Willkommen im Café Sweetheart!

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Jimin P.o.V

"Nein! Vergiss es, Jungkook! Ich komme sicherlich nicht mit dir auf eine Party, von einer Firma in welcher ich noch nicht einmal arbeite, um Leute zu treffen, die ich nicht kenne!" Jungkook zog beleidigt eine Schmolllippe und kreuzte die Arme vor der Brust. "Jiminnie! Bitte!", säuselte er flehentlich und sah mich aus großen Augen an. Mittlerweile versuchte er mich seit fast drei Stunden zu überreden mit ihm zu gehen. Erneut schnaubte ich bloß und schüttelte den Kopf. "Warum denn nicht? Du musst ja auch gar nicht lange da bleiben, nur ganz kurz auftauchen und dann kannst du schon wieder gehen!" Mein Freund ließ einfach nicht locker und sah aus mitleidserregenden Augen zu mir hoch. Wir saßen gerade alleine am Tresen der Bar. Mittlerweile war es 6 Uhr am Morgen ich gähnte laut und rieb mir verschlafen durch die Augen. Eigentlich sollte ich schon seit einer Stunde geschlossen haben, doch Kookie ließ mich einfach nicht in Ruhe. Ich wollte schlafen... Um 2 Uhr am Nachmittag würde meine Mittagsschicht in dem Café vor meinem Haus beginnen. Also könnte ich ungefähr bis 12 Uhr schlafen...

"Außerdem muss ich arbeiten! Und das weißt du ganz genau, Kookie!", murrte ich und erneut ließ ich den nassen Lappen über den klebrigen Tisch gleiten. Kookie nickte leicht. "Da hast du wohl Recht... Aber du kannst dir doch sicherlich einmal frei nehmen, oder nicht?" Hoffnungsvoll blickte Jungkook hoch, seine Augen hatte er dabei flehentlich aufgerissen. Seufzend schüttelte ich den Kopf und streckte mich kurz. Frei... Keine Ahnung wann ich das letzte Mal nicht arbeiten war... "Nein, kann ich nicht. Wer soll denn bitte meine Schicht übernehmen?" Jungkook grübelte kurz. "Namjoon kann das doch machen!", er grinste siegessicher und lehnte sich über den Tresen. "Immerhin hast du ihn fast einen ganzen Monat ersetzt, er kann dann ja wohl auch eine einzige Nacht, dich ersetzen!"

Murrend rieb ich mir über das blasse Gesicht. Jungkook gab einfach nicht auf! Leider war er einer meiner einzigen Freunde, deshalb konnte ich es mir nicht erlauben ihn zu sehr zu nerven. Und er war ein echt guter Freund, obwohl er mich oft zu dem größten Blödsinn überredete. "Na gut, du Monster", gab ich mich schließlich grimmig geschlagen. Mein Kollege grinste zufrieden. "Aber ich verspreche nichts! Wenn Namjoon meine Schicht nicht übernehmen kann oder will, bleibe ich hier! Ich opfere nicht meine Arbeit für diese Veranstaltung!" Kookie jauchzte freudig und nickte heftig, wobei ich mich fragte, wie eine einzelne Person so energiebeladen sein konnte. "Vielen Dank, Jimin, das wird ganz bestimmt super toll!" Breit lächelnd sprang der Junge von dem Barhocker. "Gut, ich schicke dir einfach das Datum und die Uhrzeit!" Kookie wollte bereits aus der Tür, als ich ihn zögerlich zurückrief.

"Ich habe im Moment kein Handy mehr...", nuschelte ich undeutlich und senkte den Blick. Ich spürte Jungkook's verwirrten Blick auf mir ruhen. "Was? Warum denn das?" Weil die Stromrechnung leider viel zu teuer ausgefallen war. "Ach, es ist... Kaputt gegangen, als ich meine Jacke ausgezogen hatte, ist es auf den Boden gefallen!" Kookies Blick ruhte misstrauisch auf mir. Er wusste von meiner finanziellen Situation. Naja,er dachte wahrscheinlich nicht, dass es ganz so schlimm war... "Sicher, dass das der Grund ist?", jegliche Verspieltheit war aus seiner Stimme gewichen, er sah Ernst zu mir. Es war schon fast gruselig, aber es schien mir als wüsste Kookie immer ganz genau was die Wahrheit und was die Lüge war. Er hatte dafür einfach einen sechsten Sinn. Ich nickte bloß stumm und schnürte die Schürze los. Ich brauchte kein Mitleid. Von niemanden, aber vor allem nicht von meinen Freunden.

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"Hallo, Jimin, warum kommst du denn erst so spät?" Müde rieb ich mir über die trüben Augen. Jin stand strahlend wie immer vor mir und balancierte dabei drei vollbeladene Teller auf seinem Arm. Grinsend legte er den Kopf schief. "Hey, Jin... Tut mir leid, ich habe etwas verschlafen, mein Wecker ist zu spät losgegangen!" Entschuldigend blickte ich zu ihm hoch und machte mich auf den Weg in die Küche. "Kein Problem, wärst du so lieb und kümmerst dich um Tische 10-15?", ich nickte und versuchte zu lächeln, scheiterte jedoch daran. "Wundervoll! Danke, Jimin!", damit rauschte Seokjin bereits an mir vorbei zu den Tischen auf der Terrasse, wo er die Teller breit grinsend abstellte. Wie konnte man nur so fröhlich sein?

Schnell ging ich in die Küche und schlüpfte in die weiße Schürze mit dem unverkennbaren roten Logo des 'Diamond Café' drauf. Wie gewohnt schrieb ich meinen Namen in die Liste, in welcher stand, wann wer angekommen war. Gähnend fuhr ich mir durchs Gesicht und schloss für einen kurzen Moment die brennenden Augen. Ich hatte heute bloß ungefähr drei Stunden geschlafen. Die Heizung war ausgefallen und so musste ich mitten im Dezember in eisiger Kälte unter meiner dünnen Decke hocken und dabei inständig hoffen, nicht zu erfrieren. Ich öffnete meine Augen wieder träge und schnappte mir ein frisches Tablett. Tief atmete ich durch und zwang ein breites Lächeln auf meine Lippen, dann öffnete ich die Tür und trat aus der Küche.

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"Was darf es denn sein?", grinsend blieb ich vor dem kleinen Tisch stehen. Ein junges Pärchen blickte nun freundlich zu mir hoch. "Ich nehme eine warme Schokomilch und einen Streusel!", das Mädchen reichte mir die Karte. Nickend merkte ich mir die Bestellung. "Und ich hätte gerne einen Kaffee und ein Stück der Apfeltorte mit Schlagsahne!" "Den Kaffee mit Milch und Zucker?", der Braunhaarige überlegte kurz. "Ohne Zucker, aber mit viel Milch, bitte!" Ich lächelte und nickte leicht, kritzelte dabei die Bestellung auf meinen Block. "Kommt sofort!"

Müde lehnte ich gegen die Kaffee Maschine, welche anfing herrlich zu duften. "Hier, der Kuchen!", grimmig schauend wie immer, überreichte mir der Bäcker das Gebäck. Seit ich hier arbeite, was mittlerweile fast drei Jahre her war, hatte der Bäcker kein einziges Mal gegrinst. "Danke!", murmelte ich und schloss sofort wieder die Augen, nachdem ich den warmen Kuchen abgesetzt hatte. Gott, ich war so unglaublich müde... Ich könnte hier und jetzt einschlafen... Ich schüttelte hektisch den Kopf und riss die Augen auf. Ich schielte zur Uhr, welche an der Wand hing. Halb sechs. Nur noch eine halbe Stunde, dann konnte ich nach Hause und endlich schlafen. Bis ungefähr 1 Uhr, dann musste ich wieder aufstehen um meine Schicht in der Bar anzutreten. Wuhu.

Schläfrig stoß ich die Tür auf und torkelte aus der Küche. Meine Augen fielen mir fast sekündlich zu und ich musste alle Willenskraft aufbringen, nicht einfach schlafend umzukippen. Ich zwang meine Lippen sich nach oben zu ziehen, so dass ich lächelte. Oder eine Grimasse zog. Keine Ahnung, der Schlafmangel beeinträchtigte definitiv meine Denkfähigkeit. Ich schritt fast wie in Trance zu dem Tisch, welchen ich servierte. Ich setzte erneut einen Fuß vor den anderen, als irgendetwas an meinem Schuh hängen blieb. Ich riss erschrocken die Augen auf und schrie laut, als ich nach vorne fiel. Ich sah den Boden näher kommen und stieß ungewollt die Luft aus, als ich vornüber gegen die Fliesen knallte. Kurzzeitig wurde mir schwarz vor Augen. Das Tablett fiel mir dabei aus der Hand und ging klirrend neben mir zu Boden.

"Hey, alles okay? Geht es ihnen gut? Soll ich einen Krankenwagen rufen?" Eine warme Stimme durchdrang meine benebelten Sinne. Ich wollte noch nicht aufstehen! Langsam öffnete ich meine Augen, kniff sie jedoch augenblicklich wieder zusammen, als ich von der grellen Lampe des Cafés geblendet wurde. Mein Blick fiel zu meiner rechten. Neben mir hockte ein großgewachsener Mann. Seine weißgefärbten Haare lagen perfekt frisiert auf seinem Kopf und seine braunen Augen schweiften besorgt über mich. Mir stockte der Atem. Sein Gesicht war symmetrisch und schien wie aus Stein gemeißelt. Seine Augen schienen von innen zu brennen und hoben sich perfekt von der blassen Haut. Mein Herz klopfte hektisch und ich schluckte, als sein besorgter Blick mich streifte. Das Braun hatte einen merkwürdigen Rot-Stich, mir klappte die Kinnlade runter, während ich ihn weiter anstarrte.
Der Mann war wunderschön!

"Jimin? Hörst du mich?", verwundert drehte ich den Kopf nach links, dort stand ein nervöser Seokjin und knabberte an seiner Unterlippe. "Was?", krächzend verließ das Wort meine trockene Kehle. Tief schluckte ich. "Ja... Ja klar, alles in Ordnung..." Der schöne Mann neben mir atmete erleichtert aus und sah mir dabei zu, wie ich versuchte ungelenk aufzukommen. Ich streckte hilfesuchend die schlanke Hand aus, doch der Weißhaarige, wandte sich bloß uninteressiert von mir ab. Dabei sah ich für einen Moment einen Ausdruck von Ekel über das hübsche Gesicht huschen. Verwirrt ließ ich die blasse, zitternde Hand wieder sinken. Dann halt nicht! Wenn er sich zu viel wert war um einem einfachen Kellner aufzuhelfen! Murrend schaffte ich es schließlich mit Jins Hilfe aufzustehen und hielt mir den schmerzenden Rücken.

"Danke Jin!", mein Kollege nickte sanft. "Und danke ihnen...", irritiert zog ich die Stirn in Falten,als ich nach rechts sah. Der Platz neben mir war leer. Dort stand niemand mehr. Wo zur Hölle war der nur so schnell hin?!

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Wer der geheimnisvolle Schönling wohl ist? Ich glaube, jeder weiß es, aber ihr könnt ja wenigstens überrascht tun! Viel Spaß noch, eure M&M's ;)

1422 Wörter

My Boss is a Vampire ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt