Wahrheit, Pflicht oder Wahl (Flaschen drehen)

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„Keith, müssen wir dorthin gehen", fragte mich der Braunhaarige. „Lance, ich hab es dir schon tausend Mal erklärt." „Schon, aber ich will nicht." Ich gab nur ein Kopf schütteln von mir und lief weiter. In der Nähe des Hauses, wo die wichtigste Party des Jahres stattfand nahm ich die Hand des größeren und verschränkte unsere Finger. Ich war Footballspieler und er unser durch geknallter Streber. Schon komisch, oder nicht? Viele fragten sich weshalb ich mit ihm eine Beziehung einging, aber es war alles von Nutzen. Ich hatte meine Ruhe vor Flirtereien und anderes und er wurde nicht mehr geärgert. Das er mein gespielter Freund war hatte bis jetzt noch niemand gemerkt und ich hoffe, dass es auch so bleibt. Leider musste ich ihn heute zu dieser Feier schleppen, schließlich wäre es komisch, wenn ich ganz alleine dort auftauche. Er seufzte und verstärkte den Druck auf meiner Hand. „Lass mich, aber nicht alleine. Du weißt ganz genau, dass ich es nicht mag", mahnte er mich nochmals. „Versprochen, Babe." Schon grüßte uns mein Spielkamerad Lotor: „Na ihr Verliebten. Kommt herein, schnappt euch etwas zum Trinken und genießt die Party!" Wir begrüßten uns normal mit einem Handschlag und kurz darauf hielt er Lance seine Hand hin. Der Braunhaarige schaute ihn nur zögern an, worauf ich ihn an stupste und er sie dankend annahm. Ich zog ihn in die Küche, ließ seine Hand los und drückte ihm einen Becher in die Hand. „Du kannst etwas alkoholisches oder normales haben." „Verarscht du mich gerade? Damit ich das hier überlebe, brauche ich etwas Starkes", gab der Blauäugige Laut von sich. „Übertreib es ja nicht, ok?" „Werde ich schon nicht. Also schenkst du mir endlich etwas ein", fragte er mich und hielt mir seinen Becher auffordernd hin. „Ja ja." Ich schenkte ihm erst Vodka und dann O-Saft ein. Irgendwo machte ich mir sorgen. Ich wusste, dass er es nicht mochte, da er vor paar Wochen noch übel runter gemacht worden ist und jetzt soll er mit ihnen feiern. Vielleicht hätte ich doch eher absagen sollen und mit Lance einen Filmabend planen sollen. Er war zwar nicht mein wirklicher Freund, trotzdem machten wir ab und zu etwas zusammen. Der Blauäugige schlenderte davon und ich beobachtete jeden einzelnen Schritt. Zugegebenermaßen hatte Lance einen knackigen Arsch, das ist mir in letzter Zeit oft aufgefallen. Während ich mir Jack und Cola einschenkte ließ ich meinen Blick auf meinem Fakefreund haften, der unsicher im Türrahmen stand. Auch ich machte mich auf den Weg durch das Wohnzimmer in den Garten. Dort waren ein Pool, einige Liegestühle und eine Tischtennisplatte. Plötzlich flüsterte Lance in mein Ohr: „Das Getränk ist gut, danke." Ich lächelte ihn an und dankte ihm. Nach der Zeit kamen immer mehr Leute, wie Shiro, Coran und sogar Haggar war aufgetaucht. Lance tanzte fröhlich ein wenig hin und her, während ich mit den verschiedensten Mitschülern redete. „Kogane! Bier Pong", fragte mich Allura. Sie hatte weiße, lange und wunderhübsche Haare, aber das musste sie als Cheerleaderin. „Ja klar!" Ich trottete in die Wiese zu dem Tisch mit den Haufen Becher die drauf standen, dabei ließ ich den Braunhaarigen alleine. Er konnte mich nicht mehr sehen und ich ihn nicht. „Unser Schwuli darf anfangen", ertönte eine Stimme, die ich nur in der Gegenwart von Lance hörte. Total überrascht sah ich sie an. „Pidge? Du? Hier?" „Ja, warum nicht? Und jetzt fang an!" Ich legte ein siegessicheres Grinsen auf und nahm den ersten Ball. Ich positionierte mich vor dem Tisch und zielte mit meiner Hand zu einem Becher. Kurz kniff ich ein Auge zu und setzte zum werfen an. Wer hatte es geahnt? Ich traf natürlich und schrie glücklich auf. Später kam das orangehaarige Mädchen auf mich zu und hielt mir einen puren Schnaps vor die Nase. „Danke", dabei nahm ich es ab und roch kurz daran. Ich stellte fest, dass es Ficken war und hielt die Hand zum Anstoßen hin. „Auf, ähm, auf dich und Lance", begann sie zu stottern. Ich lächelte sie an und ergänzte einiges: „Auf alles und die Welt, dass die Beziehung ewig anhält, dass die Party, die geilste wird und dass alles glatt laufen wird." Nun grinste auch sie und wir stießen an. Mit einem Schluck war der Schnaps in meinem Magen verschwunden, dabei brennte es angenehm warm meiner Kehle hinab. Zusammen gingen wir in die Küche und stießen noch ein paar Mal an. Plötzlich lallte Pidge etwas, dass ich nicht erwartet hätte. „Ich weiß von der Fake-Beziehung, daher wehe du brichst ihm das Herz. Er hat dich wohl oder übel gerne und glaub mir, Rache ist süß." Ganz erschrocken blickte ich sie an. Woher wusste sie das? Was sollte ich jetzt sagen? Ich überlegte so lange bis sich zwei starke Arme von hinten um meine Taille legten. Ich sah herunter und konnte allein an den Händen erkennen, dass es Lance war. Aus dem Nichts fing ich über beide Ohren das Grinsen an und drehte mich zwischen den Armen. Ich hebte meinen Kopf an und konnte direkt in die blauen Augen des Jungen schauen. Es war ein seltsames Gefühl, ob es am Alkohol liegt? „Hey, Babe. Ist was?" „Mullet, spielst du mit Wahrheit, Pflicht oder Wahl, bitte?" Und schon wieder überraschte er mich. Obwohl er am Anfang so skeptisch war fühlte er sich jetzt wohl und unternahm mit den anderen etwas. Er hatte anscheint schon einiges getrunken und es lag bestimmt daran, dennoch freute ich mich für ihn. „Gerne, aber ich möchte noch kurz mit Pidge fertig sprechen, dann komm ich." „Okii Dokii, bring sie mit. Hunk spielt auch mit." Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwand. Noch immer stand ich wie erstarrt da. Hatte er mir gerade einen Kuss gegeben? Wir haben ausgemacht, dass wir  uns niemals küssen würden und das mit der Ausrede, dass wir es in der Öffentlichkeit nicht mögen. Er hatte es gerade gebrochen, auch wenn es nur ein Schmatzer auf die Wange war. Innerlich beschloss ich, dass ich besser auf ihn achten sollte. Am Ende stellt er wegen zu viel Alkohol noch etwas an, dass er beziehungsweise wir beide später bereuten. Ich drängt die Gedanken aus meinem Kopf und drehte mich wieder zu dem Mädchen, doch sie grinste mich blöd an. „Was ist", fragte ich sie. „Nichts, du bist nur ein Lügner." „E-Ein Lügner?" „Jap." „Warum das?" „Sag ich dir nicht." „Was? Warum nicht? Das ist gemein!" „So gemein, wie du mit Lance seinen Gefühlen spielst und jetzt lass uns spielen." Noch immer verwirrt von ihrer Aussage lief sie weg und ließ mich alleine. Ein Lügner, also? So denkt sie von mir? Interessant. Nun machte ich mich auch auf den Weg ins Wohnzimmer, dort saß bereits eine riesen große Truppe von nüchternen bis komplett betrunkenen Menschen, darunter auch Lance. Ich schlich mich zu ihm und ließ mich neben ihn fallen. Sofort lehnte er sich an mich und ich legte einen Arm um ihn. Erneut kam dieses komisch Gefühl, wenn ich in seiner Nähe war. Es lag am Alkohol! Oder doch am Braunhaarigen? Plötzlich sah er mir direkt in die Augen und sie funkelten nur so vor Freude. Mir wurde warm um das Herz und ich lächelte ihn an. Da drehte er seinen Kopf wieder zur Flasche und verfolgte sie mit seinem Blick. Irgendwie haben sie Flaschen drehen und Wahrheit, Pflicht oder Wahl verbunden. So war es wahrscheinlich am einfachsten. Auch mir wurde wieder anders. Ok, es liegt definitiv am Alkohol, dieser bereitete schließlich manchen Personen Stimmungsschwankungen. Schluss endlich richtete ich auch meine Aufmerksamkeit der Flasche zu und im nächsten Moment landete sie auf einen Jungen mit langen braunen Haaren. Ich kannte nur seinen Namen, Harry und das er in der Schulband sang, aber mehr auch nicht. „Wahrheit, Pflicht oder Wahl", fragte Allura. Harry überlegte kurz und gab seine Antwort preis: „Wahrheit." Sofort beschwerten sich einige: „Gott, bist du