Der wunderschöne Fremde 2

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Nun waren schon acht Monate vergangen seitdem Keith bei mir eingezogen war. Am Anfang war es anstrengend, schließlich mussten wir uns erst noch näher kennen lernen, aber es wurde besser. Ich hatte erfahren, dass seine Eltern sehr früh gestorben waren und er eine kurze Zeit im Waisenhaus lebte. Später wurde er adoptiert, aber da gab es in seiner Pubertät auch einige Probleme, daher kamen auch die Narben auf seiner Haut. Das Ärgern in beziehungsweise nach der Schule wurde besser und er hatte meine Freunde zu seinen gemacht. Später hatte sich heraus gestellt, dass er mit Pidge und Allura die selbe Uni besuchte, deshalb hatte er auch wieder Freunde. Seit drei Monaten besaßen wir einen Hund namens Yorak. Der Schwarzhaarige wollte ihn unbedingt haben und irgendwie konnte ich ihm diesen Wunsch nicht ausschlagen. Ich hatte auch eine sture Seite von ihm kennen gelernt sowie dass er gerne handelte ohne groß vorher nach zu denken. Auch er hatte meine verrückte und aufgedrehte Seite kennen gelernt. In der Zeit hatten wir oft gestritten und uns Sachen an den Kopf geworfen, wie ein altes Ehepaar, also so nannten es die anderen immer. Vor drei einhalb Wochen war auch ein kleiner Ausrutscher passiert, der mir aber im Nachhinein viel bedeutete. Er hatte gerade Frei und es war eine 90er Party in einer Disko. Meine Freunde, er und ich waren dort hingegangen, jedoch verlief der Abend etwas anders als erwartet. Zu seinem Bedauern hatten wir Sex. Hunk meinte, dass wir im Laufe der Zeit immer mehr mit einander geflirtet hätten, getanzt und anderes. Angeblich sollen wir sogar einmal auf die Toilette verschwunden und erst wieder nach 20-30 Minuten gekommen sein. Das einzige an was wir uns erinnern konnten war, wie wir zu der Party hin sind, getrunken haben, später Zuhause rumgemacht haben und was weiter darauf folgte. Am nächsten Morgen sind wir verständlicherweise nackt in einem Bett aufgewacht. Seitdem verhält sich Keith auch total komisch. Zu mir hatte er gemeint, dass dies einmal war und nie wieder. Für mich hatte es mehr bedeutet, jedoch gab ich das nicht zu. Er hatte seine Meinung gesagt und dann wollte ich nicht noch mit meiner unsere Freundschaft zerstören. Nun zu blöd, dass seitdem er immer weniger mit mir redet. Er geht mir aus dem Weg und selbst um den Hund muss ich mich kümmern, da ich den Schwarzhaarigen so gut wie nicht mehr zu Gesicht bekomme und daher auch nicht fragen kann, ob er mit ihm spazieren gehen könnte. Es tut im Herzen weh, aber meine Hoffnung besteht, dass sich es ändern wird. Nun saß ich am Tisch mit meinem Kaffee in der Hand und wartete darauf das er nach Hause kam. Er war heute schon relativ früh gegangen, aber ich wollte noch einmal mit ihm reden wegen der Sache und unserem Verhältnis. Irgendwer musste es wieder gerade biegen und wenn er es nicht tat, dann musste ich es versuchen. Nach weiteren 15 Minuten hörte ich endlich, dass die Tür geöffnet worden war. „Keith?" Ich bekam keine Antwort, dafür kam er kurz darauf mit einem Mann in die Küche. Als ich ihn sah blieb mir der Atem stehen. Komplett weiße Haare, als wären sie gefärbt. Breite Schultern, markantes Gesicht, Muskeln und eine friedliche Ausstrahlung. Ich musterte ihn noch ein wenig bis mir ihre in einander verschränkten Hände auffielen und das versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich starrte noch kurz darauf, danach fing ich mich wieder und sah dem Mann in die Augen. Irgend woher kannte ich ihn, aber mir fiel nicht ein woher. „H-hey Lance." Ich schluckte hart. Hoffentlich versagt meine Stimme nicht bei diesem Anblick. Sie hielten immer noch Händchen, also gab es doch keine Chance für mich. Oh man, wie dumm konnte ich sein und wirklich denken, dass ich wenigstens etwas sein Typ wäre. Aber nein, dass war ich definitiv nicht. Dieser Mann vor mir war um weiten besser als ich. „W-Wer ist das?" „Du kennst doch noch meinen Freund der vor neun Monaten verreist ist, oder? Er ist wieder hier und vorerst bleibt er auch hier." Ich nickte leicht, zu mehr war ich nicht in Stande. Er war also sein Freund gewesen, nicht nur sein bester Freund. Jetzt wusste ich auch woher ich ihn kannte, nämlich von Bildern. Und deshalb war unsere Nacht auch ein Fehler. Mir stiegen Tränen in die Augen, die ich so schnell wie möglich versuchte weg zu blinzeln. „Ä-Ähm, schön dich kennen zu lernen. Keith hat schon viel von dir erzählt", dabei hielt ich ihm eine Hand hin. Er nahm sie mit einen festen Händedruck an und schüttelte sie. „Freut mich auch sie kennen zu lernen. Danke schön, dass sie Keith aufgenommen haben. Ich bin übrigens Shiro. Sie dürfen mich gerne Duzen." „L-Lance. Du kannst mich auch ruhig duzen." Danach ließ er meine Hand los und Mullet zerrte ihn nach oben. Leise aus dem Gang hörte ich den Mann noch fragen: „Was ist denn zwischen euch beiden vorgefallen? Lance sah so aus als ob er gleich weinen würde." „N-Nichts ist vorgefallen. Das hast du dir bestimmt nur eingebildet." Also wusste sein Freund nichts von dem Seitensprung. Oh mein Gott, jetzt wäre ich also noch schuld, wenn ihre Beziehung zu Ende wäre. Mein Herz fühlte sich immer schwerer an und ein dicker Kloß bildete sich in meinen Hals. Auch stiegen wieder Tränen in meine Augen. Schnell schrieb ich einen Zettel, dass ich mit Yorak spazieren gehen würde. Danach nahm ich die Leine und holte unseren Hund. Als Nächstes leinte ich ihn an und ging aus dem Haus in Richtung Stadtpark. Was hatte ich nur angerichtet? Ein Seitensprung, obwohl er wahrscheinlich schon locker ein Jahr vergeben war. Ich hatte eine Beziehung zerstört. Mein Herz tat weh, aber wie schwer musste es für Keith sein? Er würde seinem Freund weiterhin eine heile Welt vorspielen mit Gewissensbissen. Still liefen mir Tränen über die Wangen. Ich war ein schlechter Mensch. Meine eigenen Prinzipen übers Board geworfen. Meinen eigenen Schwur gebrochen. Wie konnte das passieren? Ich hatte mit einen vergebenen Mann geschlafen?! Ok, ich wusste es zwar nicht, aber ich hätte schlauer sein müssen. Viel schlauer...
Später war ich wieder Zuhause angekommen, als ich bereits im Wohnzimmer erwartet worden war. „Ähm, alles gut bei euch beiden", fragte ich sofort nach. Shiro lächelte mich entschuldigend an. Was war hier los? Warum dieser Ausdruck? Dann erhob Keith das Wort. „Oh man, es tut mir leid, Lance. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich es dir schonend beibringen soll." Ich war auf das Schlimmste gefasst. Etwas schroff forderte ich ihn auf: „Mach schnell." Beschämt sah er zu Boden. „I-Ich werde ausziehen. Shiro hat eine eigene Wohnung und ich werde zu ihm ziehen. Es tut mir leid. Ich weiß ganz genau, dass du es hasst ganz alleine hier zu sein. Ich weiß auch, dass du es genoßen hast von mir umgeben zu sein. Jedoch denke ich, wir sollten ab jetzt getrennte Wege gehen, was von der Wohnsituation her ist. Wir sehen uns ja noch bei unseren Freunden. Und ich gebe dir Yorak, er ist sowieso offiziell auf deinen Namen geschrieben." „D-Du wir-wi-wirst ausziehen", meine Stimme klang gebrochen. Ich bekam nicht einmal einen gerade Satz heraus. Ich war echt auf alles gefasst, jedoch riss mir das den Boden unter meinen Füßen weg. „Ja, ich werde sofort meine Sachen packen und die Möbel kannst du behalten, sind schließlich zur Hälfte deine." „A-aber...", weiter kam ich nicht. Was sollte ich denn jetzt sagen? Er wollte zu SEINEM Freund ziehen, da war doch klar, dass ich keine Konkurrenz darstellte. „Ok, dann-Ähm. Auf Wiedersehen, ich werde erst einmal in mein Zimmer gehen falls du etwas brauchst." Er nickte, bevor ich nach oben verschwand. Sofort schmiss ich mich auf mein Bett und weinte. Gott, was war ich nur für ein Mann. Ich weinte, weil ein stinknormaler Freund auszog. Freund.. den man liebte. Wieso musste mir das passieren? Hätte ich mich nicht in jemanden verlieben können, der mich auch wirklich wollen würde? Eine Zeitlang weinte ich noch bis ich einschlief.
Es sind bereits fünf Tagen vergangen und ich ging kaum mehr aus dem Haus. Das einzige was ich machte war Einkaufen und spazieren gehen mit Yorak. Hunk, Pidge und Allura hatten sich schon sorgen gemacht, jedoch versicherte ich Ihnen das es mir gut ging. Zusätzlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, da ich Keith nie meine Gefühle offenbarte. Ich hätte es tun sollen, dann wäre vielleicht einiges leichter gefallen. Also entschied ich mich dazu zur Uni zu gehen und Keith jetzt es noch zu sagen. Mir war es egal, ob ich ihn dann nie wieder sehen würde. Er sollte es wissen. Nun stand ich vor dem Gebäude an einer Mauer gelehnt und wartete. Ich wusste die Zeiten auswendig, da wir vor unseren Ausrutscher versuchten so viel Zeit wie möglich zu verbringen, wenn es die Uni oder meine Arbeit zu ließ. Apropos Arbeit... da sollte ich vielleicht auch wieder erscheinen. Plötzlich ging die Tür auf und es trat wirklich der Schwarzhaarige heraus mit Shiro. Ok, mir egal. Er sollte von unserem Seitensprung erfahren. „Keith", schrie ich, um auf mich aufmerksam zu machen. Sein Kopf schnellte in meine Richtung und seine Augen wurden groß. Sofort lief er zu mir. „Was willst du hier?" „Ich muss mit dir reden, bitte." „Was gibt es denn noch zu bereden?" „Vieles." Er seufzte genervt und verschränkte die Arme. „Na dann, schieß mal los." „Ich vermiss dich. Das Haus ist so leer ohne dich. Yorak vermisst dich auch. Er wartet jeden Tag auf dich um die selbe Uhrzeit. Es ist so still. Ich vermiss dein Essen, deine Anwesenheit, einfach alles. Warum mussten wir unter solchen Umständen aus einander gehen? Es war die ganze Zeit so komisch nur wegen der scheiß Nacht. Du hast dich immer mehr distanziert. Du bist spät heimgekommen und mit Yorak warst du auch nicht mehr spazieren." Ich machte eine