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Enttäuscht sah ich zu Matteo.
Ich gab mir nicht mal die Mühe ihm hoch zu helfen.
Ich holte einfach einen Kühlpack aus dem Kühlschrank und schmiss es auf ihn.
Er fing es geschickt auf und stand vom Boden auf.

„Willst du noch was sagen oder darf ich gehen?"
Gelangweilt sah er mich an und hielt das Kühlback an seine Nase.
Ist es sein gottverdammtes Ernst?!
Ich könnte ihm nochmal so richtig auf die Nase hauen. Er hat wohl nicht genug Schläge bekommen.

„Du willst mich doch verarschen?!"
Er rollte seine Augen und lehnte sich gemütlich an die Theke.
Ich ging auf ihn zu und zeigte mit meinem Finger auf ihn.

„Merkst du nicht wie du dich selber kaputt machst?! Anstatt zu trauern bist du ein richtiges Arschloch!
Ich dachte das wäre normal. Das ist deine Weise um jemanden zu trauern aber es geht einfach nicht mehr so weiter!"

„Fertig?"

Wow. Das tat weh.

„Ja. Fertig!"

Ich riss die Kette die er mir zum Geburtsag schenkte von meinem Hals und schmiss es auf ihn.

„Ich hoffe wir werden uns nie wieder sehen, Matteo. Nie wieder!"

Damit ging ich aus der Küche und riss die Hautür auf.
Sam und Marco kamen aus dem Wohzimmer gerannt und sahen mich verwirrt an.

„Ich hab die Hoffnung aufgegeben."
Dann ging ich raus und lief ans Auto. Während Sam mit mir kam, blieb Marco noch bei Matteo.
Wir stiegen ins Auto und Sam fuhr los.

„Alles Okey?"
Fragte sie mich und sah mich besorgt von der Seite an.
Ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken und nickte einfach.
„Du kannst bei mir wohnen. Solange wie du willst."

Ich lächelte sie an und bedankte mich bei ihr.
In ihrer Wohnung angekommen, duschte ich erstmal und versuchte meine Gedanken einzuordnen.
Ist das jetzt das Ende? Werden wir uns nicht mehr sehen?
Nachdem duschen machte Sam Tee und wir saßen im Wohnzimmer und spielten Monopoli.
„Hast du mein Geld geklaut?!"
Schrie Sam historisch und sah mich mit großen Augen an.
„Was? Nein!"
„Du lügst doch!"
Wir stritten noch eine Weile bis ich keine Lust mehr hatte und einfach etwas von meinem Geld gab damit die zufrieden war.
„Hey.. was ist eigentlich mit deinen Eltern?"
„Was meinst du?"
Sam trank ihren Tee aus und stellte es auf dem Tisch ab.
„Na, willst du sie mal besuchen?"
Daran habe ich eigentlich nicht gedacht. Ich hab sie lange nicht mehr gesehen. Obwohl ich weiß das sie wohl keine Lust auf mich haben, wollte ich mal wieder zurück in meine Gegend gehen. Ich bin da aufgewachsen.
„Du hast recht. Irgendwann mal aber ich glaub ich bin nicht dazu bereit."
Sie nickte und wie beendeten das Spiel.
Während ich alles aufräumte, war Sam duschen.
Es klingelte an der Tür und mein Herz fing an schneller zu schlagen.
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, hoffte ich das es Matteo war. Tief in meinem Herzen wünschte ich mir das er sich entschuldigen würde, mir die Kette zurück bringen würde und mich dann küssen würde.
Von dem ganzen Träumen überhörte ich das Klingeln und kam wieder auf die Welt zurück.
Schnell ging ich zu Tür und mit zittrigen Händen öffnete ich die Tür.
Doch anstatt einen Matteo, sah ich einen rothaarigen, jungen Mann vor der Tür.
„Oh"
Mein Herz verlangsamte sich und ich verfluchte mich dafür das ich mir zu große Hoffnung hatte.
„Wow. Hast du Justin Bieber erwartet?"
Sagte der Junge sarkastisch.
„Was? Nein... wäre aber cool."
Der Junge lachte und gab mir dann anschließend seine Hand.
„Ich bin Dean. Der große Bruder von Sam. Und du?"
„Clara."
Ich gib ihm meine Hand.
Er ging dann an mir vorbei ins Haus und zog seine Schuhe aus.
„Wo ist mein kleiner Teufel?"
Ich schloss die Haustür und stellte mich zu ihm. „Sie duscht gerade. Könnte länger dauern."
Ich ging ins Wohnzimmer und er folgte mir.
„Okey, das bedeutet sie kommt erst in einer Stunde."
Während er sich aufs Sofa gemütlich gemacht machte, fing ich an den Tisch aufzuräumen. Überall Chips, Schokolade und Taschentücher von dem ganzen Heulen.
Als er merkte das ich aufräumte stand er sofort auf und half mir. Ich sah ihn dankend an. „Wie kommt es dazu das Sam nie über dich geredet hat."
„Naja... Wir haben schon lange nicht mehr geredet."
„Und seid ihr die einzigen Kinder?"
„Ich wünschte... aber es gibt noch zwei weitere von uns."
Ich wünschte mir auch immer Geschwister. Ältere Brüder die auf dich aufpassten.
Schwestern mit der du Geheimnisse austauschen könntest. Jüngere Geschwister mit denen du verstecken spielen könntest.
„Und du?"
Ich zuckte mit den Schultern.
„Einzelkind."
Noch bevor er antworten konnte, kam eine sehr schnelle, stampfende Sam die Treppen herunter gerannt.
„Dean!"
Sie fiel ihm um seine Schulter wobei er fast sein Gleichgewicht verlor.
„Ouh, langsam du Teufel."
„Was machst du hier?"
„Ich wollte meine lieblingsschwester besuchen."
„Du hast nur eine."
Ich beobachte die Szene mit einem Lächeln.
Die beiden sind echt süß.
Sam drehte sich dann zu mir um.
„Das ist mein Bruder."
„Ich weiß. Er hat sich schon vorgestellt."

Sam, Dean und Ich haben den ganzen Abend lang Filme angesehen. Das hat wirklich Spaß gemacht und ich konnte mich gut ablenken. Mit Dean verstand ich wirklich gut. Es hat sich herausgestellt das Dean länger in New York bleiben wird.
Also ich freue mich immer wieder auf neue Freunde.

MATTEOWhere stories live. Discover now