Kampfgeist?

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Auf dem Weg in den Fünften Stock redeten sie kein einziges Wort.

Sie liefen noch eine Weile durch die Kerker, wobei Alec versuchte den Blick von den Zellen abzuwenden. Es gelang ihm nicht und so war er sich sicher, dass er die Gesichter der einzelnen Leute nie wieder vergessen würde. Nicht ein einziges. Selbst, als sie die Kerker hinter sich gelassen hatten und über eine Leiter in den nächsten Stock kletterten, sah Alec noch ihre blutunterlaufenden Augen vor sich.

Auch die Sache mit Magnus bekam er nicht aus dem Kopf. Er musste ihn irgendwie dazu bringen wieder mit ihm zu reden, sonst konnte er das alles sowieso vergessen. Wenn er eins in seiner Beziehung mit Magnus gelernt hatte, dann, dass es wichtig war, über Probleme zu reden. Selbst wenn Magnus sich ihm gegenüber verschloss, sollte Alec trotzdem versuchen das richtig zu stellen.

Sobald sie allerdings im fünften Stock ankamen, vergaß er das alles für einen Moment. Die Eindrücke um ihn rum ließen das alles für einen Moment in den Hintergrund rücken.

Sie befanden sich in einer Art Stadion, auf einem der Oberen Ränge. Die Tribünen waren mit orangenen Sitzen bestückt und führten runter zu einem Sandplatz, wo sich gerade ein Zentaurus mit ein Zyklopen prügelte. Die Zuschauerränge waren mäßig bestückt, aber trotzdem drang der Jubel laut zu ihnen hinauf.

Magnus schloss die Bodenklappe, durch die sie gekommen waren wieder und klopfte sich dann kurz etwas Staub von der Hose. Anschließend drehte er sich wortlos rum und verließ das Stadion durch eine der großen Türen.

Alec warf einen letzten Blick runter in das Gerangel und lief ihm dann eilig hinterher.

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Sie betraten einen langen Gang, ein orangener Streifen verlief über die Wände und links und rechts zweigten in regelmäßigen Abständen Türen ab. Als sie an einer vorbei liefen sah Alec, dass sich dahinter noch eins der Stadien befand.

Verwundert warf er Magnus einen Blick zu.

Magnus rollte kurz die Augen.

„Fünfter Stock. Wettkämpfe aller Art.“, ratterte er gelangweilt runter. „Egal, welche Sportart dich interessiert, oder wenn du einfach nur Lust hast irgendwen zu verhauen. Hier findest du, was du brauchst.“

Alec betrachtete ihn überfordert. Er musste mit Magnus reden, bevor sie weiter machten.

Verwirrt blieb er einfach stehen und sah sich um. Er sah eine Tür, an der ein Schild hing, dass verkündete, dass hier gerade geputzt wurde. Die Arena wäre also hoffentlich leer. Und selbst wenn nicht, könnten sie wahrscheinlich bei einem der Kämpfe deutlich ungestörter reden, als hier auf dem Gang.

Magnus drehte sich zu ihm rum, um ihm einen genervten Blick zuzuwerfen, aber Alec beachtete ihn gar nicht, sondern drückte lediglich die Tür zu der geschlossenen Arena auf.

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Direkt wurde er von einem Mann angequatscht, der ihm einen seiner Arme entgegenstreckte und ihn wieder aus der Tür schieben wollte.

Verwundert bemerkte Alec, dass die Bezeichnung ‚einen seiner Arme‘ passender war, als er gedacht hatte, denn der Mann besaß nicht nur Zwei, sondern direkt Acht davon. Erstaunt zählte er erneut nach, aber er hatte sich tatsächlich nicht verzählt.

„Entschuldigung, aber hier ist gesperrt.“, bemerkte der Mann, wobei zwei seiner Arme damit beschäftigt waren, den Boden zu kehren, was Alec unglaublich ablenkte.

Verwirrt versuchte er seine Gedanken zu ordnen und räusperte sich.

„Ist hier auch gesperrt für den zukünftigen König der Hölle?“, fragte er selbstbewusst und trat zur Seite, um den Blick auf Magnus freizugeben.

Prince of Hell - A Malec StoryWhere stories live. Discover now