Kapitel 25 | Donut - Küsse

225 15 1
                                    

I'm back like I never left...habt ihr mich vermisst? Na ja mich ganz bestimmt nicht, aber hoffentlich doch die Geschichte ;) Viel Spaß beim lesen.

| Donut - Küsse |
Wären die Plastikstühle bequem gewesen, wäre ich bestimmt schon längst eingeschlafen. Mit müdem Blick beobachtete ich den Trubel der in der Polizeistation herrschte und gähnte mindestens alle zwei Minuten. „Kaffee?" Ein Polizist, ich schätzte ihn auf Anfang 30, gesellte sich zu mir und hielt mir einen dampfenden Kaffee-to-go Becher unter die Nase. Ich schüttelte den Kopf und lies mich noch ein wenig mehr im Stuhl zusammensinken. „Auf die Brühe aus dem Automaten kann ich verzichten, danke." Der Mann zuckte nur mit den Schultern und nahm selber einen Schluck des heißen Getränks. „Wenn Sie meinen." Eine Zeit lang schwieg er, dann beförderte er eine Schachtel mit verführerisch lecker aussehenden Donuts hervor. Er schien meinen starrenden Blick bemerkt zu haben und grinste. „Donut?" Ich biss mir auf die Lippe um ebenfalls ein Grinsen zu unterdrücken, aber das Grummeln meines Magens war wohl Antwort genug.

Dankbar nahm ich mir einen. „Zu Essen kann ich einfach nicht nein sagen!" Lachend lehnte er sich zurück. „Da hab' ich Sie also doch noch erwärmen können für ein Gespräch." Darauf konnte ich nicht antworten, denn der Geschmack des kreisförmigen Gebäcks verschlug mir die Sprache. "Das. Ist. So. Gut!", brachte ich hervor und leckte mir mit leuchtenden Augen die Himbeerglasur von den Lippen. „Halleluja!" Mit strahlenden Lächeln tat der Polizist mir kund, dass seine Frau die Donuts selbst gemacht hätte. „Richten Sie Ihrer Frau besten Dank aus, Mr..." Ich richtete meinen Blick auf das Namensschild an seiner Uniform. "Mr Cooper." "Mach ich, aber Sie haben leider kein Namensschild." "Melina Harris."

In diesem Moment bemerkte ich, dass sich etwas in diesem Raum veränderte und drehte mich zur Seite. Harry trat, seine Stirn in Falten gelegt, aus einer unscheinbaren Tür. Sofort fand sein Blick meinen und sowohl er als auch ich entspannte sich merklich. Weder die Polizisten, die gestresst an ihm vorbei hetzten, noch jegliche Hindernisse die er umlaufen musste, hielten ihn davon ab mir so intensiv in die Augen zu schauen, dass ich das Gefühl hatte kaum atmen zu können. Ich spürte, wie die Sorge, die seit ich aus dem Auto ausgestiegen und ihn allein mit der Polizei gelassen hatte, auf mir lastete, abfiel und sich zu einem warmen Gefühl von Glück verwandelte.

Den Donut zwischen den Zähnen, sprang ich von dem unbequemen Stuhl auf und kam ihm ein paar Schritte entgegen. Zur Begrüßung biss er ein großes Stück davon ab und grinste spitzbübisch als er meinen überraschten Gesichtsausdruck sah. Mein Inneres-ich hopste wild kreischend im Kreis herum und schrie "Donut-Kuss!", aber ich versuchte dem keine Aufmerksamkeit zu schenken und aß stattdessen schleunigst auf um den Mund zum Sprechen frei zu haben. "Wenn ich dir helfe, geht's schneller.", sagte Harry und machte dieses I own your ass Gesicht. "Oops schon weg...", sagte ich im möglichst unschuldigem Ton und biss mir auf die Lippe. "Gibt's nicht noch mehr davon?", fragte er mit rauer Stimme und trat noch einen Schritt näher. "Tut mir leid, da musst du leider Mr Cooper fragen.", wisperte ich, paralysiert von seiner Nähe.

Harry blickte an mir vorbei, sein Lächeln wirkte plötzlich aufgesetzt. Dann sah er wieder zu mir und schüttelte den Kopf. Vorsichtig strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du bist naiv, Melina. Aber das ist nicht schlecht, denn ich passe auf, dass du dich nicht deswegen verletzen wirst." Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Mr Cooper ist der Grund wieso ich seit vier Stunden hier bin." „Einspruch. Der Grund ist, dass Sie Mr Styles, viel zu schnell, während der Hauptverkehrszeit durch London gerast sind und ich bin mir verdammt sicher, dass Sie", Mr Cooper war aufgestanden und zeigte mit dem Finger auf mich, „daneben saßen." Augenblicklich hielt ich die Luft an und blickte unsicher zu Harry. Der aber, legte entspannt einen Arm um mich und sagte im Gegensatz zu dem Polizisten, der laut geworden war, im ruhigen Tonfall: „Wie ich ihren Kollegen schon gesagt habe und wie sie bestimmt gesehen haben als sie mich angehalten haben, war ich allein in dem Wagen. U-" „Verkaufen Sie mich nicht für dumm Mr Styles! Ich habe gesehen, dass Ms Harris in dem Auto war!" Harry hatte dafür nur ein belustigtes Schnauben und ein Kopfschütteln übrig, dann blickte er dem Beamten fest in die Augen. „Und wenn es so gewesen wäre, Mr Cooper? Sie hätten keinerlei Beweise. Wenn sie noch Fragen, oder weitere Anschuldigungen, reden sie doch bitte mit meinem Anwalt."

Endlich an der frischen Luft, atmete ich tief durch, doch der Lockenkopf neben mir ließ mir kaum Zeit, sondern zog mich direkt weiter. „Wir wollen hier wohl kaum auf die Paparazzi warten."

In einem abgelegenen, etwas schäbigen, dennoch gemütlichem Café, setzten wir uns in die hinterste Ecke, weit weg von den Fenstern. Ausgelaugt bettete ich meinen Kopf auf meinen Händen, die Ellenbogen auf dem alten Holz des Tisches an dem wir saßen, abgestützt und seufzte. „Ich möchte mich ja echt nicht beschweren, aber..." „Aber?",fragte Harry und lächelte mich aufmunternd an. „Aber ich habe seit um die 30 Stunden nicht geschlafen, mein Vater hatte einen Herzinfarkt und liegt im Krankenhaus, du musstest quasi wegen mir, dich vor der Polizei verantworten und ich habe mir furchtbare Sorgen gemacht, Mr Cooper wollte gar nicht nett sein, sondern aus mir heraus quetschen, dass ich mit dir in dem Wagen saß, ich habe verdammte Angst, dass er Beweise findet und alle...alle hassen mich!" Zum Ende hin war ich immer schneller geworden und wischte mir energisch eine Träne von der Wange. Ich würde nicht jämmerlich weinen, wie immer. „Und du, du hast bestimmt genug Sorgen und Probleme und besseres zu tun, als deine Zeit mit mir zu verschwenden. Ich hätte nicht so aufdringlich sein und auf dich warten sollen, es tut mir leid, Harry."

Ich stand auf, wischte mir eine zweite Träne von der Wange, denn ich würde nicht weinen, sondern jetzt gehen. „Melina." Er sagte meinen Namen so schön, als wäre er ein Kunstwerk, eine Symphonie, das Schönste auf dieser Welt. Das lies mich innehalten. "Honey, lüg nicht. Ich hasse dich nicht." Dann stand der junge Mann, mit den Locken und den wunderbaren grünen Augen auf und küsste mich geradewegs, ohne dass ein lächerlicher Donut, oder auch nur ein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte.

Cut. Alles Liebe,

Lia

PS: Wundert euch nicht über Rechtschreibfehler :)

Honey - Never lie || h.s.Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon