LXI. Freiheit

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Jimin P.o.V

Jungkooks Gesicht wurde aschfahl, während er heftig schluckend betrachtete, wie vier weitere Jäger in den Raum stürzten. "Hoseok! Links von dir!", brüllend wisch Yoongi einem weiteren heißen Feuerball aus, welcher von einem der zornigen Wächter geschossen wurde. Hoseok drehte sich rasend schnell um, doch nicht schnell genug. Schon traf ihn den Knauf einer metallenen Waffe seitlich am Kopf und er sackte bewusstlos zu Boden, wo er bewegungslos liegen blieb. "Scheiße!", ich fluchte laut und krabbelte leicht nach links, scheuchte dabei Kookie mit mir, um dem Kampf fern zu bleiben. Taehyung stöhnte schmerzerfüllt und als ich erneut über meine golden leuchtende Schulter blickte, erkannte ich den Vampir winselnd am Boden liegen und einen Pfeil in seinem linken Bein stecken. Ich würgte trocken, als er mit einem Ruck das Holz aus seinem Körper zog, was von einem ekelhaften schmatzenden Geräusch begleitet wurde. 

Hektisch blickte ich mich um, hielt Ausschau nach Yoongi. Ein zu Boden gehender Jäger zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Hinter ihm stand ein sadistisch grinsender Yoongi, welcher genüsslich ein Messer aus dem leblosen Körper zog. Eine Gänsehaut überzog mich, als ich daran dachte, dass dieser Jäger wegen mir gestorben war. Ich musste jetzt reagieren! "Nein! Michael! MICKEY!", schreiend warf sich der Zwilling neben seinen toten Bruder auf den Boden. Noch ehe ich realisierte, was gerade passiert war, stand Tae über dem Jäger und drehte ihm in einer flinken Bewegung den Kopf komplett zur Seite. Ein ratschendes Geräusch ertönte, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag, als der Zauberer neben seinem Bruder zu Grunde ging. Dabei schien es mir, als würden seine toten Augen mich anstarren. 

Leblos. Kalt. Verurteilend.

"Du musst dir jetzt das Schwert holen, Jiminnie! Wir haben keine Zeit mehr!", Jungkooks piepsige Stimme riss mich wieder von dem Schreckensbild hinter uns. Mein Blick fiel nach vorne, wo mein bester Freund mich mit Tränen in den Augen anstarrte. "Ich gehe ihnen helfen! Ich versuche die Jäger zu schwächen mit meinen Fähigkeiten! Mach schnell, Jimin!" Ich öffnete sprachlos den Mund. Er wollte sich mit in dieses Massaker werfen?! "A-Aber..." Jungkook unterbrach mich, indem er mir eine Hand auf die Schulter legte. Augenblicklich traf mich pures Vertrauen und leichte Angst, welche er wahrscheinlich eher unbeabsichtigt in mich fließen ließ. Ich schluckte leicht und nickte. "Danke, für alles, Kookie!", flüsterte ich, als mir bewusst wurde, dass ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Jungkook nahm die zitternde Hand von mir und Tränen traten ihm in die Augen. 

"Und sag Joonie und Jin, dass ich sie vermissen werde!" Kookie schniefte leise und zog mich in eine feste Umarmung. Ich klammerte mich an den Wahrsager und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Das werde ich tun!", versprach er mir und strich mir über das goldene Haar. "Ich liebe dich, Jimin!" Er küsste sanft meine Wange. Pure Zuneigung durchspülte mich, als er mir seine Hand auf den Kopf legte. Mir stockte der Atem, als mir auffiel, dass er mir nicht nur irgendwelche Gefühle zufloss, sondern seine eigenen. Gerade zu brüderliche Liebe und Freundschaft spülten durch mich hindurch, bis er zaghaft die Hand wieder von mir löste. Ich wusste natürlich, dass er mich nicht liebte, wie Taehyung. Nein, er liebte mich wie ein wertgeschätztes Familienmitglied, bei dem er sich jetzt verabschieden musste. Für immer. Auch mir traten Tränen in die Augen und als ich auf den Boden blickte fielen sie runter. Goldene Sprenkel zierten kurz darauf die Fliesen. "Ich liebe dich auch, Kookie!"

Jungkook wandte sich schluckend von mir ab. Kurz blickte er zu mir und hob die Hand, ich erwiderte die Geste. Dann rannte er davon, hinein in den Kampf und berührte schon im Rennen so viele Jäger wie möglich, welche sich verwirrt umherblickten. Ich atmete kurz zittrig ein und löste den Blick von Jungkook. Dann wandte ich mich wieder der Glasvitrine zu, welche hinten im Raum stand. Einige Jäger versuchten dorthin zu gelangen, doch Yoongi hielt sie alle von der Waffe fern. Ich blickte ein letztes mal in die mir bekannten Gesichter. 

My Boss is a Vampire ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt