Kapitel 12 - Im Krankenflügel

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Dumbledore lief in seinem Büro auf und ab, während Professor McGonagall und Professor Snape ihm stehend dabei zusahen. Snape hatte ihm umgehend die Nachricht über Susette Argent zukommen lassen und der alte Schulleiter hatte daraufhin sofort Professor McGonagall holen lassen, da sie als registrierter Animagus sicherlich helfen konnte. Nach einer Weile blieb Dumbledore stehen und sah die beiden Lehrer an. „Warum haben Sie es mir nicht gleich gesagt, Severus?" fragte er und sah den Mann mit den langen, schwarzen Haaren direkt an. „Um ehrlich zu sein habe ich nicht mit ihrem Gelingen gerechnet." sagte er. „Und sie hat es wirklich geschafft?" fragte McGonagall nach, die etwas ältere, aber stets gut gekleidete Hexe sah ihren Kollegen besorgt an. Anders als Snape, in dessen Gesicht man keine Regung wahrnehmen konnte. „Ich glaube ihr. Oder hätten Sie gelogen, nachdem sie nicht nur eine schmerzhafte Vision durch den Animaguszauber hatten sondern auch noch von einem magischen Baum bearbeitet wurden?" fragte Snape nach und seine rhetorische Frage klang vorwurfsvoller, als sie gemeint war. McGonagall nickte nur, sie wusste, dass Snape recht hatte. „Und es ist wirklich ein Drache?" fragte nun Dumbledore nach, doch er bekam nur ein Nicken als Antwort. „Ich wusste nicht ein Mal, dass eine Animagusgestalt auch die eines magischen Wesens sein kann." murmelte Dumbledore. „Es ist keine solche Form bekannt." sagte McGonagall nun und rückte ihren dunkelgrünen Hexenhut gerade. „Nein, nein..." murmelte Dumbledore nur so vor sich hin, er schien sich die ganze Zeit Gedanken zu machen und wirkte, bis auf die Aussagen seiner beiden Gegenüber ziemlich abwesend. „Wenn ich den Vorschlag machen darf, sie nicht zu registrieren." sagte Snape nun, nachdem es eine Weile still im Zimmer gewesen war. Ein leicht verächtliches Lachen kam von dem sprechenden Hut, welcher die drei Personen von seinem Platz im Regal aus beobachtete. Doch Snape warf ihm nur einen Seitenblick zu, eine Schande war es, dass dieser Hut auch außerhalb der Häuserverteilung so eine große Klappe hatte. Dumbledore sah den Lehrer an, mehr interessiert als geschockt von seiner Aussage. Snape sprach daraufhin weiter: „Es sind nicht die Zeiten dafür, dem Ministerium kann man nicht trauen. Das wissen Sie selbst." sagte Snape nun zu Dumbledore und sah ihn eindringlich an. „Sie wollen nicht wirklich einen Aufenthalt der Schülerin in Askaban riskieren? Das Mädchen ist sechzehn Jahre alt!" begann nun McGonagall ziemlich aufgebracht. Doch Dumbledore legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Wenn das Mädchen etwas mit der Prophezeiung zu tun hat, dann sollten wir Voldemort nicht darauf aufmerksam machen." sagte er bestimmt. „Wir werden es also geheim halten." McGonagall sah ihren Vorgesetzten fragend an, doch nach dem er sie ins Bilde gesetzt hatte, nickte die alte Hexe verständnisvoll. Nun wusste sie auch, warum ihre Animagusgestalt noch besonderer war, als ohne hin schon. Außerdem war sie eine mitfühlende Frau, die Jugendliche tat ihr leid, in so etwas Großes mit hineingezogen worden zu sein. Ihr selbst war ihre eigene Verwandlung in einen Animagus noch gut in Erinnerung behalten, Dumbledore hatte ihr damals dabei geholfen, wo es nur ging. Doch dieses Mädchen hatte die Verwandlung alleine durchstehen müssen und nun war sie, ohne ihr Wissen, in den Kampf Hogwarts gegen den dunklen Lord verstrickt – in welcher Hinsicht auch immer.

„Dann hätten wir das schon mal geklärt." sagte Dumbledore nun erleichtert und steckte sich schnell einen Zitronenbrausebonbon in den Mund. „Gibt es noch etwas zu klären?" fragte McGonagall nach. „Sicherlich. Als Animagus können Sie dem Mädchen doch sicher etwas Wissen vermitteln." sagte der ältere Mann und strich sich durch seinen Bart. „Ich wünschte es wäre so." sagte McGonagall nur. „Aber wenn der Prozess ein Animagus zu werden abgeschlossen ist, dann fehlt nur noch Übung. Und die Verwandlung an sich kommt aus der Tiefe der schlagenden Herzen, es muss jeder für sich selbst heraus finden." sagte McGonagall leise, fast schon ein wenig traurig. „Es liegt bei ihr allein." fügte sie dann noch hinzu. „Wenn ich einen Vorschlag einwerfen dürfte: Ich habe Miss Argent selbst schon angeboten ihr Talent für Zaubertränke – welches sie offensichtlich auch für Verwandlung besitzt – in ein paar privaten Unterrichtsstunden auszubauen. Ich würde dies gerne verwirklichen." sagte Snape nun und stockte. „So hätte ich ein Auge auf sie." Dumbledores Gesicht hellte sich etwas auf. „Tun Sie das. Aber vergessen Sie beide bitte nicht, es gibt ein Kind in Hogwarts, welches ebenfalls unseren Schutz benötigt."

Zwei Drachen (Harry Potter Fanfiction)Where stories live. Discover now