Vaterkomplexe?

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Alec wusste nicht genau, wie viele Stunden er damit verbrachte in dem Buch zu blättern und versuchte sich die Informationen zu merken, die er dadurch erfuhr. Und das Buch enthielt nicht gerade wenig Informationen.

Es erzählte unter anderem die Geschichte, wie die ersten Menschen von den Engeln die Runen bekommen hatten und dass Eva durchaus eine Runenträgerin war. Sie hatte Alec also tatsächlich nur in den neunten Stock geschickt, um die wahre Geschichte über Luzifer zu erfahren. Er erfuhr auch, dass nur direkte Nachkommen von Adam und Eva die Runenmale tragen konnten, da nur sie reinen Blutes waren.

Alec überlegte wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass gerade er einer jener Nachkommen war. Allein die ganze Geschichte an sich, war nun wirklich höchst unwahrscheinlich. Ausgerechnet er, einer der einzigen Menschen, die in die Hölle reisen konnten, ohne ihrer Kraft ausgeliefert zu sein, verlobte sich mit eben jenem, der die Kräfte Luzifers in sich trug. Das war zu unwahrscheinlich, um nur Zufall zu sein.

Luzifer hatte von einer Prophezeiung gesprochen. Eine Schrift, über den Untergang der Hölle. Vielleicht hing das alles ja damit zusammen. Er müsste dringend diese Prophezeiung finden.

„Ein Buch. Versehen mit den Zeichen der Engel, gezeichnet von den Qualen der Hölle.“, hallten Luzifers Worte durch seinen Kopf. Was auch immer das wieder bedeuten sollte. Wahrscheinlich müsste er Magnus erneut um Hilfe fragen. Er kannte sich in der Hölle einfach nicht gut genug aus, um ein solches Buch zu finden.

Ein Klopfen an der Tür ließ Alec aufsehen. Verwundert schlug er das Buch zu und schob es unter sein Kopfkissen. War Magnus schon zurück? Wie viel Zeit war überhaupt vergangen, seit er Magnus das letzte Mal gesehen hatte?

Verwirrt schob er sich vom Bett und ging zur Tür. Als er sie aufzog glaubte er, er sehe nicht richtig.

„Dad.“, entkam es ihm verwundert.

.

Robert Lightwood hatte sich in den vier Jahren, die Alec ihn nicht gesehen hatte, kein bisschen verändert. Immer noch trug er die Langweiligen Anzüge, die er auch getragen hatte, als er noch gelebt hatte. Sein Bauch war immer noch etwas dicker, als er es sich gewünscht hatte, und sein Kopf immer noch so kahl, dass Alec sich kurzzeitig wieder daran erinnerte, dass er seine vollen Haare wohl von seiner Mutter geerbt hatte.

Auch am Gesichtsausdruck seines Vaters hatte sich nichts geändert. Immer noch starrte er so unbeeindruckt und abwertend auf Alec, als wäre Alec nicht sein Sohn, sondern jemand vollkommen fremdes.

„Alec.“, begrüßte ihn sein Vater und zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. Alec konnte sehen, wie erzwungen es war, denn sein Vater gab sich nicht mal sonderlich viel Mühe.

Er kam auf Alec zu und umarmte ihn kurz. Alec erwiderte die Umarmung erzwungenermaßen. Was machte sein Vater hier?

„Wir haben uns lange nicht gesehen.“, bemerkte sein Vater, als er sich wieder von Alec löste. „Wir sollten uns mal wieder unterhalten.“

Alec starrte ihn überfordert an.

„Was machst du hier?“, entkam es ihm dann ungläubig.

Sein Vater klopfte ihm leicht auf die Wange und grinste ihn an.

„Was wohl, Dummerchen?“

Alec wand genervt sein Gesicht ab und drückte die Hand seines Vaters weg.

„Wenn mein Sohn schon die Hölle besuchen kommt, dann will ich dich wenigstens auch mit ihm reden.“, bemerkte Robert und sah sich etwas abwertend in dem Raum um.

Alec betrachtete ihn nur skeptisch.

Robert seufzte.

„Ich mag dieses Stockwerk nicht. Komm, lass uns etwas essen gehen.“, bemerkte er und wand sich ab, sodass Alec nichts anderes übrig blieb, als ihm unschlüssig zu folgen.

Prince of Hell - A Malec StoryWhere stories live. Discover now