Zaungast in Dereks Alltag

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Ich war unglaublich müde. Müde und unsicher. Das war eine schlechte Kombination.

Als wir an Dereks Loft ankamen, wollte ich meinen Körper nur noch in eine waagerechte Position bringen.

Panikattacken laugten mich immer wahnsinnig aus.

"Du solltest dich Erstmal in bisschen aufs Ohr hauen."

Dem Mann entging auch nichts. Ich musterte Derek von der Seite und suchte nach Zeichen, dass ihm das Ganze unangenehm war. Da war nichts zu finden. Er wirkte gelassener als noch vor einer Stunde und er machte auch keine Anstalten meinem Blick auszuweichen.

Mich verwirrte die neue Dynamik unseres Zusammenseins, als hätten wir einfach eine neue Richtung eingeschlagen, ohne das wir wussten ob es so bleibt. Zumindest ich wusste es nicht, wollte aber auch Nichts sagen. Schlafende Hunde sollte man nicht wecken.

Vielleicht war es für Derek auch einfach keine große Sache und er dachte einfach nicht weiter drüber nach. Das war bei mir jedenfalls nicht der Fall.

Nervös zupfte ich an dem Saum meines Shirts und schaute verlegen auf den Boden neben mir.

Derek griff sich meine Tasche vom Rücksitz und machte sich dann, mit gemütlichen Schritten, auf den Weg zu seiner Wohnung.

Ich folgte ihm und genoss unbemerkt die Ansicht seines Rückens.

Wie konnte man nur überall solche Muskeln haben? Man sah Dereks athletischen Körperbau immer durch seine Kleidung durchscheinen. Da konnte man als Kerl wie ich einer war, gehörige Komplexe bekommen.

Es war aber auch einfach dumm sich mit Jemandem wie Derek zu vergleichen. Der Mann spielte in einer anderen Liga und ich wusste, dass in diesem Körper eine Menge Arbeit steckte. Ich selber war kein zierlicher kleiner Junge. Im Vergleich zu Derek war mein Körper natürlich ein Witz, aber eigentlich war ich recht zufrieden mit mir.

Ich spielte schon lange Lacrosse in der Schulmahnschaft und war deshalb einigermaßen Fit. Mein Körper war mit langen sehnigen Muskeln überzogen und ich war stolzer Besitzer eines kleinen aber feinen Sixpacks.

Ich war nicht die Art Kerl, die von sich selber behauptete, hässlich zu sein, denn das stimmte einfach nicht.

Ich hatte Braune Haare, die immer ein bisschen zu zerzaust waren und Schokoladen Augen, die ich meiner Mutter zu verdanken hatte.

Ich war gutes Mittelmaß und das war für mich völlig in Ordnung.

Leider war gerade jetzt von meinem einigermaßen ausgeprägten Selbstbewusstsein nichts mehr übrig. Nicht wenn Derek Hale vor mir ging und ich nicht mehr so tun konnte, als wäre mir nicht wichtig was er von mir dachte.

Ich würde es schaffen, mich in den paar Stunden die ich hier war, komplett zum Affen zu machen.

Derek schloss die Tür auf und drückte sie mit einer geschmeidigen Bewegung zur Seite.

Er ging vor und stellte meine Tasche auf den Tisch, der im Wohnbereich stand, ab. Ich zögerte kurz, folgte ihm dann aber. Dereks Loft war eher sporadisch eingerichtet. Man konnte von der Tür aus, eigentlich alles mit einem Blick erfassen. Sein Wohnzimmer, war nur ein großer Raum mit einer Couch, dem dazugehörigen Tisch und einem Fernseher. Kahle Wände und Beton wo man nur hin sah. Große Fensterfronten, die dem ganzen ein bisschen von der düsteren Atmosphäre nahmen. In einer Nische aus alten Balken, war sein Bett eingelassen. Alles war offen gehalten.

Es gab auch eine Wendeltreppe an der Seite des Raums. Ich hatte bis heute nicht erfahren, was sich am Ende dieser Treppe befand. Genauso wenig wusste ich, wo sich das Bad oder die Küche befand. Das hatte für mich jetzt aber auch keine Priorität. Ich steuerte die Couch an und wollte einfach nur noch schlafen.

You still believe I don't care? (a Sterek Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt