Prince of Hell - A Malec Story

Lange nicht gesehen?

„Komm.“, bemerkte Magnus, nachdem er Alecs Hand losgelassen hatte und setzte sich in Bewegung.

Alec folgte ihm unschlüssig, wobei er merkte, dass sein Knie brannte. Kein Wunder, wahrscheinlich waren Unmengen an Staub und Dreck in die Wunde gekommen, während er den Schlägen des Schweins ausgewichen war.

Magnus steuerte auf eine der Wände zu und legte dann sanft die Handfläche daran. Die Steine zerbröselten zu Staub und ein Durchgang tat sich auf. Magnus schlüpfte hindurch und Alec folgte ihm unschlüssig.

Der Durchgang führte sie in einen modrigen Gang mit tief hängender Decke, in dem Alec kaum aufrecht stehen konnte. Magnus versenkte die Hände in seinen Hosentaschen und setzte sich erneut in Bewegung.

Alec stolperte ihm unsicher nach. Wo sollte sie dieser Gang hin führen?

Etwas unschlüssig betrachtete er Magnus. Er sah wirklich gut aus. Vielleicht sogar etwas besser als noch vor zwei Wochen. Er wirkte gelassener. Magnus hatte schon immer eine etwas leichtsinnige und unbeschwerte Art gehabt, aber in den letzten Jahren hatte das etwas nach gelassen, weil er viel zu viel gearbeitet hatte. Alec wollte es nicht zugeben, aber vielleicht hatte ihm die Auszeit hier unten wirklich gut getan.

Aber jeder Urlaub ging mal vorbei und er musste Magnus irgendwie davon überzeugen wieder mit ihm in die echte Welt zu kommen. Vor allem aber musste er Magnus davon überzeugen, dass sie eine Beziehung führten und sogar verlobt waren.

Aber wie sollte er das machen? Wenn er es ihm sagen würde, würde Magnus ihn für verrückt halten. Wer könnte ihm das verübeln. Das würde wohl jeder so sehen, wenn irgendein Wildfremder auf ihn zukommt und ihn bat mit ihm durchzubrennen.

„Wo hast du kämpfen gelernt?“, riss ihn Magnus‘ Stimme aus seinen Gedanken.

Alec sah verwundert auf und musterte Magnus erstaunt. Entsetzt räusperte er sich.

„Ich … überhaupt nicht. Die Runen.“, stammelte er überfordert. Er fühlte sich, als würde er Magnus zum ersten Mal sehen. Obwohl er so ziemlich alles über ihn wusste, war er für Magnus ein Fremder. Alec fühlte sich, als müsste er ihn noch mal komplett von vorne von sich überzeugen und das machte ihn unglaublich nervös. Wenn er weiter so einen Blödsinn zusammen stammelte, dann könnte er es auch vergessen, dass Magnus sich wieder anfing für ihn zu interessieren.

Magnus schmunzelte amüsiert.

„Nicht sonderlich gesprächig, was?“, fragte er belustigt.

Alec zuckte die Schultern.

„Überfordert.“, gab er knapp zurück.

„Verständlich. Man reist schließlich nicht jeden Tag in die Hölle.“, bemerkte Magnus verständnisvoll.

Alec nickte überfordert. Waren Magnus‘ Augen schon immer so braun gewesen? Oh Gott, er musste sich wirklich konzentrieren.

„Also noch mal: Wo hast du kämpfen gelernt?“, wiederholte Magnus neugierig. „Und erzähl mir nichts von Runen. Du hast dich auch ohne wirklich gut geschlagen. Die meisten halten nur halb so lange durch.“

Alec musterte ihn überfordert.

„Macht ihr sowas oft?“, fragte er dann verwirrt. Er hatte Angst vor der Antwort. Was, wenn Magnus sowas inzwischen zum Spaß machte?

Magnus zuckte die Schultern.

„Wer schon tot ist, kann nicht noch sterben.“, erklärte er gleichgültig.

Alec schluckte. Das war nicht unbedingt die beste Antwort. Verwirrt versuchte er die Gedanken zu verdrängen.

„Also? Was ist deine Antwort?“, fragte Magnus.