Trying to get a little bit tipsy

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Izzy

Zuhause angekommen, verlasse ich mein Auto fluchtartig und renne in meine Wohnung. Die Wohnungstür schmeiße ich hinter mir zu, die Tasche werfe ich auf die Couch und werfe mich selbst drauf, nur um gleich darauf wieder gehetzt aufzuspringen. Ich fange an, nervös im Wohnzimmer hin und her zu tigern. Was habe ich mir nur dabei gedacht, mit einer Schülerin, das darf nicht wahr sein, fange ich jetzt schon an völlig durchzudrehen? Shit, ich werde nie wieder Alkohol trinken. Was, wenn sie damit zu Rektor Truman geht? Dann bin ich meinen Job los. Sollte ich von mir aus zu ihm gehen und kündigen, oder wäre das zu voreilig? Ich drehe noch durch, vor allem habe ich absolut keinen Plan, was ich jetzt machen soll. Mitten in meine wilden Gedanken klingelt mein Telefon, es ist Ginny. "Sag mal, was war denn gerade auf einmal mit dir los?", fragt sie glucksend. "Geht's noch? Ich habe gestern mit einer meiner Schülerinnen rum gemacht", erwidere ich aufgebracht, "mein Leben ist zu ende, ich kann mich begraben lassen." "Ach komm, so schlimm wird's nicht sein, wie kommst du darauf?" "Ich dreh hier noch durch, habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll", entgegne ich ihr. "Komm erst mal runter, ich bin gleich bei dir und dann spielen wir die Möglichkeiten erst mal in Ruhe durch, glaub mir, es ist bestimmt nicht so schlimm wie du es dir jetzt vorstellst." Seufzend stimme ich zu und Zehn Minuten später klingelt es auch schon an meiner Wohnungstür. Als ich sie öffne, steht Ginny mit einer Flasche Four Roses vor mir. Ich bitte sie rein und sie läuft sofort zielstrebig mit einem "organisier mal Gläser und Eiswürfel" auf die Couch zu. Ich besorge das gewünschte und lasse mich dann neben sie fallen.


Nachdem sie uns eingeschenkt hat, beginnt sie. "Warum regst du dich überhaupt so auf? Die Kleine ist echt heiß, Glückwunsch". Verzweifelt sehe ich sie an, "die 'Kleine' ist minderjährig und außerdem noch meine Schutzbefohlene, da ich ihre Kursleiterin bin." "Ich kann mich nicht erinnern, dass du sie unterrichtet hast, und ich kenne die Gesichter von allen, schließlich hast du mir die Klassen- und Kursfotos oft genug vor die Nase gehalten", entgegnet sie mir. "Ich habe sie erst seit heute." "Aber dann war sie ja gestern noch gar nicht deine Schülerin!" Ich sehe sie mit hoch gezogener Braue an, "komm schon, nicht dein Ernst, es ist und bleibt unethisches Verhalten und damit inakzeptabel. Ich würde meinen Job verlieren und könnte nie wieder als Lehrerin arbeiten und hätte zudem noch ein Strafverfahren mit ungewissem Ausgang am Hals." "Uh ja und das ist für Miss Perfekt undenkbar", grinst sie, "ich hab eh nie verstanden, warum du dich mit dem Job abquälst, wenn du weiter Modeln würdest, könntest du viel mehr verdienen. Unterrichten kannst du immer noch." "Ich liebe was ich tue!" Mir geht dieses 'Miss Perfect' Gelaber so was von auf den Geist und so langsam zweifle ich an ihrem gesunden Menschenverstand. "Tja, wenn ich daran zurück denke, wie du als Schülerin warst, hätte ich nie gedacht, dass du dich fürs Unterrichten entscheiden würdest." "Ach lass mich in Ruhe", fauche ich und nehme einen großen Schluck Bourbon. "Sag mal, bist du dir eigentlich sicher, dass sie noch weiß was gelaufen ist? Sie schien mir auch ziemlich abgefüllt zu sein." Hm das wäre zumindest meine Rettung. Ich frage mich, wie ich das herausfinden kann.


Einige Stunden später ist die Flasche leer und Ginny macht sich langsam daran zu gehen, da sie heute noch mit irgendeinem heißen Boy verabredet ist. Bei ihrem Verschleiß komme ich schon lange nicht mehr mit und habe es deshalb aufgegeben, nach zu fragen. Ich bin mir sicher, dass sie es mir schon mitteilen wird, wenn einer sie mal länger als nur ein paar Tage interessiert. Als sie fort ist, werde ich wieder unruhig. So ganz überzeugt bin ich noch nicht, dass das Ganze keine Folgen für mich haben wird. Ich brauche definitiv mehr Alkohol, um zur Ruhe zu kommen, aber als ich nachsehe, ist keiner mehr da. Da ich eigentlich eher selten mal was trinke, was man nach meinem Konsum an den letzten beiden Tagen wohl eher nicht glauben würde, achte ich auch nicht wirklich darauf, ob was im Haus ist. Seufzend denke ich kurz darüber nach, einkaufen zu gehen, aber der nächste Laden ist weiter weg und fahren kann ich bestimmt nicht mehr. Was mache ich dann? Kurzentschlossen sprinte ich unter die Dusche, nachdem ich mich meiner Kleider entledigt habe. Als ich fertig bin, ziehe ich mich an, wobei sich mein Outfit nicht wesentlich von dem, welches ich gerade ausgezogen habe, unterscheidet. Lediglich mein T-Shirt ist kürzer und lässt ein Stück meines Bauchs frei. Nachdem ich noch mein Handy, Geld und die Schlüssel eingepackt habe, nehme ich meine Lederjacke und ziehe los. Ziellos laufe ich durch die Straßen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, aber das scheint aussichtslos zu sein. Von dem Alkohol spüre ich schon nichts mehr, Zeit ein wenig nachzufüllen. Ich schaue mich um und stelle fest, dass ich direkt vor einer Bar stehe. Geht doch, denke ich mir und betrete diese zügig.


Das Licht drinnen ist gedämpft, zügig gehe ich in Richtung Theke und lasse mich auf einem der Barhocker nieder. Ich bin mir sicher, dass mich heute keiner anmacht, da ich vermutlich den ziemlich genervten Gesichtsausdruck, den ich beim Verlassen meiner Wohnung hatte, immer noch habe. Ich sehe mich um, damit ich bestellen kann und sehe....Sie. Kann mich diese nervige Göre nicht mal in Ruhe lassen? Stöhnend lasse ich meinen Kopf auf die Theke knallen. Ouch, dass tat weh, war ja klar dass ich mich vor ihr wieder blamieren muss. Ich winke sie zu mir ran und hoffe, dass ich einigermaßen selbstbewusst bestelle. Als der Bourbon vor mir steht, nehme ich einen Schluck und sehe mich erst mal um. Der Laden gefällt mir und ich könnte mir durchaus vorstellen, mal öfter hier her zu kommen, allerdings nur, wenn SIE nicht da ist. Gerade denke ich, dass meine Laune nicht noch tiefer sinken kann, da geht die Tür auf und meine Freundin betritt mit den Schlampen, mit denen sie immer rum hängt, die Bar. Na toll, das hat mir jetzt gerade noch gefehlt. Sie sieht sich kurz um und entdeckt mich natürlich sofort und kommt mit einem quietschigen "Hey Sweetheart, was machst du denn hier" auf mich zu gestürmt. Innerlich verdrehe ich die Augen, da steht sie auch schon vor mir, nimmt mein Gesicht zwischen ihre Hände und küsst mich. Erst will ich abblocken, ziehe sie dann aber zu mir und vertiefe den Kuss. So kann zumindest jeder sehen, wie die Lage ist.


Alle stellen und setzen sich zu mir und mir bleibt nichts anderes übrig, als mich in mein Schicksal zu ergeben. Die sind alle so hohl, die schwimmen bestimmt auch in Milch. Um das Ganze für mich etwas erträglicher zu gestalten, trinke ich schnell und viel. Das ist einer der Momente, in denen ich bereue so viel zu vertragen. Trotzdem merke ich den Alkohol langsam deutlich, was bei der Anzahl der Striche, die sich mittlerweile auf meinem Deckel befinden, nicht verwunderlich ist. Als meine Freundin jetzt wieder knutschen will, blocke ich mit einem "jetzt nicht Tess, mir ist schlecht" ab. Ohne auf ihre Reaktion zu warten, erhebe ich mich schwankend und laufe zu den Toiletten. Ich stürze gleich in die erste Kabine und bin sofort auf den Knien. Wie ich es hasse, Geld zu verschwenden und der Alkohol, den ich jetzt gerade wieder erbreche, ist definitiv verschwendetes Geld. Zum Glück hat Brooke meinen Abgang nicht gesehen, sie war eine Weile nicht mehr hinter der Theke zu finden, was mir ganz recht ist. Ich höre, wie die Tür zur Bar aufgeht, und gleich darauf ist jemand neben mir und hält mir die Haare zurück. "Tess ich...", beginne ich, fange aber wieder an  zu würgen und beuge mich wieder über die Schüssel......

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Dieses Kapitel ist mal wieder von der lieben @Skycookie4evr ich hoffe es gefällt euch. Kommentare sind gern gesehen

No way!Where stories live. Discover now