Todesangst

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"STILES! HALT DIE KLAPPE!"

Irgendwas stimmte nicht, ganz und gar nicht.
Derek war immer angespannt, eigentlich war Anspannung eins der Dinge die Ihn ausmachten, aber jetzt war es noch etwas Anderes.
Ich scannte seine Körpersprache und sah wie sich seine Kiefermuskeln verhärteten, seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine ganze Haltung strahlte aus, dass er zu einem Kampf bereit war.
Aber gegen Was kämpften Wir?
Ich fing an zu zittern. Ein Kältegefühl arbeitet sich seinen Weg meinen Körper hinauf.
Ich malte mir hundert Szenarien aus, wie das alles Hier enden könnte. Jedes einzelne davon, sah mich in einer liegenden Position und eine menge Blut, vor.
"Derek, es ist hier oder?"
Ich schluckte schwer und die Angst drohte mich zu lähmen.
Derek drehte sich in meine Richtung und bewegte sich langsam ein Stück von meinem Jeep weg.
Ich versuchte die komplette Umgebung auf einmal im Auge zu behalten und scheiterte kläglich. Das hier würde mein Ende werden.
"Stiles, nicht bewegen."
Kein Problem, dachte ich mir.
Derek kauerte sich zusammen und da hörte auch ich das Knacken. Es war direkt hinter mir. ein Ast war unter dem Gewicht von ein paar Füßen zerbrochen. Doch wessen Füße kamen da näher?

Ich schloss meine Augen und versuchte meinen Kopf frei zu bekommen um besser zu hören.
Wenn man einen Freundeskreis hat, der fast nur aus übernatürlichen Wesen bestand, dann wurde einem die eigene Menschlichkeit und Schwäche, nur all zu oft bewusst gemacht.
Ein leises aber wütendes Knurren schlich sich einen Weg zu meinen Ohren.

Ich öffnete langsam meine Augen und sah in ein paar glühende eisblaue Wolfsaugen.
Das konnte nichts gutes bedeuten. Derek hatte die Situation eingeschätzt und offensichtlich war unserer Gegner kein einsames Reh, dass sich verirrt hatte.

Mein Verbündeter hatte seine Krallen ausgefahren und sein Körper war bis zum zereißen gespannt.
"Stiles, egal was passiert... was du auch hörst, nicht bewegen."
Seine Worte waren nicht mehr als ein Flüstern im Wind, aber sie reichten um mir einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen.
Ich nickte leicht um ihm zu verdeutlichen dass ich verstanden hatte.
Plötzlich ging alles furchtbar schnell. Jemand hinter mir kreischte auf, die Art von Schrei die einem durch Mark und Bein ging und die definitiv nicht menschlich war.
Ich zuckte zusammen und Derek sprang an mir vorbei.
Unsere Blicke trafen sich, als er an mir vorbei rauschte. In seinem Blick lag Entschlossenheit, in meinem wahrscheinlich Todesangst. Genau das unterschied uns, er war all Zeit bereit sein Leben zu riskieren und ich war paralysiert vor Angst und absolut nutzlos.
Ich war Niemandem eine Hilfe, ich sorgte lediglich dafür, dass die Menschen die ich liebte, Ihr Leben für Meins riskierten.
Ich hörte Aufschläge und Knurren. Es klang als würden Knochen brechen.
Automatisch kniff ich die Augen zu und eine leichte Übelkeit breitete sich in meinem Magen aus.
Ich konnte mich nicht davon abhalten, in Zeitlupengeschwindigkeit drehte ich mich in Richtung des Geschehens.
Mir stockte der Atem und ich konnte spüren, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich.
Derek stürzte sich auf ein Etwas, dass kaum noch menschliche Züge aufwies. Es war ein Werwolf, dass konnte ich erkennen, aber Irgendetwas war anders an Diesem.

Er war riesig und sein Körper und Gesicht glichen mehr denen einer Bestie.

Lange scharfe Klauen, mit denen es Derek offensichtlich schon mehr als einmal getroffen hatte. Sein dunkelblaues Shirt hing nur noch in Fetzen an seinem Oberkörper und aus einigen Stellen floss Blut in Rinnsalen an seinem Körper hinab.
Etwas zog sich in meiner Brust zusammen und ich spürte körperlichen Schmerz ohne verletzt zu sein.
Das Monster war mit einem Maul voller, sehr tödlich aussehender Fangzähne, ausgestattet. Speichel tropfte von den Spitzen und landete auf dem Waldboden.
Derek würde das Ding niemals alleine besiegen können.
Die Bestie holte aus und traf Derek an seiner rechten Seite. Er schrie vor Schmerzen auf und streckte den Rücken so weit durch, dass es absolut unnatürlich aus sah.
Ich musste Irgendwas machen. Irgendwas musste ich doch tun können um Ihm zu helfen. Ich würde Ihn nicht heute Nacht sterben lassen. Nicht so und nicht für mich!
Meine Gedanken rasten und das Adrenalin bahnte sich seinen Weg durch meine Blutbahn. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und die Übelkeit hatte meinen Magen fest im Griff.

Ich musste das Ding irgendwie ablenken, wenn ich seine Aufmerksamkeit auf mich richten konnte, dann hätte Derek ein Zeitfenster um es unerwartet zu treffen.
Komm schon Stiles, dein Gehirn ist dein Vorteil, lass dir was einfallen. Ich musste mich beeilen.
Dereks Chancen sanken von Minute zu Minute.

Derek brüllte auf und stürmte auf die Bestie zu. Er landete einen guten Treffer an der Schulter des Dings, aber es schien unfassbar stark zu sein. Es schleuderte Derek einfach von sich, als wäre er ein Kind und kein fast zwei Meter großer, muskelbepackter Werwolf.

Ein Blinder konnte sehen, dass das Gleichgewicht dieses Kampfes nicht mal existent war.
Derek rappelte sich auf seine Füße, aber man konnte sehen wie viel Kraft Ihn das kostete.

Das war mein Moment, jetzt musste ich etwas tun, sonst würde dieser Wald unser beider Grab werden.

Ich suchte panisch den Waldboden nach einer potentiellen Waffe ab.

Da war nichts Brauchbares, aber eigentlich wäre die Waffe egal, da ich so oder so keine Chance gegen dieses Tier hätte.

Ich wischte mir mit meinem Hemdärmel den Schweiß von der Stirn und griff nach einem mittelgroßen Stein.

Ich richtete mich in dem Moment auf, als der Koloss einen neuen Angriff starten wollte.

Ich sammelte alle Kraft die ich hatte und lenkte sie in die Hand mit dem Stein. ich zielte und warf den Stein, begleitet von einem angestrengten Stöhnen, auf dieses riesen Vieh.

Ich traf es genau auf Augenhöhe am Kopf.
Langsame drehte es seinen Kopf in meine Richtung, öffnete sein Maul und brüllte los.
Es war fuchsteufelswild, genau was ich mir erhofft hatte.

Was ich nicht mit berechnet hatte, war seine Geschwindigkeit.

Als es sich mir gänzlich zu wandte, verschwammen seine Konturen.

Derek schrie meinen Namen.
"STILES! NEEEIIINNN!"

Ich suchte seinen Blick und das letzte was ich zu sehen bekam, waren seine vor Panik geweiteten Augen, die direkt in meine starrten.

Wenigstens wusste ich jetzt, dass ich Ihm nicht völlig egal war.

Ich schloss meine Augen mit einem Lächeln auf den Lippen, dann war da nur noch Schmerz.

Unaufhaltsamer, alles verzehrender Schmerz. Meine Beine gaben unter meinem Gewicht nach, aber den Aufprall merkte ich schon nicht mehr.

Ich war gefangen in einem Nebel, der das Licht und den Schmerz mit sich nahm.

You still believe I don't care? (a Sterek Fanfiction)Место, где живут истории. Откройте их для себя