Get over it!

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Izzy

Wie konnte das nur so eskalieren, frage ich mich, als ich wütend die Tür hinter mir zuknalle. Mit eiligen Schritten halte ich auf das Treppenhaus zu, ich brauche jetzt erst mal einen Moment für mich. Auf dem ersten Absatz nach unten stoppe ich, lasse mich an der Wand hinunter sinken und mir entfällt ein gequälter Laut. Eigentlich müsste es mir gut gehen, ich habe es immerhin geschafft, das Ganze zu beenden, aber ich fühle mich beschissen. Es ist, als ob ein Teil von mir fehlt und das unwiderruflich. Ich stöhne, als ich daran denke, dass wir uns noch das ganze restliche Schuljahr sehen werden. Wie soll ich es nur aushalten, sie zu sehen aber sie nicht berühren zu dürfen? Hätte ich anders reagieren sollen? Hätte ich ihr sagen sollen, was ich für sie empfinde? Hätte ich einfach auf alles scheißen sollen um mit ihr zusammen sein zu können? Hätte ich auf mein Herz hören sollen? Gott ich bin so verwirrt, ich weiß absolut nicht was ich tun soll. Einerseits will ich sofort zurück zu ihr rennen um ihr zu sagen, dass sie vergessen soll was ich gesagt habe, andererseits weiß ich genau, dass ich das richtige getan habe, auch wenn es sich falsch anfühlt und weh tut. Ich atme tief durch und richte mich wieder auf. Meine Wangen fühlen sich nass an, na toll, das hat mir gerade noch gefehlt. Ich eile die Treppen wieder hoch zu meinem Zimmer, gehe schnell ins Bad und repariere mein Make Up, mit dem Panda Look kann ich mich auf keinen Fall sehen lassen. Als ich zufrieden bin, verlasse ich mein Zimmer wieder, nehme aber dieses Mal den Aufzug, da es recht spät geworden ist.

Als ich unten angekommen bin, warten schon alle. Ich will zu ihnen rüber gehen, als mich die Rezeptionistin zur Seite zieht. Hola, was ist denn jetzt los, was will sie von mir. "podemos vernos mas tarde? (können wir uns später sehen?)" fragt sie mich mit aufreizendem Augenaufschlag.

"No me interesan los follajes desechados de mis alumnos, (ich habe kein Interesse an abgelegten Ficks meiner Schülerinnen)" gebe ich mit breitem Grinsen zurück, was sie dazu veranlasst, mich wütend anzusehen und dann in den Aufenthaltsraum für Angestellte zu verschwinden. Über den Köpfen der Truppe vor mir schweben Fragezeichen, sie scheinen kein Spanisch zu verstehen, was mir ehrlich gesagt auch lieb ist. Lauren nickt mir zu und zusammen machen wir uns auf den Weg die Promenade zu erkunden. Nach einer Weile treffen wir auf Jorge und seine Truppe und sofort hängt sich Nerea, so heißt die Kleine mit der ich mal was hatte, an mich ran. Normalerweise würde ich sie jetzt zurück weisen, da ich absolut kein Interesse an ihr habe, aber ich lasse es mir gefallen, auch wenn Brooke nicht zu mir hin sieht. Nach ein paar Worten verabschieden wir uns und sie gibt mir eine Schlüsselkarte zu ihrem Hotelzimmer. Gut, dann werde ich wenigstens heute Nacht keine Langeweile haben.

Als wir wieder im Hotel angekommen sind, entgegen meiner Vermutung sogar ohne Zwischenfälle, begeben sich alle schnell in ihre Zimmer, schließlich wird der morgige Tag ziemlich anstrengend mit der Besichtigung und dem langen Flug. Ich begebe mich allerdings nicht zu meinem Zimmer, sondern gehe zu Nerea. Als ich die Tür mit der Schlüsselkarte öffne, liegt sie bereits nur mit Unterwäsche bekleidet auf dem Bett. Anscheinend hat sie mich erwartet. Grinsend werfe ich die Schlüsselkarte auf den Schreibtisch und mich zu ihr aufs Bett, wo sie mich  sofort an sich zieht. Ihre stürmischen Küsse erwidere ich, obwohl ich nichts dabei empfinde. Schnell ziehe ich sie aus, um es hinter mich zu bringen. Die ganze Zeit versuche ich, Brookes Bild aus meinen Gedanken zu verbannen. Gott sei Dank kommt sie recht schnell und ich werfe mich auf den Rücken um ein wenig nachzudenken. Als sie sich nach ein paar Minuten beruhigt hat, beugt sie sich über mich und will mich ausziehen, ich halte jedoch ihre Hände fest da ich ihre Berührungen jetzt nicht ertragen könnte. Ich stehe auf und verlasse ohne ein Wort das Zimmer, immerhin hat sie bekommen, was sie wollte. Als ich in meinem Flur ankomme, geht eine Tür auf und Vanessa und Brooke kommen mir entgegen. Mir ist bewusst, dass mir meine Aktivitäten deutlich anzusehen sind, aber ich ignoriere die beiden nur als ich an ihnen vorbei zu meinem Zimmer gehe. Ich kann es gerade nicht ertragen, Brooke anzusehen, da ich mir selbst nicht traue; die beiden werden später noch entsprechend von mir bestraft, schließlich ist es verboten, sich um diese Zeit noch in einem anderen Zimmer als dem eigenen aufzuhalten.  In meinem Zimmer angekommen, werfe ich meine Schlüsselkarte auf den Schreibtisch und lasse mich aufs Bett fallen. Wieder einmal droht alles um mich herum einzustürzen, ich muss mich ablenken. Einen Moment überlege ich sogar, zu Nerea zurück zu gehen, aber das würde mich nicht ablenken, eher im Gegenteil. Ich würde sie die ganze Zeit mit Brooke vergleichen und an die will ich im Moment absolut nicht denken. Mir fällt ein, dass ich eine Flasche 360 im Duty Free Shop gekauft habe und ich hole sie raus, da ich sie sowieso nicht mitnehmen kann. Als die Flasche zu drei Vierteln leer ist und ich voll bin, gelingt es mir endlich einzuschlafen.

No way!Where stories live. Discover now