langweilig!" Er konterte es nur mit einem Lachen und wartete gespannt auf seine Frage. Lotor besprach sich kurz mit dem weißhaarigen Mädchen und sie gab ihm anscheint das Wort. „Also Styles, wie viele Weiber hattest du schon und an welchen Orten?" „Hach, diese Frage. Ganz ehrlich habe ich sie nicht gezählt, also I don't know. Und wo ich überall hatte, puh. Ich hatte schon auf dem Klo in einer Disko, im Krankenzimmer der Schule und andere Orte halt." Ich staunte schon ganz schön. Er nutze seine Position vollkommen aus. Ich ließ meinen Blick durch die anderen Mitschülern schweifen und blieb an seinen Bandmitgliedern hängen, da einer von ihnen sehr bedrückt aussah. Ob es ihm gut ging? Plötzlich spürte ich Wärme auf meinem Oberschenkel. Ich blickte herunter und sah die Hand von Lance, die über mein Bein strich. Irgendwie war mir diese fakesache gerade richtig unangenehm. Der Alkohol ließ mich Dinge fühlen, die ich noch nicht kannte. Auf einer Seite will ich ihn gerade mehr als alles andere, aber auf der anderen sah es anders aus, da wollte ich, dass es aufhört. Ich drängte meine Gedanken und Gefühle in den Hintergrund und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf das Geschehen und auf die Wärme meines Oberschenkels. Die Flasche drehte sich weiter und sie blieb bei Haggar stehen. Oh Gott, sie strahlte eine gefährliche Aura aus, dass war unglaublich. Zögerlich fragte Harry, der Lockenkopf, die entscheidende Frage: „Wahrheit, Pflicht oder Wahl?" „Wahl", schoss es aus ihr heraus. Ein Grinsen kam über Harry und er gab ihr verschiedene Sachen zur Auswahl: „Also, du kannst entweder irgendwem hier einen Kuss aufdrücken, ein Kleidungsstück ausziehen oder du erzählst uns deine größte Angst." So viel selbst vertrauen strahlte er dabei aus, die war kaum zu fassen, schließlich redete er gerade mit der Zicke unserer Schule. Nicht einmal Lehrer wollten gegenüber ihr das Wort erheben. Man konnte ganz genau sehen, wie sie überlegte und sie entschied sich für die erste Sache. Sie stand auf und blickte durch die ganze Reihe. Ich konnte ihren Blick sehr gut verfolgen. Sie lief zu Shiro, als sie vor ihm stand sah sie mit einem hasserfüllten Blick zu Zarkon. Zarkon war auch hier? Er war der Junge, der auf alles und jeden einen Hass hatte. Warum hat sie zu ihm geschaut? Im nächsten Moment drückte sie Shiro einen Kuss auf die Lippen, dabei erstarrte jeder. Der Geküsste riss die Augen weit auf. Sie löste sich wieder und verschwand aus dem Kreis. „Ich bin raus, vielleicht spiel ich später weiter." Hektisch stand auch Zarkon auf und folgte ihr. Jeder, wirklich jeder starrte sie total behindert hinterher und malten sich die verschiedensten Szenen aus. Das war sehr komisch, als würde sie ihn eifersüchtig machen wollen. Shiro schmierte sich schnell über die Lippen. Danach stand er auf und holte aus der Küche viele kleine Schnäpse. Er drückte jedem einen in die Hand. „Auf die endlose Nacht." Alle hoben die Schnäpse und stießen an. Ich überlegte kurz Lance es weg zunehmen, da er schon komisch drauf war, aber ich wusste, dass es sonst nur Stress mit ihm gab. „1...2...3." Schon war jedes Getränk im Rachen der Menschen verschwunden, dabei verzogen einige die Gesichter, darunter auch Lance. Ich drückte ihn ein wenig näher zu mir und flüsterte: „Wenn du willst können wir auch gehen und du musst auch nicht unbedingt trinken, nur weil es jeder tut." „Ich will aber! Du hast mir nichts zu sagen, schließlich bist du ni-." Sofort drückte ich meine Hand auf seinen Mund. „Pass auf was du sagst." Beleidigt sah er mich an und drückte mich weg von ihm. Ich nahm meinen Arm herunter und versuchte seine Hand zugreifen, doch diese zog er auch weg. Er gab mir einen warnenden Blick und ich spürte einen Stich in meinem Herz. Er hat mich abgewiesen! Und ich soll ihn nicht verletzten? Wer verletzt hier wen? Innerlich regte ich mich auf, dass ich den Braunhaarigen so sehr in mein Herz ließ. Gott, verdammt! Mein Fake-Freund! Warum verletzte es mich so sehr? Ich wurde noch nie verletzt und jetzt sowas? Ich redete mir weiter ein, dass nichts war. Ich drängte meine Gefühle in die hinterste Ecke meines Herzen. Da bemerkte ich, dass Lance auf gestanden und zu seinem Freund Hunk gegangen war. Ich ignorierte all mögliche Signale meines Körpers und spielte einfach weiter. Es wunderte auch keinen, dass es Stress zwischen uns gab. In jeder perfekten Beziehung gab es Probleme, so auch in unserer vorgetäuschten. Es gingen gefühlt tausend Runden um in denen ich diverse alkohlische Getränke meiner Kehle hinunter fließen ließ. Mir war danach mich zu besaufen. Ich fühlte mich so leer. Langsam langweilte ich mich schon, als die Flasche doch auf mich zeigte. Zu meinem Pech war vor mir Lotor oder zum Glück? Er fragte mich die gleiche Frage und ich antwortete ganz simpel mit „Pflicht." Alles andere wurde echt nervig. Ich beobachtete seine Gesichtszüge, die sich in ein hämisches Grinsen umwandelte. Er war definitiv mein Pech. „Du hast einen Freund, nämlich unseren Streber hier. Ich habe bemerkt, dass ihr Streit habt, aber dieser ist mir gerade relativ egal. Meine eigentlichen Gedanken sind, dass ihr euch endlich küssen sollt. Ihr seid locker 6 Wochen ein Paar, aber ein Kuss gab es noch in keinster Weise. Also, wisst ihr ja was zu tun ist." Oh Fuck, mein Untergang. „A-Aber wir haben gesagt, dass wir es in der Öffentlichkeit nicht mögen", konterte ich sofort. „Was seid ihr für ein Paar, das zwar zu ihrer Homosexualität steht, aber sich nicht küssen will? Sorry, aber wenn ihr es jetzt nicht tut, dann ist das nur eine gefakte Beziehung!" Fuck! Fuck! FUCK!  Sie kommen dahinter. Das darf nicht geschehen! Langsam kamen auch meine Gefühle und Gedanken wieder zum Vorschein. Ich hatte ihn zu meinem Freund gemacht, weil er und ich Ruhe haben wollten. Wir haben uns besser kennen gelernt und die Macken des jenigen akzeptiert. Kaum berührt er mich und Wärme stieg auf, zusätzlich spüre ich ein leichtes Kribbeln. Als er wütend davon gegangen war tat es mir weh. Pidge nannte mich einen Lügner. Hatte ich mich vielleicht doch in ihn verliebt? Kann nicht sein! Ich kann es heraus finden, wenn der Kuss eine Explosion auslöst, dann bin ich definitiv verknallt. Ich schluckte schwer, danach streckte ich mich über den Tisch und zog Lance zu mir. Ich blickte in seine wunderschönen blauen Augen und konzentrierte mich auf diese. Auch er fixierte mich und legte seine Hand in meinen Nacken. Wir kamen uns näher und schon lagen seine weichen Lippen auf meinen. Meine Aufregung war wie weg geblasen und ich spürte ein Verlangen nach mehr. Meine Schmetterlinge im Bauch spielten verrückt. Vorsichtig fing ich an unsere Lippen zu bewegen und zu meinem Glück erwiderte er es. Ich steckte alle meine Emotionen hinein und mein Gott, es fühlte sich gut an. Nun wurde auch er aktiv, denn er leckte über meine Unterlippe. Ich musste mir ein glückliches Lächeln verkneifen und öffnete meinen Mund eine Spalt. Kurz darauf drang er mit seiner Zunge in meine Mundhöhle und erkundete alles. Auch ich spürte alle seine Emotionen und langsam verstand ich was Pidge meinte. Ich habe mich selber belogen. Ich habe mir eingeredet nur mit ihm befreundet zu sein, aber es war ganz anders. Ich genoss seine Nähe und Zärtlichkeit. Ich schob meine Gedanken beiseite und konzentrierte mich vollkommen auf den Kuss in dem ich meine Zunge ins Spiel brachte. Wir küssten uns eine Weile intensiv weiter, bevor wir uns lösten, da wir Luft brauchten. Langsam öffnete ich meine Augen und diese trafen sofort auf die Blauen. Wir setzten uns hin, dabei ließen unsere Augen nicht voneinander ab. Es war der beste Kuss, den ich je hatte und ich will mehr! Nach der Zeit kam ich wieder in die Realität und merkte somit auch das Jubeln der anderen.  Plötzlich meldete sich Allura zum Wort: „Wow, das war der intensivste und schönste Kuss, den man jemals sah." Nun musste ich breit grinsen und nickte nur. Da drückte mir jemand einen Schnaps in die Hand. Anscheint wollten die Leute auf Lance und mich anstoßen. Und so erhoben wir unsere mini Flaschen und tranken. Kurz darauf war das Thema vom Tisch und sie spielten weiter, doch ich konnte meinen Blick nicht vom Braunhaarigen los reißen. Ich war wie in meiner kleinen eigenen Welt. Es faszinierte mich, wie eine sternenklare Nacht. „Hey, du liebst ihn sehr, oder", hörte ich eine Stimme sagen, doch ich konnte nicht definieren von wem sie war. In meiner Trance antwortete ich mit einem verliebten und lange gezogenem „Ja". Danach schnellte mein Kopf in die Richtung der Stimme und es war kein anderer als Harry. Sofort wurde ich rot und schaute beschämt auf den Boden, die anderen hingehen lachten nur. Ok, Lance war ebenfalls rot geworden. „K-Könnt ihr einfach wieder weiter spielen", fragte ich. „Nur wenn ihr mit einander redet und euren Streit vergisst", sagte Hunk. Ich nickte zustimmend ein, stand auf und zog den Braunhaarigem am Handgelenk hinter mir her. Ich zerrte ihn zur Treppe, diese hoch und in das Chillzimmer. Warum Lotors Familie für jeden Scheiß ein Zimmer brauchte verstand ich nie, aber jetzt war es einfach nur praktisch. Als wir innen waren schloss ich die Tür und stellte mich direkt vor meinen Fake-Freund. Keiner traute sich etwas zu sagen, daher herrschte Stille. Irgendwann unterbrach Lance sie. „Keith, tut mir leid, dass ich so war. Ich war so glücklich und dann verletzt, zuletzt sauer und was weiß ich noch. Nie wieder trink ich so viel", lallte er vor sich hin. Ich sah zu ihm auf, aber sein Blick war auf den Boden gerichtet. Ehrlich gesagt hatte ich bereits auch zu viel erwischte, daher lallte ich etwas und schaukelte etwas herum. „Lance, es tut mir auch leid. Ich, ach keine Ahnung. Wir beide haben scheiße gebaut, ganz einfach." Nachdem ich meinen Satz beendete schlang er beide Arme fest um mich. Ich erwiderte die Umarmung, dabei schloss ich meine Augen. Doch das war ein Fehler, denn ich konnte dadurch nicht mein Gleichgewicht halten. Ich stolperte ein wenig herum und landete später auf meinen Hintern. Der Größere war dabei umgefallen und lag auf mir. Ich breitete meine Arme aus und sah zur Decke hoch. „Oh man, nie wieder, Babe. Nie wieder", kurz darauf musste ich zum Lachen anfangen. Es dauerte nicht lange, da stieg auch er in das herzliche Lachen ein. Wir lachten locker fünf Minuten bis wir uns endlich ein bekommen haben. Er platzierte seine Arme neben meinen Kopf und stemmte sich ein wenig hoch. Mein Blick traf auf seinen und sofort verlor ich mich in diesem wunderschönen Ozeanblau. Vollkommen verträumt fing ich zum sprechen an: „Ich muss es einfach los werden, bevor mir der Mut dazu fehlt. Deine Augen sind sehr schön. Dein Arsch ist richtig knackig und dein Körper gefällt mir auch sehr. Du bist zwar ein durch geknallter Streber, aber meiner. Ich weiß, dass ist alles nur Fake, aber ich bin froh dich 'Mein' nennen zu können. Du bist in meiner Nähe und alles spielt verrückt. Ich weiß zwar nicht seit wann das so ist und habe es erst heute Abend so richtig mitbekommen, aber ich brauch dich." Er grinste über beide Ohren und sagte nichts zu dem Thema. Also fuhr ich fort: „Vom Kuss möchte ich erst gar nicht sprechen, denn er war amazing! Ich will mehr von ihm, würdest du mir dieser Bitte nachkommen?" Er lächelte weiter und beugte sich herunter. Bevor er unsere Lippen verband flüsterte er: „Wann immer du willst." Und so überbrückte er den Abstand. Seine weichen Lippen trafen auf meine Rauen. Sie bewegten sich im Einklang, als wären sie die weltbesten Tänzer. Sie waren ein Rhythmus. Später lösten sie sich wieder und rappelten sich auf. Hand in Hand liefen wir nach unten zu den anderen und spielten weiter Flaschen drehen beziehungsweise Wahrheit, Pflicht oder Wahl.

Ich merkte etwas schweres auf mir, deshalb versuchte ich die Augen zu öffnen, aber das Sonnenlicht stach unangenehm ins Gesicht. Nach paar weiteren Versuchen geling es mir und ich konnte erkennen wo ich war. Ich lag in Lance seinem Bett und er lag zur Hälfte auf mir. Ich versuchte mich etwas aufzusetzen, doch sofort bekam ich Kopfschmerzen. Fuck, ich hab bestimmt einen Kater des Todes. Ich hatte gestern so viel getrunken, dass ich ab dem Moment, wo wir beide wieder mit Flaschen drehen spielten nichts mehr weiß. Langsam wurden auch die Kopfschmerzen immer unerträglicher, doch ich versuchte auf die Umgebung zu achten. Meine und die Klamotten des Braunhaarigen lagen verstreut im Zimmer. Ich hob die Decke ein wenig an und konnte erkennen, dass wir nackt waren. Anscheint hatten wir noch eine heiße Nacht gehabt. Mein Blick wanderte zu Lance und ich musste augenblicklich lächeln. Er war so süß, wie er dort in meinem Arm schlief. Sein Mund war leicht geöffnet und daraus hörte man leise Schnarcher. Ich platzierte mich wieder etwas bequemer hin und strich durch Lance seine Haare. Ich hatte am Abend vorher gemerkt, dass ich mich wirklich in ihn verliebt hatte. Der Kuss war das Beste, wobei der Sex bestimmt gut war. Zu blöd, dass ich nichts mehr weiß, aber mir egal. Ich kann weitere tolle Nächte mit ihm verbringen, hoffe ich jedenfalls. Ich schwelgte noch etwas in Gedanken, als sich der Braunhaarige zum bewegen begann. Mit verschlafenen Augen sah er mich an. „Guten Morgen, Babe. Gut geschlafen", fragte ich ihn. Etwas verwirrt blickte er mich an, danach ließ er seinen Blick durch das Zimmer fließen und langsam realisierte er alles. „Woah, eigentlich ganz gut, aber mein Schädel brummt." Ich musste etwas lachen, dabei tat mir mein Kopf ebenfalls weh. „Ja, das nennt man Kater. Kannst du dich noch an etwas erinnern?" „Naja, nur noch wie wir knutschend am Boden lagen." „Dann weißt du noch so viel wie ich. Anscheint hatten wir eine heiße Nacht." „Ja, zu schade, dass ich nichts mehr davon weiß." Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Ich schnappte mir meine Boxer und Jogginghose um sie anzuziehen. „Was machst du, Mullet?" Ich beugte mich zu ihm, gab ihm einen Kuss und lief nur in Hose zur Tür. „Ich hol uns etwas zu Essen und paar Kopfschmerztabletten." „So willst du raus gehen? Weißt du überhaupt, wo die Sachen liegen?" „Ja, ich will so raus gehen oder hast du etwas dagegen? Da ist bestimmt jemand der mir dabei hilft, schließlich wimmelt es in deinem Haus nur so von Menschen. Deine Familie ist echt riesig." „Ja! Du bist mein Freund und dann soll dich keiner so sehen!" „Dein Freund, also?" Plötzlich senkte er seine Stimme und gab kleinlaut von sich: „Ja, oder nicht? Ich liebe dich und du mich, nicht?" Ich musste bei diesem Anblick schmunzeln. Erst so sicher und jetzt wieder wie ein kleines Mädchen. Er ist schon süß. „Ich liebe dich und ja, du bist mein fester Freund", dabei betonte ich das fester sehr, da es nicht mehr fake war, sonder Wirklichkeit. Ich liebte ihn so sehr, wie keinen anderen. Diese Fake-Sache ist Geschichte, jetzt zählt die wirkliche Beziehung zwischen ihm und mir. Mit Glücksgefühlen lief ich herunter in die Küche und holte die Sachen.

Gewidmet an Chihiro_mimi
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Klance Oneshots/KurzgeschichtenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon