an. „Lance?" Sein Kopf schnellte in die Höhe und seine rot unterlaufenen Augen trafen direkt in meine grauen trostlosen Augen. Mit heißer Stimme befahl er mir, dass ich gehen sollte. Ich blieb jedoch stur stehen und erhob mein Wort gegen ihn: „Nein, werde ich nicht. Ich möchte dir alles erklären und dafür musst du mir zu hören, danach kannst du mich so viel hassen wie du willst." Er drehte seinen Kopf auf die Seite und nickte zustimmend ein. Ich kniete mich neben ihn und nahm sein Gesicht in meine Hände. Ich fixierte ihn mit meinen Augen. Er sollte alle Emotionen direkt in meinen Augen erkennen, sonst glaubt er mir nicht. So war es jedenfalls früher, wenn wir einen großen Streit hatten. „Zu erst wollte ich mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, sehr leid. Ich hasse mich selbst dafür, dir dass angetan zu haben." Er unterbrach mich: „Warum hast du es dann getan? Erst hast du mein Herz gebrochen und mich dann aus dem Nichts verlassen." „Du weißt noch, dass ich ein Waisenkind war, oder?" „Ja klar und was hat diese Sache damit zu tun?" „Ich wurde damals adoptiert und musste die Stadt verlassen." „Du wurdest adoptiert?" „Ja. Ich wusste nicht wie ich dir das sagen sollte. Als du mir dann deine Liebe gestanden hast wusste ich selber nicht was ich machen sollte. Ich war in diesem Moment über glücklich und zugleich zu Tränen gerührt. Wie in meinen Brief erwähnt, liebte ich dich auch, aber wegen dem Umzug hab ich dir einen Korb gegeben. Ich dachte, dass es somit einfacher für uns werden würde, aber du kamst nicht mehr in die Schule. Ich mit meinen naiven 14 Jahren hatte alles falsch gemacht. Es tut mir einfach so so leid." „Also stimmten die Gefühle in deinem Brief?" „Ja klar!" Nun kamen auch mir die Tränen. Ich hatte ihn verletzt, deshalb glaubte er mir nicht mehr. „Erklär mir alles von dem Tag an, wo du erfahren hast, dass du adoptiert werden würdest", forderte der Braunhaarige auf. Ich war so unglaublich glücklich, dass er mit mir redete und ich alles in Ruhe erklären durfte. „Als ich es erfahren habe sollte ich es noch keinem erzählen, da es noch nicht zu 100 Prozent fest stand. So verging locker eine Woche und dann bekam ich die Bestätigung der Adoption und das es schon in einer Woche losgehen sollte. Ich überlegte den ganzen Montag lang nach, wie ich es dir beibringen sollte. Als wir uns am Dienstag trafen und du mir dieses wunderschöne Date präsentiert hattest war ich kurz unschlüssig es dir zu sagen. Zum Ende hin rappelte ich mich auf und dann kam dieses Liebesgeständnis. Ich kämpfte in meinem eigenen Kopf und Herzen um die Gefühle und Gedanken. Ich entschloss mich dazu dir einen Korb zugeben. Die restliche Woche weißt du selber." „Du bist so ein Arschloch." „Lance, es tut mir leid. Ich hätte ehrlich sein sollen." „Das hättest du! Ich habe nur noch geweint und wollte dich nie wieder sehen. Ich bestand sogar fast das Schuljahr nicht, nur wegen dir. Ich habe so gelitten, vor allem als du weg gegangen bist." „Es tut mir so leid." Ich legte meine Stirn an seine und schloss die Augen. Ich wollte seine Nähe spüren, ihn nicht mehr aus den Augen lassen, ihn nicht mehr los lassen. Ich wollte um jeden Preis seine Stütze sein. Ich konnte noch nie gut mit Menschen, aber er war der Junge dem ich näher sein wollte als je zuvor. Selbst meine Adoptiveltern hatten es schwer mit mir. „Lance, ich könnte mich so oft bei dir entschuldigen. Ich war so dumm und naiv." Er zog mich näher zu sich und schlang seine Arme um meine Taille. „Alles gut, aber ich möchte mich für meine Nachrichten entschuldigen, die ich dir immer schickte, während ich getrunken habe. Jedes Mal benebelte es meinen ganzen Kopf und ich sehnte mich so sehr nach dir." „Kein Problem, es freute mich und es war auch sehr lustig. Du hast mir zwar oft eine Predigt gehalten, aber diese Audios oder die Bilder waren zum Tod lachen." Leise lachten wir Arm in Arm, da kam mir eine Frage. „Und jetzt? Sind wir Freunde?" „Ja klar, nichts lieber als das. Ich bin zwar noch sauer auf dich, aber ich verstehe es und kann darüber hinweg sehen. Du musst mir bloß eines Versprechen." „Alles was du willst." „Verlass mich nie wieder und spreche über dein Leben und deine Gefühle mit mir, egal was es ist." „Mach ich, alles. Ich danke dir soo sehr." Ich löste mich aus dieser ausgiebigen Umarmung und lehnte mich neben ihn an den Baum. Ich schloss meine Augen und genoss die Sonne in meinem Gesicht. Wir beide liebten dieses angenehme Schweigen zwischen uns. Schon früher war das so. Ich merkte seine Hand neben meiner. Sofort griff ich nach ihr und verschränkte unsere Finger ineinander. „Wenn wir schon über Ehrlichkeit reden muss ich noch etwas los werden", fing ich vorsichtig an. „U-Und das wäre", dabei verstärkte er den Druck auf meine Hand. „All diese Jahre habe ich dich nie vergessen. Meine Gefühle sind die selben. Ich weiß, wir haben uns wahrscheinlich sehr verändert, aber ich liebe dich noch immer. Ich weiß auch, dass es verrückt klingt, aber es ist nun einmal so. Ich werde nie einen Typen finden, der an dich ran käme. Oh man, ich komm mir wie in einem Liebesfilm vor, aber ich liebe dich so sehr." Ich prustete los. Endlich konnte ich es persönlich sagen. Noch immer die Augen geschlossen spürte ich warme Lippen auf meine. Ohne zu zögern erwiderte ich den Kuss. In ihm steckte so viel Liebe, so viel Zärtlichkeit, so viel Vertrauen. Er löste sich aus dem Kuss und ich öffnete die Augen. Ich blickte direkt in strahlende blaue Augen in denen ich mich sofort verloren hatte. Leise sprach ich, als würde etwas zerbrechen, wenn ich meinen Ton erheben würde. „Was war das?" „Ein Kuss würde ich sagen." „Und für was habe ich es verdient geküsst zu werden?" „Aus einem einzigen Grund, ich liebe dich auch." Nun musste ich breit grinsen. Nie verblasste Liebe und neu erwachtes Vertrauen schwebte in der Luft. „Heißt das, dass du mir verziehen hast?" „Nicht so schnell, Mullet. Ganz habe ich dir noch nicht verziehen, schließlich habe ich diesen Groll seit Jahren auf dich sorgfältig gepflegt, aber mit vielen und süßen gutmachenden Treffen würde wir es wieder hinbekommen." „Gerne, hast du bedenken über das veränderte Verhalten, also das wir die Art des jeweils anderen nicht mehr mögen?" „Nein und wenn ist es eine Möglichkeit altes wieder zum Neuen aufleben zu lassen. Wir lernen uns neu kennen, ganz einfach. Es sind bloß kleine Extras dabei, sowas wie küssen, Händchen halten. Vielleicht steckt in der ganzen Sache mehr als nur Freundschaft." Während der ganzen Konversation bewegte er seinen Kopf kein Stück weg. Bei jedem Buchstaben spürte ich seinen warmen Atem auf meiner Haut. Unsere Lippen trennten nur paar Millimeter und diese überbrückte ich. Erneut berührten sich unsere Lippen und mein Gegenüber erwiderte dies. Mein ganzer Körper explodierte, genauso spielten die Schmetterlinge im Bauch verrückt. Erst jetzt bemerkte ich so richtig, wie sehr ich ihn in Wirklichkeit vermisste. Ich legte meine freie Hand in seinen Nacken und zog ihn somit näher zu mir. Ich bewegte meine Lippen und vertiefte unseren Kuss. Er öffnete seinen Mund einen Spalt und ich huschte mit meiner Zunge in seine Mundhöhle. Sofort fing ich an sie zu erkunden. Jede Wölbung, jede Ecke und alles andere ließ ich auf meiner Zunge spüren. Auch er brachte seine Zunge ins Spiel und so führten sie einen heißen Kampf. „Ey ihr zwei Turbeltauben, kommt ihr endlich zur zweiten Stunde? Wir haben eure Sachen", riefen beide zu uns rüber. Wir lösten uns und drehten unsere Köpfe zu Ihnen. „Ja klar", rief Lance. Wir schauten uns fragend in die Augen. Anscheinend hatte keiner die Klingel gehört oder auf die Zeit geachtet. Er stand auf und hielt mir seine Hand zum Aufstehen hin. Dankend nahm ich sie an und stand relativ schnell vor ihm. Er verschränkte unsere Finger wieder miteinander, die er erst vor paar Sekunden los gelassen hatte. Er lächelte mich überglücklich an und zog mich hinter sich her.

Hey Leute, ich freu mich echt, das doch so vielen meine Story gefällt 🙈 Ich würde eine Idee toll finden, nämlich das ich von Lesern vielleicht eine OneShot-Idee umsetzte oder sowas. Wenn Ihr Lust darauf habt könnt ihr mir ja einmal schreiben🙈 bye👋🏻
Lg von Susi💕

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