Schnee, Eis und Kälte?

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Alec trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Immer wieder spähte er um die Ecke und warf einen Blick auf die Tür.

Es war eine Tür, die fast wirkte, als führte sie zu einem riesigen Eisschrank. Groß, aus massivem Stahl, ruhte sie in der Wand. Ungeöffnet von allen, außer von Magnus‘ Vater.

Unruhig fuhr sich Alec durch seine unordentlichen Haare. Er hatte seit drei Tagen nicht geduscht und langsam fühlten sich seine Haare nur noch fettig an. Er müsste dringend irgendwo etwas Wasser und Seife auftreiben, wenn sie das hier erledigt hatten.

Falls sie das hier erledigen würden. Es war ein riskanter Plan. Sie wussten weder, ob sich im neunten Stock tatsächlich etwas verbarg, noch, was es war. Vielleicht wäre der ganze Ärger, den sie durchlaufen würden, umsonst.

„Verdammt, Magnus, wo bleibst du?“, flüsterte Alec leise vor sich hin. Er hatte mit Magnus ausgemacht, dass sie sich hier treffen würden, nachdem Alec das Buch mit den Runen aus dem ersten Stock geholt hatte. Magnus hatte in der Zwischenzeit den Schlüssel von seinem Vater besorgen sollen, aber obwohl Alec bestimmt eine Stunde gebraucht hatte, um den Weg wieder zurück zu finden, wartete er jetzt schon eine ganze Weile auf Magnus.

„Ich bin ja schon da.“

Alec fuhr zu Magnus herum, der neben ihm aus dem Nichts aufgetaucht war. Erleichtert atmete Alec durch und sah Magnus erwartungsvoll an.

„Hast du den Schlüssel?“, fragte er neugierig.

Magnus wedelte amüsiert mit dem Schlüssel in seiner Hand.

„Habe ihn nachmachen lassen. Mein Vater wird also nicht mal bemerken, dass er weg ist.“, grinste er und ließ ihn wieder in der Jackettasche verschwinden. „Hast du das Buch?“, stellte er die Gegenfrage.

Alec zog es aus seinem Hosenbund und winkte Magnus damit kurz zu, bevor er es wieder zurück steckte und sein Hemd darüber zog. Magnus hatte ihm einen Mantel geliehen, denn angeblich sollte es im untersten Stock der Hölle eiskalt sein. Es war ein langer schwarzer Filzmantel und Alec verglühte fast unter seinem warmen Stoff.

Magnus selber trug einen weinroten Mantel, der absolut nicht so aussah, als würde er ihn warm halten können, aber dafür sah er gut aus. Allerdings war Alec das von ihm gewöhnt. Magnus hatte schon immer mehr darauf geachtet, dass er gut aussah, als darauf, dass seine Kleidung dem Wetter angepasst war.

„Okay, wir sollten uns trotzdem beeilen.“, erklärte Magnus und hielt Alec zwei Kurzschwerter hin.

Alec nahm sie verwirrt entgegen und warf Magnus einen fragenden Blick zu.

Magnus drehte selber ein Schwert in seiner Hand und zwinkerte Alec dann kurz zu.

„Man weiß nie, was einen erwartet.“, grinste er.

Alec seufzte und steckte sich die Schwerter links und rechts in die Gürtelschlaufen der Hose.

Magnus grinste ihn an und spähte dann kurz um die Ecke. Dann atmete er kurz durch und nickte Alec zu, bevor er hinter der Ecke hervortrat.

Alec folgte ihm unsicher, wobei er sich unruhig umsah. Allerdings war weit uns breit niemand zu sehen, also drehte er sich wieder zu Magnus zurück.

„Sesam, öffne dich.“, grinste er und drehte den Schlüssel im Schloss rum.

Die Tür klackte einmal und Magnus ließ grinsend den Schlüssel wieder in seiner Tasche verschwinden. Dann legte er die Hände auf die Türklinke und warf Alec einen gespannten Blick zu.

Alec hielt ihn davon ab die Tür zu öffnen, indem er sanft eine Hand auf Magnus’ legte. Magnus‘ erstaunter Blick traf ihn, aber Alec lächelte nur sanft.

Prince of Hell - A Malec StoryWhere stories live. Discover now