When you see my face hope it gives you hell

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Izzy

Gerade, als ich ein paar Felgen entdecke, die sich gut auf meinem Aston Martin Vanquish machen würden, vernehmen meine geschulten Ohren Gemurmel aus den mittleren Reihen. Genervt sehe ich auf, heute bleibt mir aber auch wirklich nichts erspart. Ich lokalisiere den Ursprung …..natürlich sie und ihre Freundin. Jetzt fällt mir auch ihr Name wieder ein, Brooke. Ich hatte ihn vergessen oder vielleicht auch nur verdrängt. Dabei fällt mir ein, dass ich noch einen Sitzplan wegen der Namen brauche, aber nicht heute. Es reicht wenn ich mir einen in der nächsten Stunde anfertigen lasse. Ich muss mir dann nur noch aussuchen, von wem. Der Person, die mich am meisten nervt? Eigentlich eine gute Idee, aber auch wieder nicht. Vielleicht sollte ich den Schüler mit der leserlichsten Schrift damit beauftragen? Wäre wahrscheinlich sinnvoller. Aber jetzt sollte ich mich besser um die beiden Quasselstrippen kümmern. Ich stehe auf und gehe zu Brooke´s Tisch rüber. Sie bemerkt mein Kommen nicht, also schlage ich meine Hände auf die Tischplatte und schnauze sie erst mal an. Innerlich freue ich mich, sie erwischt zu haben. Ich weiß nicht, was dieses Mädchen an sich hat, aber sie bringt mich zum Toben. Jetzt behauptet sie, bereits fertig zu sein. Als ich sie wütend ansehe, bemerke ich einen Knutschfleck an ihrem Hals. Ich finde Knutschflecke asozial. Das ist für mich genau so, als wenn ein Hund sein Revier markiert. So was würde ich nie tun, allein schon weil mich bis jetzt keine Frau so sehr interessiert hat, dass ich mich ein zweites Mal mit ihr hätte treffen wollen, außer  meiner Freundin, aber selbst bei der hält sich das Bedürfnis nach Nähe in Grenzen, wenn ich überhaupt mal eins habe. Aber sie hält mir die ganzen aufdringlichen Weiber vom Hals und meine Eltern können sie nicht leiden. Nicht das ich Kontakt mit ihnen habe, aber ich bin mir sicher, dass sie genau wissen, was gerade in meinem Leben vorgeht, dazu funktioniert der Buschfunk zu gut.

In der Hoffnung, sie mal wieder erwischt zu haben, lese ich mir ihre Zusammenfassung durch. Habe ich wirklich laut geflucht? Ich bin wirklich neben der Spur. Leider hat die kleine …., ich will es noch nicht mal denken, nicht gelogen und was ich lese ist gut, sogar sehr gut. Gerade will ich wieder zurück zu meinem Tisch, da starrt sie in meine Richtung, als wenn sie einen Geist gesehen hat. Ich drehe mich um, aber hinter mir ist keiner. Na ja wenigstens hat sie ihre Augen mal wo anders als auf meinem Körper, mir ist ihr Starren nicht entgangen. Obwohl, soll sie doch, näher wird sie ihm sowieso nie kommen. Ihr Blick ist wirklich ziemlich komisch, vielleicht ist ihr ja auch gerade etwas eingefallen, was sie unangenehm findet, auf jeden Fall ist das, wenn es nicht den Unterricht betrifft, nicht mein Problem. Mir weiter keine Gedanken machend, wenn sie Probleme hat, soll sie sich mit der Vertrauenslehrerin oder der Schulpsychologin treffen, setze ich mich wieder und nehme erneut meine Zeitschrift. Das Klingeln ist eine Erlösung, ich nehme schnell meine Sachen und verlasse den Raum.

Jetzt muss ich mich erst mal im Lehrerzimmer blicken lassen, was zum Glück noch recht leer ist, da die meisten noch bei der Eröffnungsveranstaltung für die Neuen in der Aula sind. Zum Glück hat mich das diesmal nicht betroffen, da die 12er sofort mit dem Unterricht beginnen, was auch Sinn macht, schließlich steht das Abi vor der Tür. Einen Moment hoffe ich, ich habe Glück, aber wie immer habe ich das nicht. Gavin Parker, Geschichte und Sport, kommt auf mich zu. Er ist einer der besonders hartnäckigen, was das Anmachen betrifft. Innerlich verdrehe ich die Augen während ich ihn unverbindlich anlächle. Er hält sich selbst für ein Geschenk an die Frauenwelt. Soll er, aber ich werde das Paket garantiert ungeöffnet zurück schicken. Jetzt steht er vor mir und versucht mich zu umarmen. Ich hasse Nähe, vor allem von Kerlen wie ihm. Geschickt mache ich einen Schritt zurück, so dass seine Arme ins Leere greifen. Wie immer, lädt er mich auf ein Date ein, was ich wie immer freundlich ablehne. "Du hattest einfach noch nicht den richtigen Mann, sonst wüsstest du was gut ist", meint er und wackelt mit den Augenbrauen. Einen Moment überkommt mich eine wahnsinnige Wut, bevor ich mich wieder im Griff habe. "Vielleicht, aber es gibt einfach zu viele Männer wie dich", antworte ich kalt lächelnd, bevor ich mich an ihm vorbei schiebe und mich an meinen Stammplatz setze. Er will mir erst folgen, aber mein Blick scheint ihn aufzuhalten. Gut, besser für ihn, in meiner augenblicklichen Stimmung kann ich für nichts garantieren. Ich bin beinahe froh, als es wieder klingelt, gehe schnell zum Bord und schaue, wo ich jetzt hin muss. Jetzt stöhne ich laut auf. 8a, eine der neuen Klassen, das hat mir gerade noch gefehlt. Ich nehme meine Tasche und verlasse den Raum. Vor dem Klassenraum angekommen, atme ich noch einmal tief ein, bevor ich den Raum betrete und die Tür wie immer hinter mir zu knalle.

No way!Where stories live. Discover now