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Arion hätte weinen können vor Freude, als er Svea vor sich stehen sah. Doch dafür war keine Zeit. Arion musste sich vor Loki in Sicherheit bringen, bevor ihm endgültig die Luft ausging.

Svea gab ihm währenddessen Deckung und schoss einen weiteren Pfeil auf den Gott ab. Loki wehrte den Pfeil diesmal mit einer lässigen Handbewegung ab. Auch Jarmil nutzte die Sekunde von Lokis Unkonzentriertheit und riss sich aus der Starre. Mit ihm löste sich ein kleiner Baum aus der Erde. Verwundert blinzelte Jarmil, um zu begreifen, dass er das gerade tat. Fast schon unbewusst.

Loki hatte plötzlich ein zweites Messer in der Hand. Bei näherer Betrachtung ähnelten sie wohl eher Dolchen. Bevor die Klingen ein Opfer finden konnten, zögerte Jarmil nicht und warf den Baum auf Loki. Der Gott hatte nicht damit gerechnet. Er und der Baum krachten ineinander und flogen einige Meter weiter auf den Boden. Bewegungslos blieb Loki liegen. Arion sah Jarmil zufrieden an.

Svea kam näher und half Arion auf die Füße. Er konnte seinen Augen immer noch nicht trauen. Vorsichtig hob er eine Hand und berührte ihre Wange.

"Was machst du hier?"

"Dir mal wieder das Leben retten, was sonst?", grinste sie. Arion zog sie in eine Umarmung. Jetzt wo sie da war, spürte er plötzlich, wie sehr sie ihm gefehlt hatte. Doch Svea machte sich wieder los und sah Arion in die Augen.

"Thjorven hat mich nicht gehen lassen. Ich wollte mit dir kommen. Ich-"

"Ich weiß. Sie hat mich mit ihrem Bogen bedroht und fortgejagt. Es ist nicht deine Schuld.", stoppte Arion sie, bevor sie sich entschuldigen konnte. Es war wirklich nicht ihre Schuld. Thjorven, das Biest, hatte verhindert, dass Svea mit ihm zum Kaltberg kam.

Da fiel Arion Jarmil wieder ein.

"Jarmil. Komm mal her. Das ist Svea. Sie ist eine Tochter der Skadi. Svea, das ist Jarmil. Ich habe ihn im Kloster kennengelernt. Er hat Kräfte!"

"Das habe ich gesehen.", antwortete Svea und sah Jarmil fasziniert an. Dieser war distanziert wie immer.

"Es freut mich, dich kennenzulernen, Svea.", sagte er neutral. Svea schenkte ihm ein breites Lächeln.

"Gleichfalls." Arion hätte sich in ihrem Anblick verlieren können. Bei Odin, was hatte er sie vermisst. Das war ihm gar nicht bewusst gewesen. Aber im Moment schlug ihm das Herz bis zum Hals.

"Wie hast du uns eigentlich gefunden?", fragte Arion.

"Ich bin zwei Tage, nachdem du gegangen bist, geflohen. Ich lasse mich doch nicht von Thjorven einsperren. Dann habe ich das Kloster gefunden, von dem du gesprochen hast. Aber es war völlig zerstört.", erzählte Svea.

Arion sah, wie Jarmil die Zähne zusammenbiss. Allein der Gedanke, dass sein Zuhause zerstört worden war, musste weh tun. Arion ging es ja mit Sammy nicht besser.

"Da war eine Frau, sie hat mir gesagt, dass ihr da wart und wo ihr hinwolltet. Und dann bin ich euch gefolgt. Ab und zu habe ich noch einen eurer Fußabdrücke gefunden, so habe ich den Weg nie verloren."

"Da war Jarmils Mutter. Und du hättest zu keiner besseren Zeit auftauchen können. Hödur ist da, in dieser Höhle. Er ist der Gott des Winters. Balder ist tot. Hödur ist unsere einzige Chance, den Frühling zurückzubringen, denn er ist für den ganzen Schnee und die Eiseskälte verantwortlich.", sagte Arion und setzte Svea schnell ins Bild. "Hödur will uns aber nicht helfen und hat uns aus der Höhle rausgeschmissen. Dann plötzlich ist Loki aufgetaucht-"

"Das da ist Loki?!", rief Svea erschrocken aus. Arion nickte frustriert. Loki hatte Kraft, das hatte er vor wenigen Minuten noch am eigenen Leib gespürt. Dazu war er ein Gott. Einer, der sie offensichtlich von ihrem Vorhaben abhalten und töten wollte.

Erwachen des FrühlingsOnde histórias criam vida. Descubra agora