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Arion erwachte, weil ihm regelmäßig etwas ins Gesicht tropfte. Verschlafen stöhnte er und versuchte seine Augen zu öffnen. Die Sonne schien hell vom Himmel herab, weshalb es einige Zeit dauerte bis Arions Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Langsam setzte er sich auf. Wieder tropfte etwas auf seine Wange. Er wischte es weg. Es war Wasser.

Als er nach oben blickte, sah er in die tiefhängenden Äste des Baums, unter dem er und Svea lagen. Um sie herum tropfte Wasser von den Ästen. Arion realisierte, dass es der geschmolzene Schnee war! Erfreut krabbelte er unter den Ästen der Tanne hervor. Die Sonne war fast schon wieder am Untergehen, sie hatten den Tag über geschlafen, aber noch gab sie genug Licht, um alles in funkelndes Licht zu tauchen.

Arion konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. Er hatte es geschafft! Er hatte den Winter besiegt und den Frühling zurück gebracht. Langsam, aber sicher konnte man die ersten Zeichen sehen. Es war wärmer, sodass Arion keine Handschuhe oder Mütze mehr brauchte, und die Schneeschicht unter seinen Füßen wurde weniger. Sogar mehr Tiere konnte er entdecken. Schneehasen und kleine Vögel wagten sich aus ihren Häusern, verwirrt von der plötzlichen Veränderung. Arion schloss die Augen und wandte sein Gesicht gen Sonne. Es war das erste Mal seit langem, dass er die Sonnenstrahlen wirklich spüren konnte. Er war glücklich. Nun hatte er alles was er wollte. Svea an seiner Seite, der Frühling im Anmarsch und Jarmil sicher zurück im Kloster.

Nachdem Hödur und Loki verschwunden waren, hatten Svea, Jarmil und Arion den Heimweg angetreten. Sie gingen zurück zum Kloster, wo Arion und Svea sich eine Nacht ausruhten und Ida von ihrem Abenteuer erzählten. Am nächsten Morgen hatte es Arion aber doch nach Hause gedrängt, er war lange genug fortgewesen. Bevor Loki ihn hatte umbringen wollen, war ihm einmal mehr bewusst geworden, wie sehr er seine Familie vermisste. Arion war ein bisschen traurig, dass Jarmil nicht mit ihnen mitkommen wollte. Aber er konnte es verstehen, schließlich war das Kloster sein Zuhause. Und seine Mutter lebte jetzt mit ihm dort.

Nun musste nur noch Arion den Weg nach Hause finden. Einen großen Teil des Weges hatten sie am vergangenen Tag schon geschafft. Es war Zeit weiterzuziehen. Er packte zuerst sein Schlafzeug zusammen, um Svea noch ein paar Minuten mehr zum Schlafen zu geben. Sie sah so wunderschön aus, wenn sie schlief. Einer Eingebung folgend, küsste er sie sanft auf die Stirn. Auf ihren Lippen erschien erst ein Lächeln, dann flatterten ihre Lider und sie wachte auf.

"Guten Morgen.", sagte Arion leise.

"Dir auch einen guten Morgen.", antwortete Svea, während sie langsam wacher wurde. "Ich glaube, ich wurde noch nie so schön geweckt." Sie schenkte ihm ein Lächeln. Arion musste es erwidern.

"Das werde ich mir merken.", antwortete er. "Aber wir sollten weiter gehen. Es ist nicht mehr weit bis nach Kald."

Arion freute sich so sehr. Wie lange war er nur von zu Hause weggewesen? Beinahe 4 Monde! Das war eine lange Zeit. Er konnte es nicht erwarten seine Familie wiederzusehen. Mama, Papa und die Zwillinge. Und farfar erst! Er würde sich freuen, wenn er den Frühling erst einmal sah!

Svea hatte nun auch ihr Zeug zusammen und auf ihren Rücken gepackt.

"Bereit?", fragte Arion. Sie ergriff seine Hand und drückte ermunternd zu.

"Immer."

>>>T<<<

Die Sonne ging gerade auf und erhellte langsam den Himmel. Arion und Svea schnauften nicht schlecht, als sie den letzten Hügel erklommen. Auch wenn weniger Schnee lag, war der Aufstieg immer noch beschwerlich. Aber es lohnte sich. Denn sobald sie oben angekommen waren, erstreckte sich vor ihnen der Frostfjord und Arion konnte sein Dorf Kald entdecken. Mit dem Finger zeigte er darauf.

Erwachen des FrühlingsWhere stories live. Discover now