Gewissen

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Ich bin völlig erstaunt über das, was Adam da gerade von sich gegeben hat.

Aria: Wie, der Flug geht morgen schon? Warum?

Adam: Wir können aus irgendwelchen organisatorischen Gründen den Flug am Mittwoch nicht nehmen. Ich weiß auch nicht genau warum. Aber wir müssen jetzt schleunigst los und packen, denn wir werden morgen früh um 4:30 abgeholt.

Ich schaue noch einmal zu Owen. Für den Bruchteil einer Sekunde bringt sein Blick mich aus der Fassung. Ich fange mich aber schnell wieder und wir verabschieden uns.
Owen ruft uns noch hinterher.

Owen: Meldet euch, wenn ihr heil angekommen seid.

Ich weiß, dass er damit eigentlich mich meint. Wir steigen in den Van und fahren los. Ich schaue gedankenverloren aus dem Fenster. Die ganze Zeit geht mir dieser Moment durch den Kopf und ich bekomme mehr und mehr ein schlechtes Gewissen, obwohl gar nichts passiert ist. Adam reißt mich aus meinen Gedanken.

Adam: Hey mein Spatz, alles ok?

Aria: Ja alles gut. Ich bin nur müde und überlege, was ich noch alles einpacken muss.

Den Rest der Fahrt reden wir über die Reise, was wir mit nehmen müssen und was vor Ort passieren soll. Als wir bei mir zuhause ankommen holen wir schnell unsere schon (zum Glück) fast fertig gepackten Koffer. Lediglich ein paar Sachen die man jeden Tag benötigt, Sonnencreme, Zahnbürsten usw., werden noch eingepackt. Alle wichtigen Unterlagen kommen ins Handgepäck, damit wir unterwegs noch einmal drauf schauen können. Zeit dafür haben wir genug. Immerhin fliegen wir eine halbe Ewigkeit. Mit der Zwischenlandung in Paris sind es ungefähr 18 Stunde Reisezeit. Es ist schon fast 23 Uhr als wir endlich schlafen gehen. Ich bin noch immer verwirrt von dem Moment mit Owen. Wir liegen im Bett. Ich bin in seine starken Arme eingekuschelt und kann meine Augen kaum noch offen halten. Ich lege meinen Arm um Adam. Er dreht sich zu mir und zieht mich an sich ran. Sein warmer Körper und seine weiche Haut fühlen sich angenehm an. Ein wohliges Gefühl macht sich in mir breit. Adam gehört zu mir. Niemand anderes. Ich liebe nur ihn. Ich denke kurz an die Zeit ohne ihn zurück und es schmerzt in meinem kleinen Herz. Er und ich wir gehören zusammen und sind eins. Mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen gleite ich in den Schlaf.

Ich finde mich wieder am Strand. Ich bin in Miami. Die kühle Seeluft gleicht die brühende Sommerhitze aus. Das Meer rauscht. Ich sehe schon von weitem meinen großartigen Freund. Er ist etwa 1,90 groß und hat einen wirklich muskulösen Körper. Seine Männlichkeit beeindruckt mich jedes Mal wieder. Mit seinem Surfbrett im Arm steht er in der Sonne. Ich bin glücklich. Laufe durch das seichte Meerwasser in seine Richtung. Er sieht mich und lächelt mir zu. Man sieht uns an, dass wir uns lieben. Als ich bei ihm ankomme lässt er sein Surfbrett fallen und wirbelt mich herum. Ich muss kichern. Es ist so schön mit ihm. Er setzt mich ab und küsst mich. Wir schauen uns in die Augen. Seine wunderschönen Augen blicken in meine. Sie sind dunkelbraun, genau so wie sein Haar. Seine Haut ist weich und riecht nach Meersalz. Ich halte kurz inne. Irgendetwas stimmt hier nicht. Und plötzlich höre ich seine Stimme.
"Ich liebe dich, Mäuschen". Was? Owen? Ich gerate in Panik und schaue mich um. Wo ist Adam? Ich höre die Worte in meinem Kopf wiederhallen.
"Ich liebe dich, Mäuschen....Ich liebe dich, Mäuschen.... Ich liebe dich.... Ich liebe dich....liebe dich... Mäuschen.... Mäuschen.... Mäuschen."

Plötzlich schrecke ich hoch. Ich sitze aufrecht im Bett. Meine Hände krallen sich in der Decke fest und ich bin schweißgebadet. Ich schaue nervös um mich. Ich stelle fest, dass ich immer noch in New York bin und in meiner Wohnung liege. Neben Adam. Er liegt auf dem Rücken und schläft tief und fest. Langsam beruhige ich mich wieder. Mein Blick ruht auf Adams Oberkörper. Sein Brustkorb hebt und senkt sich langsam und regelmäßig. Was war das bitte für ein Traum? Ich lege mich vorsichtig wieder hin und schmiege mich an ihn. Mein schöner Surfer mit den stechenden grünen Augen. Ich weiß nicht, warum ich diesen Mist geträumt habe. Warum verfolgt mich das ganze so? Ich darf nicht weiter darüber nachdenken. Ich darf mich davon nicht ablenken lassen. Was zur Hölle stimmt nicht mit mir? Ich schüttel meinen Kopf, um die dummen Gedanken los zu werden. Ich drehe mich zu Adam und beobachte ihn. Seinen definierten Oberkörper, mit diesen wunderbaren Muskeln auf seinem Bauch. Ich streiche vorsichtig mit meinem Finger darüber. Meine Finger zeichnen langsam seine Konturen nach. Ich betrachte sein schönes Gesicht mit diesen markanten Zügen. Ich schließe meine Augen und sehe das schöne Grün seiner Augen vor mir. Ich muss an den Moment in Ryan's Büro denken, als sich unsere Blicke wieder trafen. Ich bin fast in Ohnmacht gefallen. So glücklich wie in diesem Moment war ich noch nie zuvor. Glücklich und vor allem erleichtert.

Ich schaue ihn noch einmal an und flüsterte ein "Ich liebe dich" in seine Richtung. Dessen bin ich mir sicher. Ich liebe ihn. Ich muss mir nur klar über diesen Traum werden. Ich denke an unsere neue Wohnung und male mir aus, was noch alles kommen wird. Ich schlafe langsam wieder ein.

Der Wecker klingelt. Fuck. Es ist doch noch so verdammt früh. Ich seufze und strecke mich. Adam zieht mich an sich.

Adam: Guten morgen, Spatz.

Aria: Guten morgen, mein hübscher Surfer.

Ich streiche ihm durch seine blonden Haare. Sie sind so weich. Ein Lächeln zeichnet sich auf unseren Mündern ab. Er küsst mich.

Adam: Ich glaube wir müssen aufstehen, auch wenn ich lieber hier mit dir im Bett bleiben würde.

Ich streiche ihm über die Wange.

Aria: Ich auch.

Ich hauche ihm die Worte zu. Er küsst mich wieder. Diesmal fordernder.

Adam: Ich habe nur die Befürchtung, dass wir wohl keine Zeit mehr haben.

Ich schmolle vor mich hin und stehe widerwillig auf. Adam tut es mir gleich. Er kommt zu mir und umarmt mich.

Adam: Du und ich starten jetzt in unser Abenteuer. Wenn wir wieder zurück sind, dann werden wir in unsere neue Wohnung einziehen und dann wird erst einmal jeder Raum eingeweiht.

Ich muss kichern bei seinen Worten. Das wird hervorragend. Und vor allem heiß.

Wir machen uns fertig und stellen unsere Koffer bereit. Um Punkt 4:30 klingelt es und wir werden von Ryans Limousine abgeholt. Nach etwa 45 Minuten kommen wir am Flughafen an. Wir checken ein und gehen zum Gate. Wir werden übrigens erster Klasse fliegen. Nur so nebenbei erwähnt.

Adam und ich sind wirklich aufgeregt. Was wird uns erwartet? Werden wir helfen können? Es wird sicherlich großartig. Ich schreibe Lisa noch schnell eine SMS. Ich berichte über die neue Wohnung und die frühere Abreise. Außerdem warne ich sie schonmal vor, dass wir unbedingt einen Mädelsabend machen müssen, sobald wir wieder da sind.

Unser Flug wird ausgerufen. Wir nehmen unser Handgepäck. Adam schaut mich noch einmal an und küsst mich. Er nimmt meine Hand und wir gehen durch den Tunnel in den Flieger.

Das Abenteuer kann beginnen.

Adam Part 1 - Is It LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt