Won't give you what you want

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Izzy


Brooke textet mich noch an und ich mache aus, sie morgen um 7:20 Uhr abzuholen. Als ich schließlich einschlafe, wälze ich mich unruhig hin und her und träume wirres Zeug. Als ich am anderen Morgen aufwache, weiß ich aber nicht mehr, was für einen Mist ich mir zusammen geträumt habe. Ich werfe einen Blick auf mein Handy, gerade mal 5:30 Uhr, ich hätte noch eine halbe Stunde schlafen können. Fröhlich pfeifend gehe ich ins Bad und stelle die Dusche an. Ich dusche ausgiebig, föhne mir dann sorgfältig die Haare und gehe nur mit einem Handtuch verhüllt zu meinem Kleiderschrank. Nichts von dem, was ich sehe, sagt mir wirklich zu. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich mich endlich für einen kurzen schwarzen Lederrock, eine rote Bluse, darunter ein schwarzes Top und rote High Heels entschieden. Ich gehe ins Bad zurück, wo ich mich sorgfältig schminke, die Augen betone ich heute stärker als sonst und meine Lippen ziert ein sanftes Rot. Krampfhaft versuche ich, nicht darüber nachzudenken, warum ich das mache. Es hat garantiert nichts mit gewissen Schülerinnen zu tun, mit denen ich irgendwie immer aus Versehen mit den Lippen kollidiere. Die Haare forme ich zu einem strengen Dutt, ein paar Strähnen ziehe ich heraus, so dass es aussieht, als wenn eine Hand sanft darin gespielt hat. Grinsend zwinkere ich meinem Spiegelbild zu und verlasse mit allem wichtigen bewaffnet, die Wohnung.


Da es gerade mal 7:00 Uhr ist, halte ich noch beim nächsten Starbucks und organisiere zwei Kaffee, da ich irgendwie vergesse habe, heute Morgen welchen zu trinken. Schnell nehme ich einen Schluck, damit Brooke nicht zu sehr unter meiner schlechten Laune zu leiden hat, die ich morgens immer ohne Kaffee habe. Moment mal, welche schlechte Laune? Wenn ich in den Spiegel sehe, grinst mir eine überaus fröhliche und vor allem wache Person entgegen. Um 7:15 Uhr stehe ich vor ihrer Haustür, einen Moment überlege ich ihr zu sagen, dass ich bereits da bin, aber die fünf Minuten warten gehen jetzt auch. Als sie einsteigt, gebe ich ihr den Kaffee, beuge mich zu ihr rüber und gebe ihr einen flüchtigen Kuss. MOMENT MAL, DAS HABE ICH JETZT NICHT GETAN! WAS SOLL DER SCHEISS DENN? ICH BENEHME MICH JA SCHON SO, ALS WÄRE SIE MEINE FREUNDIN. NEVER EVER!!!! Ich wende mich ab und sehe aus dem Frontfenster um mich wieder zu sammeln. Ich kratze mich verlegen am Hinterkopf und stammle "das ist nicht passiert, klar?" Verdammt warum stammle ich? Leider stimmt sie mir zu. Moment mal, warum leider, ich bin froh, dass sie mir zustimmt! Ich starte den Wagen und fahre mit quietschenden Reifen in Richtung Schule.


Dort angekommen, springt sie fast raus und läuft schnell in Richtung Eingang. Ich lasse mir mehr Zeit, werfe noch einen kurzen Blick in den Spiegel, bevor ich aussteige. Im Lehrerzimmer ist es zum Glück ruhig, kein Gavin in Sicht. Ich nehme mir noch einen Kaffee, den ich genüsslich trinke bevor ich mich mit Bananen und Kondomen bewaffnet in Richtung des Klassenzimmers der 9b aufmache. Da das heutige Thema Verhütung ist, wird es unruhig, was ich aber sofort unterbinde. Ich lasse die mitgebrachten Kondome und Bananen austeilen und unterdrücke ein Grinsen, als ich die mehr oder weniger unbeholfenen Versuche, die Kondome über die Bananen zu stülpen, betrachte. Bei einer der Schülerinnen habe ich den leisen Verdacht, dass diese Übung zu spät kommt, sie hat in den Ferien stark an Gewicht zugelegt, aber ich werde sie garantiert nicht darauf ansprechen, nachher will sie noch einen Rat von mir oder so. Auf jeden Fall ist das mal eine Stunde, wo ich mich nicht über irgendwelche Schüler ärgern muss, die meinen Unterricht stören.


Danach bringe ich noch jeweils einen Block bei der 10a und dem Bio LK in der 11 hinter mich, bevor ich mich auf den Weg in die Höhle des Löwen, äh zu meinem Englisch LK in der 12 mache. Nachdem ich die Tür wie gewohnt hinter mir zugeknallt habe, habe ich die gewünschte Aufmerksamkeit. Ich kontrolliere kurz, ob sich mittlerweile alle die Lektüre besorgt haben. Erstaunlicherweise haben sie das wirklich und ich kann sogleich mit dem Unterricht, in dem Fall mit der Analyse von Kapitel 3 bis 5 beginnen. Wir kommen gut voran, aber die ganze Zeit spüre ich Brookes Blicke auf mir. Sie ist null konzentriert und als es mir reicht, spreche ich sie an. Sie reagiert nicht. "Thompson, Nachsitzen", fauche ich und wende mich dann wieder der Klasse zu. Ihre Buddys tuscheln aufgeregt mit ihr und böse Blicke schießen in meine Richtung. Genervt ziehe ich eine Augenbraue hoch. "Wollt ihr beide Thompson beim Nachsitzen Gesellschaft leisten?" sie schütteln den Kopf, "nein? Habe ich mir gedacht." Kurz vor Ende der Stunde bücke ich mich provozierend zu meiner Tasche runter, um kurz auf mein Handy zu sehen. 10 verpasste Anrufe und 15 Nachrichten von Tess. Kann die mich nicht in Ruhe lassen? Ich beende die Klasse und alle stürmen raus, na ja alle außer Thompson. Mit wiegenden Hüften gehe ich zur Tür und schließe sie. Brooke steht mittlerweile vor meinem Schreibtisch und versucht, mich provozierend anzusehen, ich erkenne aber auch eine leichte Unsicherheit. Ich gehe auf sie zu, ihrem Blick mit meinem festhaltend. Direkt vor ihr baue ich mich auf. "Schön, dass ich dir gefalle", grinse ich provozierend, "aber du wirst dich von mir fern halten!" Sie will protestieren, aber ich bin noch nicht fertig und beuge mich vor, dass mein Mund direkt an ihrem Ohr ist. "Ich werde mich auf keinen Fall mit einer kleinen pubertierenden Schülerin einlassen und damit meine Karriere gefährden", flüstere ich in ihr Ohr. "Was soll ich mit einem Mädchen, wenn ich Frauen haben kann, die sich nicht so kindisch benehmen."


Oh, das war jetzt vielleicht doch ein wenig unter der Gürtellinie, aber ich muss ihr doch klar machen, dass es nie ein "uns" geben wird, auch wenn Brooke zugegebener Weise vernünftiger und erwachsener ist als Tess. Ich wende mich ab, irgendwie kann ich den Ausdruck ihres Gesichts nicht ertragen. Fast panikartig schnappe ich mir meine Sachen, werfe ihren Auto Schlüssel auf den Tisch und verlasse den Raum. Nachdem ich den Parkplatz mit üblicher Manier verlassen habe, bremse ich ein paar Meter später mitten auf der Straße und haue wütend meine Fäuste gegen das Lenkrad. Zum Glück befindet sich niemand hinter mir. Als ich mich wieder beruhigt habe, fahre ich nach Hause. Zum Glück Wochenende, ich könnte die Schule auch gerade nicht wirklich ertragen, die Pause wird mir gut tun. Ich texte Ginny an, und wir verabreden uns für den Abend in einem der angesagten Clubs. Um mich bis dahin abzulenken, ziehe ich mir schnell Sport Sachen an und fahre zum Kickboxen. Als ich den Box Sack zwei Stunden mit Händen und Füßen bearbeitet habe, fahre ich ausgepowert wieder in meine Wohnung. Dort beginne ich, mich langsam für den Abend fertig zu machen. Nach dem Duschen und föhnen entscheide ich mich für eine schwarze Jeans, ein weißes Top, dass keine Fragen offen lässt und schwarze Vans. Ich schminke mir smokey eyes und die Lippen ziert ein Signal Rot. Noch ein kurzer Check, ob ich alles habe und dann verlasse ich die Wohnung. Da ich früh dran bin, entschließe ich mich, zu laufen.


Ginny ist schon im Club, als ich eintreffe und sie scheint bereits Anschluss an einen bunten Haufen gefunden zu haben. Mir fällt gleich eine Frau auf, die mich intensiv anstarrt. Sie scheint nicht abgeneigt zu sein. Ich begrüße Ginny, stelle mich den anderen vor und gefühlt eine Sekunde später habe ich schon den ersten Drink in der Hand. Je mehr ich trinke, desto ausgelassener werde ich und es stört mich nicht, dass Cheryl, so heißt sie, immer näher an mich ran rückt. Ich schnappe mir ihre Hand und wir tanzen erst mal ausgelassen, bevor wir zurück an die Bar gehen um noch was zu trinken. Sie zieht mich zu sich und drückt ihre Lippen auf meine und drückt mich mit dem Rücken an die Bar, so dass ich während des Kusses auf die Tanzfläche sehe. Das hätte ich aber besser mal nicht getan, denn ich sehe direkt in IHRE Augen.......


No way!Where stories live. Discover now