La Familia

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Sonntag, 11:37 Uhr:

Ich steige in unser Auto und fahre Richtung Stadt. Ich treffe mich mit Leonora. Mit meiner Schwester. Das klingt immer noch so unwirklich. Ich habe tatsächlich eine Schwester. Und heute lerne ich sie richtig kennen. Heute erfahre ich etwas über meine Familie. Ich bin extrem aufgeregt und habe immer noch das Gefühl, dass sie vielleicht nicht auftaucht und es sich anders überlegt hat. Schnell schüttle ich die dummen Gedanken weg und freue mich einfach darauf endlich einen Teil meiner wirklichen Familie kennen zu lernen. Endlich eine richtige Familie zu haben. Der Moment, als wir uns das erste mal gesehen habe, in den Arm genommen haben, hat sich so warm und herzlich angefühlt. Es hat sich einfach richtig angefühlt. 

Ich stelle mein Auto in eine Seitenstraße und gehe ins das Restaurant, in dem wir uns verabredet haben. Als ich gerade durch die Tür möchte, höre ich hinter mir jemanden meinen Namen rufen. Es ist Leonora.

Leo: Hey Aria, warte auf mich. Wir können zusammen rein gehen. 

Ich nehme sie fest in den Arm, als sie bei mir ankommt.

Aria: Hallo, schön dass du gekommen bist.

Es fühlt sich an, als würden wir uns schon ewig kennen, dabei sind es nicht einmal 24 Stunden. Der Kellner begleitet uns an unseren Tisch. Wir sprechen noch einmal über gestern. Über unser Treffen, dass wir uns beide gewundert haben, wie ähnlich wir uns sind und natürlich auch wie sehr ich wir uns beide freuen uns gefunden zu haben. Außerdem bittet sie mich sie Leo zu nennen, das Leonora ihr zu umständlich ist. Mittlerweile haben wir uns etwas zu Essen bestellt und ein Glas Wein ist auch bereits eingeschenkt.

Leo: Also, würdest du mir vielleicht noch einmal erzählen, wie du mich eigentlich gefunden hast?

Sie fragt vorsichtig, denn sie weiß, welche Geschichte daran hängt. Aber es ist ok für mich. Ich fange ganz vorne an. Ich erzähle ihr von der Entführung, von meinen Verletzungen, dass ich kurz tot war, dass meine Eltern sich einen Dreck gekümmert haben und dass ich ganz wunderbare Freunde habe. Natürlich erstmal von Colin, der sich die Mühe gemacht hat, das alles heraus zu finden und dann auch von all meinen anderen Freunden, die wie eine Familie für mich sind und mir die ganze Zeit über bei gestanden haben.

Leo: Okay, Wow. Das ist wirklich krass. Ich weiß nicht, ob ich so cool gewesen wäre in deiner Situation.

Aria: Es klingt vielleicht so, aber das war ich beim besten Willen nicht. 

Sie stellt mir noch ein paar Fragen zu meinen Adoptiveltern, wie sie waren, wie es mir bei ihnen ergangen ist. 

Aria: Mir hat es eigentlich an nichts gefehlt. Ich konnte mir alles kaufen, ich durfte überall hin, außer Sachen, die sie für unnütz hielten oder nicht rentabel, dass durfte ich nicht tun. Unter anderem auch Musik machen. Sie haben mich in meiner Person wie ich bin nie wirklich akzeptiert und geliebt, sie wollten ein Mini-Me von sich selbst erschaffen und mich zu etwas machen, was ich nicht bin. Ich wurde von meinem Vater regelrecht schikaniert, weil ich Musik gemacht habe. Einzig und allein meine Großmutter war für mich da und hat mich immer unterstützt. Leider ist sie schon verstorben, als ich sie am meisten gebraucht hätte. Aber, jetzt bin ich hier. Ich habe tolle Freunde und eine Schwester. Das ist wirklich klasse. Aber jetzt bist du dran Leo. Erzähl mir was über unsere Familie. Was ist mit unseren Eltern, habe ich noch Geschwister, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen. Ich will wirklich alles wissen. Woher kommen wir ursprünglich? Wo sind meine, unsere, Wurzeln?

Ich bin voller Enthusiasmus alles zu erfahren. Ich will alles wissen. Leonora nimmt meine Hand und schaut mich ein wenig traurig an.

Leo: Also, wir fangen mal bei unseren Eltern an. Ich muss dir leider sagen, dass du sie nicht mehr kennen lernen kannst, sie sind leider beide schon vor einiger Zeit verstorben. 

Adam Part 1 - Is It LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt