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Ich liebe dich.

Geschockt sah ich zu Matteo.
Hat er das gerade echt gesagt oder Träume ich nur?
Matteo Lopèz, der Mafiaboss, mein Entführer hat mir seine Liebe gestanden und ich weiß nicht was ich sagen soll.
Einerseits fühle ich dasselbe, andererseits habe ich Angst.
Großen Angst.

Matteo bemerkte meine Verwunderung und lies mich los.
„Ich weiß das kam jetzt plötzlich, aber du sollst wissen das ich es Ernst meine. Ich lass dir auch Zeit aber bitte denk darüber nach."
Ich nickte nur und verschwand dann aus der Garage. Ich nahm meine Stiefel und Mantel und zog sie an.
Matteo lief hinter mir her und sah mich verwirrend an.
„Ich brauch nur frische Luft."
Ich umarmte ihn dann. Ich will nicht das er denkt das ich total abgeschreckt wäre. Ich brauch nur ein bisschen Denkzeit.
Ich trat dann aus der Tür raus und die eiserne Kälte umhüllte mich.
Ich wusste eigentlich nicht wo hin ich genau lief aber das war mir gerade echt egal. Ich musste einfach meine Gedanken ordnen.
Ich verzieh Matteo für die letzten paar Tagen. Auch wenn er Scheiß zu mir war, versteh ich seinen Schmerz.
Nicht jeder kann damit gut klar kommen wenn die beide Eltern Tod sind.
Aber liebe ich ihn?
Ich weiß nicht genau was ich darüber fühlen soll. Was ich weiß das da etwas ist zwischen uns. Aber ist es denn Liebe? Ich hab mich noch nie verliebt und ich glaub ich hab einfach nur Angst verletzt zu werden.
Er ist attraktiv, sehr sogar. Er kann sogar kochen aber reicht es aus für eine Beziehung?

Würde es überhaupt klappen?

„Clara?!"
Versunken in meinem Gedanken bemerkte ich nicht das ich im Central Park war. Wie schnell bin ich denn gelaufen?!
Ich versuchte heraus zufinden wer nach mir gerufen hatte, als dann jemand auf meine Schultern klopfte und als ich mich umdrehte sah ich die Person.

Meine Mutter.

„Seit wann bist du denn von deiner Reise zurück?"
Ich sah die zierliche Frau an, die sich garnicht verändert hatte.
Viele denken das sie die perfekte Mutter ist. Fürsorglich, immer für einen da und nett. Aber der Schein trügt.
„Welche Reise?"
Meine Mutter sah mich komisch an.
„Na deine Weltreise."
Erst jetzt fiel mir ein welche Reise sie meint. Matteo hat ihr ja gesagt ich mach ne Weltreise. Ich weiß genau das sie es nicht abgekauft hat, aber meine Eltern waren wahrscheinlich nur froh mich los zu werden.

„Ehm, seit kurzer Zeit."
Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte.
„Aha."

Eine unangenehme Stille verbreitete sich zwischen uns als sie dann wieder anfing zu sprechen.
„Toll dich wieder zu sehen. Dein Vater wird sich bestimmt auch freuen. Wie wärs mit einem Abendessen bei uns heute?"

Das kam jetzt unerwartet. Da ist was faul. Sie würde sowas niemals tuen. Entweder sie will was oder sie freut sich echt mich wieder zu sehen. Auch wenn ich mir wirklich wünschte sie würde mich vermissen, glaubte ich ihr das nicht.

„Ehm, wieso nicht?"

Glücklich klatschte sie mit ihren Händen.
„Das wird toll. Man sieht sich dann heute Abend."

Ich lächelte ihr zu und wollte mich wieder auf dem Weg machen.
Ich stoppte dann und drehte mich wieder zu ihr.

„Ich bring jemanden mit."

***

„Du bist einfach viel zu nervös."

Ich hab Matteo gefragt ob er mit zum Abendessen kommen wollte.
Ich glaub er hat sich mehr gefreut als ich.
Er hat sogar Blumen und Schokolade für meine Mutter gekauft.
Gerade sitzen wir im Auto und ich wünschte ich würde fahren anstatt Matteo. Denn wenn er so weiter wegen Nervosität fährt, baut er noch ein Unfall.

„Ich treffe deine Eltern. Natürlich bin ich nervös."
Irgendwie ist das schon etwas süß.
Er hat sich sogar extra hübsch gemacht.
„Du musst nur deine Firma erwähnen und sie werden dich lieben. Mehr als mich."
Bitter lachte ich. Sie würden sich nicht interessieren ob ich glücklich bin oder nicht. Hauptsache es fließt Geld.
Matteo sah mich von der Seite und nahm dann meine Hand und küsste sie.
Ich liebe es wenn er das macht.
„Deine Eltern wissen nicht was für eine tolle Tochter sie machen."
Ich lächelte ihn dankend an und wir kamen dann auch endlich an.
Er parkte das Auto und liefen zur Haustür.
Ich klingelte und die Tür wurde von meiner Mutter geöffnet.
Ihr Blick wanderte sofort zu Matteo und sah ihn verwundert an.
Sie dachte wohl das ich irgendeine Freundin mitbringen würde und nicht einen Mann.
„Huch, wer ist denn dieser wunderschöner Mann."
Matteo schüttelte ihre Hand und überreichte ihr die Blumen.
„Ich bin der Freund von Clara."
Meine Mutter und Ich sahen geschockt zu Matteo.
Jup Mama, davon wusste ich auch nicht Bescheid.
Fragend sah ich zu Matteo aber er ignorierte mich einfach.
„Das wusste ich ja nicht."
Sie bat uns rein und gleich darauf kam uns mein Vater entgegen.
„Schau mal wer da ist Luis. Clara und ihr Freund."
Mein Vater schenkte mir nicht mal ein Blick und schüttelte einfach Matteos Hand.
Schon hart wenn dein Vater dich nicht mal begrüßt.
„Der Tisch ist schon bedeckt. Kommt in die Küche."
Während meine Mutter und mein Vater in die Küche liefen, stoppte ich Matteo.

„Freund? Woher kommt das denn?"
„Na, denkst du ich bin nur ein guter Freund?"
Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte und wollte einfach es so stehen lassen und in die Küche laufen. Diesmal aber hielt Matteo mich auf und sah mich lächelnd an.
„Hier haben wir uns zum ersten Mal getroffen. Weiß du noch wie du versucht hast mit einer Pfanne einer meinen Männer zu schlagen?"
Ich konnte mir kein Lachen verkneifen und wurde leicht rot. Das war echt dumm von mir.
„Und weiß du noch als du mich dann entführt hast."
Matteo fing an zu lachen und legte dann sein Arm um meine Schulter und flüsterte in mein Ohr.

„Ich bereue es nicht. Sonst hätte ich  so ne Schönheit wie dich nie wieder gesehen."

MATTEOWhere stories live. Discover now