kurze Pause, zog scharf die Luft ein. Währenddessen hatte sich Keiths Haltung geändert von total genervt zu besorgt. Sein Blick sagte so etwas, wie >es tut mir leid<. Zusätzlich sah man auch ein paar Tränen bei uns beiden. „Mir ist klar, dass ich gegen Shiro nie eine Chance hätte. Er sieht gut aus und ist bestimmt total nett. Er kennt dich auch viel länger und besser als ich, jedoch will ich das du weißt, dass ich dich liebe. Ich liebe dich schon länger. Mir tat es weh so von Shiro zu erfahren. Wenn ich das früher gewusst hätte, dann hätte ich doch nie mit dir in dieser Nacht gesc-„ Plötzlich würde mir die Hand vor den Mund gehalten. Ich sah in geschockte Augen, dabei schüttelte er den Kopf. „Wenn du willst, dass ich dich komplett hasse, dann sprich ruhig weiter. Jedoch hältst du jetzt die Klappe, wenn du Shiro und mir alles Glück der Welt wünscht." Ich wechselte meinen Blick zwischen Keith und Shiro. Durch die Hand nuschelte ich leicht: „Du solltest es ihm sagen, sonst kann man keine Beziehung führen. Und das werde ich jetzt auch tun." „Nein, wirst du nicht! Vergiss es! Du zerstörst damit alles nur!" Ich nahm Keiths Hand von meinem Mund und sah zu seinem Freund. „Irgendwann muss es gesagt werden. Und du kannst die Beziehung immer noch retten, schließlich wirst du mich nie wieder sehen." „Nein, Lance! Du wirst nichts tun! Ich will nicht das er es erfährt. Ihr-Du bist mir doch genau so wichtig." Überrascht sah ich ihn an. „Was?" „Freundschaftlich bist du mir wichtig, aber ich kann das nicht, nicht so. Ich werde hiermit alles beenden. Ich wünsche dir noch ein tolles Leben und grüß Yorak von mir. Lance, du warst echt ein toller bester Freund, aber das geht zu weit. Ich will Shiro nicht verletzten und wenn das nun mal nur so geht, dann werde ich das riskieren." Wir beide weinten nur noch. War wirklich alles vorbei? Würden wir uns nie wieder sehen? Aber er war doch mein, nicht sein. Er war bereits am gehen als ich ihn am Handgelenk fest hielt. „Bitte, Keith. Geh nicht. Ich liebe dich, wirklich. Ich brauch dich. Ich kann auch meine Gefühle hinten anstellen, dass hab ich schließlich die ganze Zeit getan. Verlass mich nicht." Traurig schüttelte er den Kopf. „Nein, lebe wohl Lance. Es ist eh nur noch mein letzten Jahr, dass heißt ich werde bald fertig sein und dann geh ich weg. Aus der Stadt , verstehst du? Lebe wohl, Lance." Er riss sich los und rannte zu Shiro. Dabei nahm er ihn an die Hand und zog ihn mit sich auf den Parkplatz. Mir rannen die Tränen ununterbrochen die Wangen herunter. Sie bahnten sich ihren Weg um dann von meinen Kieferknochen zu tropfen. Sie trafen auf den harten Boden und dann waren sie weg, für immer. Meine Liebe war für immer weg. Ich lehnte mich an die Wand und ließ mich hinab sinken. Dort winkelte ich meine Beine an und vergrub mein Gesicht in meinen Armen. Er war weg mit meinem Herz. Shiro hatte es nicht erfahren, da ich zu langsam war und jetzt rannte Keith mit Schuldgefühlen herum. Was war ich nur für ein Idiot? Der Weißhaarige sollte es erfahren, aber dann hätte ich die Beziehung zerstört. Jedoch würde der Schwarzhaarige jetzt in Schuldgefühlen ertrinken. Ich hätte es riskieren sollen. Meine Liebe hätte ich so oder so verloren. Mich würde nie jemand lieben sowie wie Keith Shiro liebt oder umgedreht. Diese unzählige Male, als wir gekuschelt haben oder als wir uns gefährlich Nah kamen. Die kleinen Zärtlichkeiten, die wir austauschten. War das alles nur Ersatz? War ICH Ersatz für Shiro? Hatte ich denn gerade noch so gereicht oder hatte er sich vielleicht auch mit anderen beschäftigt? Warum war ich so blind und hatte nie gesehen, dass Keith ihn vermisste. Ersatz.. immer wieder hallte dieses Wort durch meinen Kopf, als sich zwei starke Arme sich um mich legten. „Pssst, Lance. Alles wird wieder gut." Es war Hunk und dann befanden sich noch zwei andere Arme um mich. „Keith hat alles erzählt. Pidge redet gerade mit ihnen. Wir bekommen das wieder hin, ok", versuchte nun auch Allura mich zu besänftigen. „I-ich hatte alles verloren. Ich liebe ihn und mein Leben mit ihn. Es hatte sich nur noch alles um ihn gedreht. Wieso hatte er das mit Shiro verschwiegen? War ich Ersatz? Was war ich Allura und Hunk? Bin ich so lästig?" „Nein", schreien beide fast im Chor. Danach sprach Allura. Sie war schließlich immer die, die die richtigen Wort fand. „Vielleicht hatte er nicht mehr an Shiro geglaubt. Und du warst keines Wegs Ersatz, dass würdest du nie sein. Wenn du nur das gewesen wärst hätte er sich anders verhalten. Und du bist auch nicht lästig. Du bist der wundervollste Mensch, denn man je kennen lernen durfte. Shiro ist kein Vergleich zu dir, ok? Jeder hat nur einen anderen Geschmack. Für uns bleibst du immer der beste Mann, denn man sich wünschen kann." „Danke, aber anscheint war ich nicht genug. Die Party hatte einfach alles zerstört. Ich hätte dort nie hingehen dürfen." „Nein, dieser Ausrutscher sollte so kommen. Das Schicksal hat es so geplant, also mach dir keine Gedanken darüber." Mit total roten Augen sah ich beide an. „Danke, dass ihr da seit." Danach nahmen wir uns komplett in den Arm und auch Pidge kam dazu. Sie hatte nicht viel erzählt, nur das selbe was Keith mir auch gesagt hatte.
Es waren bereits locker zwei Monate nach dem Vorfall vergangen. Und mir fiel das Leben ohne ihn wirklich schwer. Ich hatte Yorak fast vernachlässigt sowie die Arbeit. Meine Freunde versuchten echt alles mögliche, selbst Allura und Pidge waren öfter bei mir Zuhause, nur damit ich Gesellschaft hatte. Wie sehr ich meine besten Freunde liebte. Langsam ging es wieder bergauf. Natürlich liebte ich ihn noch, aber es bringt nichts hinterher zu trauern. Zwischendrin hatte ich ihn am Parkplatz gesehen, aber da wich er meinen Blicken aus oder er starrte mich ununterbrochen an. Mit langsamen Schritten und Gedanken versunken lief ich mit Yorak durch den Stadtpark. Wie oft wir hier entlang liefen. Oh man, zu oft kreisen meine Gedanken um ihn. Plötzlich bellte mein Hund sehr laut und sprang auf und ab. Diese ganze Aufregung nur wegen einer Person, die mir gerade entgegen lief mit.. Shiro, aber nicht Händchen haltend oder so. Nein, sie liefen wie ganz normale Freunde neben einander. Der Schwarzhaarige blieb vor Yorak stehen, er streichelte ihn und redete mit ihm, dabei würde ich komplett außer acht gelassen. Shiro lächelte mir zu, danach wendete er seinen Blick zu Keith und den Hund. „Na mein Junge, lang nicht mehr gesehen. Wie geht es dir denn? Kümmert sich Papa Lance auch gut um dich. Ja, du bist mein Schnucki, mein Ein und Alles." Traurig sah ich zu den Mann vor mir. Wie sehr ich ihn vermisste. „H-hey Keith", sprach ich dann doch. Jedoch ignorierte er mich und redete weiter mit Yorak. Ich gab auf. Es brachte nichts, schließlich war ich Geschichte für ihn. „Komm Yorak, wir müssen weiter." Somit ließ der Schwarzhaarige los und würdigte mir auch endlich einen Blick. Danach ging er weiter. Eine ganze Weile stand ich noch so dort und starrte in die Leere. Wie kalt dieser Blick war. Ich war also Vergangenheit. Schlechte Erinnerungen. Mein Herz sprang erneut in tausend Teile, wenn es überhaupt noch ging. Es fühlte sich an als würde ich wieder in meinem Loch sein. Ein schwarzes, tiefes Loch. „LANCE! Dreh dich um!" Diese Stimme... Sie gehört Keith. Somit drehte ich mich auf meinem Absatz um, nur damit ich kurz darauf angesprungen wurde. Aus Schreck ließ ich die Leine los und hielt den Schwarzhaarigen am Hintern fest. Zum Glück war Yorak gut erzogen und saß weiter brav neben mir. Keith vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und krallte sich in meinen Rücken. Ich drückte ihn ebenfalls fest an mich, dabei zog ich seinen lieblichen Duft ein, den ich so sehr vermisste. „W-was? Keith?" „Es tut mir so leid. Ich war so ein Arschloch. Ich vermisse dich, so sehr!" Ich verstand nicht. Langsam öffnete ich meine Augen, die ich währenddessen geschlossen hatte. „Ich versteh nicht ganz." Direkt vor mir stand Shiro. Er lächelte über beide Ohren. „Keith hat in den letzten Wochen viel mit mir geredet. Er hat mir auch von eurer Nacht erzählt." Sofort unterbrach ich ihn: „Was?! Oh Gott, es tut mir so leid." „Ach kein Problem. Wir sind eh nicht mehr zusammen. In dieser ganzen Zeit, in der ich nicht da war hatten wir uns aus einander gelebt. Du warst immer für ihn da, nicht ich. Jedoch wollte Keith das nicht wahr haben und deshalb war er so kalt so dir. Er macht sich seit drei Wochen nur noch Vorwürfe. Ich hör schon gar nichts anderes mehr, außer Lance und Lance und Lance. Er ist für mich einfach nur ein Bruder und die Beziehung war einfach nur Käse, Kindergarten halt. Du bist der Richtige für ihn, niemand anderes. Ich hoffe du kannst ihm verzeihen." Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch, dann regte sich auch der Schwarzhaarige. Er ließ leicht von mir los, um mir direkt in die Augen zusehen. „Ich war ein Idiot, ein Arschloch, einfach nur dumm. Meine ganzen Wörter, Handlungen waren einfach nur dumm. Ich hatte dir nichts von Shiro erzählt, da ich es am Anfang für unwichtig hielt und dann kamen wir uns immer näher, dann brachte ich es einfach nicht übers Herz. Und diese Nacht war so schön und verwirrend. Ich wusste nicht mehr was ich für Shiro und dich empfand. Ich wollte so sehr an dieser Beziehung festhalten, dass ich dabei vollkommen dich außer acht ließ. Ich wollte nicht das es noch einmal passiert, daher ging ich dir aus dem Weg und alles. Es tut mir einfach so leid. Erst in den letzten paar Wochen wurde mir klar, dass ich dich liebe. Und verdammt, ja, ich liebe dich über alles. Shiro hatte mir die Augen geöffnet in dem er Schluss gemacht hat, da er einen Jungen namens Matt kennen gelernt hatte und mit ihm hat er darüber geredet. Er ist sogar zu Coran gegangen um eine Weisheit von einem Älteren zu erhalten. Ich vermiss dich sowie Yorak. Das gerade eben war auch nicht korrekt, aber ich wusste nicht wie ich das Gespräch aufbauen sollte. Bitte verzeih mir. Ich weiß es ist schwer, weil ich dir weh getan hab, aber ich brauch dich. Wir können auch von ganz unten starten." Ok, es war süß. Er hatte mich verletzt, ja, aber jeder hatte doch eine zweite Chance verdient, oder? Ich brauch Zeit, dass definitiv, aber sonst würde ich es gerne wieder versuchen. Ich liebe ihn. Vielleicht wird es ja auch etwas, dass kann ich aber nur heraus finden, wenn ich es probier. Alle würden sich auch freuen, sogar Yorak. „L-Lance, bitte?" „Küss mich endlich." Und dann lagen seine rauen Lippen auf meinen. Sie passten perfekt, als wären sie schon immer für einander bestimmt gewesen. Es klingt kitschig, aber es kam mir so vor. Er löste sich von mir mit einem grinsen. „Also sagst du ja?" „Ja klar, aber wir gehen es langsam an." „GERNE!" Danach fiel er mir wieder um den Hals, Yorak hüpfte aufgeregt hin und her, während Shiro uns zu lächelte.

BlueStarWorld
Dein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, ich hoffe es passt so. Eigentlich hätte ich auch ein Sad End machen können, aber ich bin ein absoluter Fan von Happy Ends 😍

Klance Oneshots/KurzgeschichtenWhere stories live. Discover now