Der Thronsaal?

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Alec hatte keine Zeit gehabt sich noch von seinem Stuhl zu erheben, weswegen er bei dem Ortswechsel etwas unsanft auf dem Boden landete.

Der Raum, der sich um sie herum materialisierte, war der selbe, den sie auch heute Morgen schon durchquert hatten, bevor Magnus an der Tür abgewiesen worden war.

Alec rappelte sich auf und sah sich um. Im Gegensatz zu vorhin, tummelten sich alle möglichen Leute in dem Vorraum, die anscheinend gerade aus der großen Tür gekommen waren. Denn die beiden Flügel standen weit offen und es strömten Menschenmassen heraus.

Magnus warf Alec einen amüsierten Blick zu und begann dann sich gegen den Strom von Menschen und Kreaturen anzuschieben. Die Menge teilte sich vor ihm und Alec versuchte so dicht hinter ihm zu bleiben, wie nur möglich, um nicht in der Masse von Leuten zu versinken.

Sobald sie durch die Tür traten, sah Alec sich neugierig um. Der Raum über ihm hatte keine Decke. Stattdessen starrte Alec nur in unendliches Schwarz. Weiter oben schien es nichts zu geben, als unendliche Dunkelheit. Hätte Alec nicht gewusst, dass sie sich eigentlich im untersten Stockwerk der Hölle befanden und darüber mindestens sieben andere waren, hätte er sich wahrscheinlich gefragt, ob tatsächlich nichts hinter der Finsternis wartete. Eine beängstigende Vorstellung.

Eilig wand er den Blick ab und sah sich in dem Raum um. Dunkle Marmorböden und sandsteinrote Wände, wie auch schon in Magnus‘ Zimmer. Der Raum wurde beleuchtet von unzähligen goldenen Fackeln und einigen rötlichen Steinen in den Fußleisten.

Als Magnus stehen blieb folgte Alec seinem Blick und hätte den Raum am liebsten rückwärts wieder verlassen.

Am Ende des Raumes kauerte ein großer, schwarzer Hund und Alec fragte sich, warum sein Blick nicht zuerst auf ihn gefallen war, den zu übersehen war er kaum. Wenn Alec schätzen müsste, hatte er sogar im Liegen mindestens zwei Meter Höhe und auf seinem bulligen Körper saß nicht nur einer, sondern gleich drei Köpfe. Alle drei seiner Köpfe hatte er auf dem Boden gebettet und seine Augen waren entspannt geschlossen, allerdings traute Alec dem Ganzen trotzdem nicht.

Er war schon immer ein ziemlicher Tierfreund gewesen und vor allem Hunde hatte er immer gemocht, aber bei diesem Tier war er sich einfach nicht sicher.

Neben einer seiner riesigen Pfoten stand ein aus dunklem Marmor gearbeiteter Thron und darauf saß Magnus‘ Vater. Der Teufel höchst persönlich und trotzdem konnte Alec die Augen nicht von der Bestie neben ihm nehmen.

„Vater!“, rief Magnus laut, noch bevor er stehen blieb, um kurz den Kopf zu senken. Alec kam etwas hinter Magnus zum Stillstand, weigerte sich aber auch nur die aller kleinste Verbeugung anzudeuten.

Asmodeus, der sich eben noch mit einem älteren Mann unterhalten hatte, unterbrach sein Gespräch und scheuchte den Mann dann mit einer Handbewegung fort.

Der Alte beeilte sich die Treppen zum Thron hinunter zu laufen und eilte an Alec und Magnus vorbei, natürlich nicht, ohne Magnus eine eilige Verbeugung zuzuwenden, um dann hinter ihnen durch die Türen zu verschwinden.

Anscheinend nahmen alle im Raum verbliebenden diesen Abgang als Beispiel, denn kurz später war Alec alleine mit Magnus, seinem Vater und dem riesigen Hund. Die große Tür hinter ihnen fiel mit einem lauten Geräusch zu und Alec schauderte. Jetzt gäbe es kein Zurück.

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„Du wolltest uns sehen?“, fuhr Magnus gelangweilt fort, wobei seine Stimme seltsam verloren durch den leeren Raum hallte.

Asmodeus schmunzelte und erhob sich elegant aus seinem Stuhl.

Der Hund blinzelte verwirrt und hob neugierig einen der Köpfe. Als sein Blick auf Magnus fiel, begann er fröhlich mit dem Schwanz zu wedeln und auch seine anderen beiden Köpfe erhoben sich vom Boden.

Prince of Hell - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt