Kapitel 6- Schreie in der Nacht

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"Um klar sehen zu können, reicht oft ein Wechsel der Blickrichtung"

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Pov. Severus

Nachdem Hermine gegangen war, ging er zu seiner privaten Bibliothek und suchte sich ein Buch aus.

Wie würde es mit ihnen weitergehen? Könnten sie sich vielleicht verstehen oder würden sie sich immer nur streiten? Bisher war Hermine meistens erwachsen mit dem Thema umgegangen und war meist höflich zu ihm gewesen. Vielleicht ist sie doch nicht mehr so eine junge Schülerin sondern eine Frau geworden?

Noch eine Weile dachte er über seine Ehe nach und legte dann sein Buch zur Seite. Er würde sich eh nicht mehr auf den Inhalt des Buches konzentrieren können.
Nachdem er sich ein schwarzes Shirt und eine schwarze Schlafanzugshose angezogen hatte, machte er sich bettfertig und ging schlafen.
Mitten in der Nacht wurde er von Schreien und Rufen geweckt.

"Nein, bitte" hörte er jemanden schluchzen. "Hör auf" rief erneut eine Stimme, und er realisiert, dass diese Rufe nur von Hermine stammen konnten. Schnell sprang er auf und lief zu ihrem Zimmer. Er machte die Türe auf und er spürte einen kurzen Stich im Herzen, als er Hermine tränenüberströmt und immernoch schreiend auf ihrem Bett liegen sah.
"AUFHÖREN. HÖR AUF" schrie Hermine wieder und ihre Stimme brach.
Schnell ging er zu ihrem Bett und versuchte sie wachzurütteln.

"Hermine. Hermine wach doch auf" rief er. Er wusste nicht wieso, aber es tat ihm weh die kleine Griffindor so zu sehen. Immer wieder rüttelte er an ihren Schultern. "Hermine! Wach auf.....Bitte" schrie Severus. Er hielt es nicht mehr aus Hermine so zu sehen. Konnte sie denn nicht aufwachen?

Plötzlich riss sie die Augen auf. Sie waren rot und geschwollen. Hermine zitterte und schluchzte.
Severus wollte sie beruhigen, aber er wusste nicht wie. Er hatte noch nie jemanden beruhigen müssen. Wann denn auch? Sein ganzes Leben lang, hatte er sich auf niemanden eingelassen. Zu seinen Eltern hatte er keine gute Verbindung gehabt und die einzige Person, die im wichtig war, war Lily. Albus vermisste er natürlich auch, aber Severus hatte es immer genervt, wenn er in Rätseln gesprochen hatte.

Wieder schluchzte Hermine.
Plötzlich schlang Hermine ihre Arme um seine Schultern. Er versteifte sich  und legte nur zögerlich seine Hände auf ihren Rücken. Unter seiner Hand spürte er ihre nackte Haut. Musste sie unbedingt so etwas knappes anziehen?  Aber er musste zugeben, das ihre Haut sehr weich war und sich angenehm anfühlte. Vorsichtig strich er ihren Rücken auf und ab.
Langsam beruhigte Hermine sich wieder. Aber immer noch schluchzte sie und vereinzelnt tropften Tränen auf seine Schulter. Seine Finger streichelten zart über ihren Rücken.
Was konnte dieser starken Frau denn während des Krieges geschehen sein, dass sie solche Albträume davon trug? Er wollte Hermine am liebsten helfen, aber er wusste nicht wie.
Einige Minuten saßen sie einfach nur so da und Hermine schluchzte ihm an die Schulter.

Gesetz oder Liebe? ~Sevmine      (*Abgeschlossen*)Onde histórias criam vida. Descubra agora