Soulmate 5

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Nachdem wir uns von dem Schock beruhigt hatten liefen wir weiter um eine Höhle zu finden. Während der Suche wurde der Himmel immer dunkler. Die düsteren Wolken verdeckten das kommende Sternenzelt. Nach der Zeit wurde es immer windiger und bald begann es auch zu tröpfeln. Zum Glück hatten wir rechtzeitig einen kleinen Unterschlupf gefunden, bevor der Sturm stärker wurde und uns komplett durchnässt hätte. Keith hatten den super Einfall Holz zu sammeln um später ein Feuer zu machen. Aus einem noch unerklärlichen Grund hatte er ein Feuerzeug in seiner Hose verstaut gehabt.
Nun saßen wir in dieser Höhle und das kleine Lagerfeuer zwischen uns. Es herrschte eine unangenehme Stille. Der Moment, als ich kurz davor war in die Tiefe zu stürzen, hatte Worte von ihm zu Vorschein gebracht, die er nie preisgeben wollte. Ich versuchte schon ihn darauf anzusprechen, jedoch ignorierte er mich. Plötzlich hörte ich ein lautes Grummeln. Als ich begriff, woher das Geräusch kam musste ich lachen. Ich schnappte mir den Rucksack und legte unser Proviant vor mich hin. „Da du anscheint Hunger hast, habe ich ein Sandwich, einen Apfel oder kleine Riegel in verschiedensten Variationen zum Angebot." „Und wie viel hast du noch davon? Schließlich brauchen wir morgen auch noch etwas." „Hast recht,  also es sind noch zwei Sandwiches vorhanden, dann einen Apfel und bei den Riegel, habe ich sechs verschiedene Sorten und jeweils immer zwei davon eingepackt." Man sah, wie er überlegte, was er jetzt nehmen sollte. „Gib mir ein Sandwich, die anderen Sachen müssen für morgen reichen." Ich gab ihm eins und nahm auch selber eines davon. Nun hatten wir kein belegtes Brot mehr und nur noch Kleinigkeiten. Wir müssen unbedingt aus dem Wald kommen, sonst müssen wir uns einen Überlebensplan schmieden. Genüsslich aßen wir sie auf und danach herrschte wieder Stille. Irgendwann erhob ich wieder das Wort: „Denkst du die anderen suchen uns", dabei klang mein Unterton traurig. „Hey Lance, natürlich werden sie uns suchen, vor allem dich. Du bist ihr bester Freund, sie würde dich immer suchen." „Ja, sie sind tolle Freunde. Aber dich würde man auch sicher suchen." „Ach, naja, eher weniger." „Warum denkst du so?" „Es, Ähm, es ist einfach nur die Wahrheit." Sein Blick war währenddessen die ganze Zeit zum Boden gerichtet, aber ich wollte seine wunderschönen Augen sehen und wie sie funkeln. „Also ich würde dich suchen, wenn es auch eine Reise um die ganze Welt kosten würde." Nun sah er mich an und dieses blau-grau war wundervoll. Wie konnte dieser Junge mich so um den Finger wickeln? Wie schaffte er es mein Herz so für sich zu erobern, obwohl wir fast nur Streiten. „E-Echt? Aber du kennst mich erst seit zwei bis drei Tagen. Wir vertragen uns ja nicht einmal." „Das stimmt, aber ich..." Was sollte ich jetzt dazu sagen? Ich wollte nichts riskieren, also kann ich ihm definitiv nicht sagen, weshalb ich es tun würde. Ich kann mir nicht einmal selbst erklären, warum mein Herz so bei ihm fühlt. „Du?" „Ich finde wir sind trotzdem Freunde, auch wenn es nach deiner Meinung nicht so ist." „Aber so ist es doch gar nicht", dabei sprach er so leise, dass ich es schwer verstehen konnte. „Wenn es nicht so ist, was ist es dann?" Danach sagte er mir nichts mehr, sondern beließ es bei einem Schulter zucken. Oh man, er macht mich echt fertig. Die Aufregung durch meiner Suche meines Soulmates hatte schon für Verwirrung gesorgt. Und dann kam er, wie aus dem Nichts. Der Junge, den ich nie bemerkt hatte. Der Junge, der mich gleich in der ersten Minute angezickt hatte. Mein Herz hüpfte vor Liebe, allein wenn ich an den Moment dachte als wir am Lagerfeuer saßen und er sich an mich lehnte. Seine Augen funkelten nur so vor sich hin. Seine Stimme war so sanft als würde er etwas zerstören, wenn er zu laut geworden wäre. Mein Körper hatte vor sich hin gekribbelt und ich musste mich echt zusammen reißen ihm nicht den Arm umzulegen oder anderes. Oder wie süß er aussah als er so friedlich geschlafen hat. Seine verschlafene Stimme im Nachhinein klang wunderschön. Auch wie wir vorhin uns umarmten. Er genauso wie ich klammerten aneinander als würde unser Leben von der jeweiligen Person abhängen. Sein Mullet ähnliches Haar stand ihm perfekt, dabei war das Schwarz ein perfekter Kontrast zu seinen Augen. Seine stupse Nase mit den rosigen Lippen gab ein wunderschönes Bild. Er hatte auch die typische Männerstatur. Breite Schultern und eine schmale Hüfte. Wie viel würde ich geben ihn nur ein einziges Mal in einem perfekt abgelegenem Anzug zu sehen. All diese Dinge ließen die ganzen Streitigkeiten vergessen. Schließlich war niemand Perfekt und trotz liebte man einen mit seinen ganzen Fehlern. So war es bei ihm. Ich hatte mich in ihn verliebt, trotz der schlechten Umstände. Er hatte mir alle Sinne vernebelt. Er musste mein Soulmate sein, es gab keinen anderen Menschen für mich. Ich musste ihm näher kommen, aber wie? „Mullet?" „Ja?" „D-Darf ich mich zu dir setzen?" „Klar, komm her", dabei hielt er seine Arme offen. Vielleicht war das nur eine nette Geste, aber ich nutzte es vollkommen aus, in dem ich mich an ihn kuschelte. Da wir am Boden saßen und er an der Wand lehnte konnte ich mein Näherungsversuch perfekt durchführen. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und meinen Arm um seinen Bauch. Leicht spannte er sich an, jedoch ließ mich das nicht stoppen. „L-Lance, was wird das?" „Bitte, lass es einfach zu. Ich bitte dich", meine Stimme war dabei nur ein Hauch von einem Windstoß. Und so entspannte er sich wieder und lehnte sich ebenfalls in die Position. Er legte einen Arm um mich und strich mir dabei durch die Haare. Ich schloss die Augen und zog seinen angenehmen, leicht verschwitzen Geruch ein. Ich redete kein Stück, sondern genoß die Zärtlichkeit und Ruhe, die herrschte. Sein Herz pochte schnell, jedoch beruhigte es sich immer mehr. Er platzierte einen Kuss auf meinen Haaransatz und holte tief Luft. „So kann das nicht weiter gehen, Lance. Wir können nicht die ganze Zeit uns anschreien und Sachen an den Kopf werden, um im Nachhinein uns zu entschuldigen und, ja, Ähm, keine Ahnung was das hier ist, vielleicht Gefühle austauschen?." „Ja, aber dafür musst du mir vertrauen und mich an dich heran lassen." „Ich würde dir gerne vertrauen, aber es ist nicht einfach. Zusätzlich kommst du mir schon näher als je eine andere Person." „Was ist so schwer daran? Erzähl es mir." „Ich, nein. Ich kann das nicht." Er stoppte in seiner Bewegung und spannte sich wieder leicht an. Nein, er durfte nicht wieder gehen. Ich war so nah. Die Richtung darf sich nicht wieder ändern. Mit meinem Arm der auf seinem Bauch lag nahm ich seine Hand, die nicht normalerweise mein Haar streicheln würde. Ich verschränkte unsere Finger miteinander. Sanft sprach ich: „Ich bin immer für dich da. Rede mit mir, bitte." Durch diese Geste entspannte er sich wieder und kurz war Stille. Es schien als würde er überlegen.
„Weißt du, ich wurde adoptiert als ich noch klein war. Vor knapp ein einhalb Jahren habe ich das unglücklicherweise erfahren, da sich meine Adoptiveltern gestritten haben. Es funktioniert bei ihnen nicht mehr so gut in der Ehe, deshalb wollten sie sich scheiden lassen. Als sie sich wegen der Adoption darüber informiert haben, ob sie mich denn auch als Alleinerziehende behalten dürften kam es auf einiges Probleme. Naja, als ich es erfahren habe hatte ich auf stur gestellt. Ich konnte Ihnen nicht mehr vertrauen. Selbst auf der Privatschule hatte ich nur noch scheiße gebaut, deshalb habe ich auch gewechselt. In der Zeit haben alle meine Freunde mich verlassen, keiner hatte mehr zu mir gehalten. Ich bin in den falschen Freundeskreis gekommen und bin dadurch bei der Polizei auffällig geworden. Ab dem Moment hatte ich geschworen nie wieder einen Menschen so nah an mich heran zu lassen. Ich wollte nicht mehr verletzt werden. Mein eigener Weg war wichtig und dabei sollte keiner stören." „Das tut mir unendlich leid. Was das mit deinen Eltern angeht kann ich nicht viel sagen. Meine Familie ist glücklich. Aber du solltest nur wegen diesen falschen Freunde keinen anderen wegstoßen. Solche Menschen haben dich nicht verdient. Du musst neue finden, die besser für dich sind. Man braucht Freunde, damit man nicht alleine ist. Sie teilen mit dir Emotionen, Erlebnisse und vieles mehr und das ist das kostbarste auf der Welt." „Schon in Ordnung. So wie deine Freunde sind?" „Ja klar und wenn du willst können das auch deine Freunde sein. Du musst uns nur vertrauen und so werden wir es auch. Außerdem hast du doch schon mit Shiro etwas unternommen, also warum solltest du nicht komplett zu uns gehören?" Erwartungsvoll sah ich ihn an. „Gerne, aber nur wenn du damit einverstanden bist." Er schenkte mir einen liebevollen Blick und verstärkte den Druck auf unsere Hände. Zusätzlich nahm er seine andere Hand wieder und strich durch meine Haare. „Natürlich, nichts lieber als das." Es herrschte wieder Stille, aber keine unangenehme. Dieses Mal war sie voller Gefühle und eine harmonische Atmosphäre herrschte in dieser kleinen Höhle. „Ich danke dir für alles, Lance." „Hä? Für was?" Dabei war mein Blick äußerst verwirrt. „Obwohl ich die ganze Zeit so abweisend war hättest du nie aufgegeben. Du hattest dein bestes gegeben und nun sitzen wir hier. Ohne dich wäre ich nicht so entspannt. Zusätzlich hörst du mir zu. Teilweise hinterfragst du auch einiges nicht und dafür bin ich auch sehr dankbar. Danke schön." „Kein Ding, dafür sind Freunde da. Ich werde immer für dich da sein, egal ob es mitten in der Nacht ist oder ich irgendwas zu tun hätte." Ich senkte meinen Blick auf unseren Arm und was ich dort sah war unglaublich. Mein Herz machte einen Sprung. Er hatte die Zahl neun auf seinem Arm stehen. ER HATTE EINE NEUN. Oh mein Gott, er war wirklich mein Seelenverwandter! „Lance! Steh auf! Schau, der Sturm hat aufgehört. Lass uns kurz raus gehen." Ich hatte mich aus dem Kuscheln gelöst und stütze mich nun auf mein Arm ab. Währenddessen hatte er sich aufgerappelt und war aus der Höhle gegangen. Ok Lance, jetzt musst du deinen ganzen Mut aufbringen und ihm deine Liebe gestehen. Er kann nur der Richtige sein. Kurz darauf war ich neben ihm gestanden und sah hoch zum Himmel. Die Wolken zogen langsam vorbei und immer mehr Sterne kamen zum Vorschein. Man sah bereits den kleinen Wagen. Bevor ich zum sprechen anfangen konnte hatte Keith schon begonnen. „Das mit meinen ehemaligen Freunden und meiner Familie war nicht der einzige Grund, weshalb ich so zu dir war. Ich hatte Angst, wie du auf mich reagieren würdest. Schon von Anfang an, auch wenn es erst verspätete war, warst du mir aufgefallen. Deine Art, wie du mit anderen umgegangen warst, war so komplett anders. Sie war interessant und locker. Natürlich nervte deine etwas vorlaute Art, aber das machte dich aus. Ich hatte Angst vor meinen Gefühlen für dich, deshalb hatte ich dich abgestoßen. Es tut mir so leid und zugleich bin ich so dankbar. Du bist einf~" Weiter konnte er nicht reden. Denn ich hatte meine Hände an seine Wangen und meine Lippen auf seine gelegt. Sie passten perfekt zusammen. Sie waren weich und doch leicht Rau. Ich löste mich wieder ein wenig und sah direkt in sein Gesicht. Langsam öffnete er seine Augen und sie funkelten. „Mullet, ich liebe dich. Ich weiß, dass mag komisch klingen, aber kennst du sowas wie Liebe auf den ersten Blick? Ich denke, es war so etwas ähnliches." „Ich liebe dich auch." Er schlängelte seine Arme um meinen Hals, während meine auf seiner Taille platziert waren. Erst sahen wir uns eine Zeitlang an, jedoch wollten wir beide wieder das Gefühl der Lippen des jeweils anderen spüren. Leicht bewegten wir sie im Rhythmus, dabei verloren wir jegliche Wahrnehmung. Das einzige was ich noch bemerkt war, wie die Wolken den Mond freigaben und er auf uns hinab schien. Mein linker Unterarm fing zum Kribbeln an und dies bedeutet, dass ich meinen Soulmate gefunden hatte. Ich könnte nie glücklicher sein. Er war und bleibt immer der richtige, komme was es wolle. Es müsste so geschehen, es war Schicksal. Wir könnten ohne des jeweils anderes nicht mehr. So wie wir die Luft zum Atmen brauchten, brauch ich ihn in meinem Leben. Nachdem atemberaubenden Kuss hatten wir uns wieder in die Höhle begeben um dort eine Runde zu schlafen. Am Nächsten Morgen waren wir früh aufgebrochen und tatsächlich hatten wir wieder zurück gefunden. Es hatte zwar einen ganzen Vormittag gedauert, aber wir hatten es geschafft. Dabei ließen wir nie die Hand des anderen los, sofern es nicht nötig war. Unsere Freunde begrüßten uns mit einer Gruppenumarmung und vielen erleichterten Worten. Sie hatten sich große Sorgen gemacht sowie die Lehrer. Einige suchten auch in Gruppen nach uns, jedoch konnten sie es nicht riskieren ebenfalls sich zu verirren. Hunk war auch der Erste der gemerkt hatte, wie Keith und ich gekommen waren. Mein bester Freund hatte es angesprochen und danach konnte ich schon gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus kommen. Alle freuten sich für uns und den ganzen Tag würden wir, wie Könige behandelt.

Nun ist es zu Ende. Am Anfang hatte ich es viel länger und ausführlicher geplant, aber das hätte ich nicht umsetzen können beziehungsweise hätte ich daraus eine kleine Geschichte formen können. Da aber das hier nur Kurzgeschichten/Oneshots sind hatte ich meinen Plan geändert. Hoffentlich gefällt euch der Schluss. Tschuldigung für die vielen Fehler. Später werde ich noch einmal alle ONS durch lesen und Fehler korrigieren, die ich finde. Zusätzlich bin ich kein perfekter Mensch xD
Chihiro_mimi  nur für dich ❤️☺️
ReaAthera noch einmal danke dafür, dass du dir immer wieder meine langen Audios anhörst, in denen es nur um sowas geht 😂❤️

Ich werde auch ein wenig die Anordnung der Kapitel ändern, also wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja kommentieren, welche eure Lieblings ONS sind oder so ☺️

Klance Oneshots/KurzgeschichtenHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin