Gesetz oder Liebe? ~Sevmine (*Abgeschlossen*)

Kapitel 55- Neue Gewohnheit

Pov. Hermine

Am nächsten Morgen war es soweit. Sie würde bald ihre erste Unterrichtsstunde haben. Zum Glück war diese bei den Erstklässlern. Dann könnte sie sich langsam eingewöhnen, ohne bereits jemanden zu kennen. Sie hoffte wirklich, dass die Schüler, die sie bereits kannte, sie als Lehrerin akzeptieren und respektieren würden.
Aufgeregt ging sie zu ihrem Klassenzimmer, welches sich in den Kerkern befand. Das war echt gut und Hermine war sehr froh darüber. In den Kerkern war es irgendwie eine andere Stimmung. Das hatte sie in ihrer Schulzeit auch bemerkt. Es war bedrückender. Für Schüler wirkte das oft einschüchternd, was ihr einen Vorteil verschaffen würde.
Sie trat in das leere Klassenzimmer und schloss die Türe wieder hinter sich. Sie war noch etwas früh dran. Sie richtete ihre Unterlagen und machte sich fertig.  Dann war es soweit. Sie atmete einmal tief ein und öffnete dann mit einem Schwung die Klassenzimmertür. Die Erstklässler zuckten zusammen, was Hermine ein kleines Lächeln bescherte. Severus färbte definitiv auf sie ab!
Sie sah, wie die Erstklässler zögernd den Raum betraten.
Nachdem alle Platz genommen hatten, begann Hermine zu reden:

"Hallo zusammen. Ich bin Professor Snape. Ich werde euch im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste Unterrichten. Unaufmerksamkeit werde ich nicht dulden. Noch Fragen?"

Sofort schüttelten die Erstklässler ihre Köpfe. Man musste nur etwas lauter sprechen, und schon hatte man ihren Respekt. Eigentlich könnte Hermine sich dafür selbst ohrfeigen, aber sie musste zu geben, dass es ihr ein Gefühl von Genugtuung bescherte, wenn sie so stark respektiert wurde.

Der Unterricht begann. Hermine führte die Erstklässler in die Theorie für dem Zauber Expelliarmus ein, den diese als Erstes lernen würden.
Nachdem sie alles erklärt hatte, sagte sie: "Gibt es noch Fragen? Sonst werden wir den Zauber heute schon ausprobieren. Es ist wichtig, dass Sie die Zauberformel deutlich aussprecht.  Die Betonung liegt dabei auf EX•pelliarmus. Sprechen Sie mir deutlich nach. EX•pelliarmus."

Sofort sprachen die Schüler dies im Chor aus.
"Sehr gut. Ich bitte Sie nun, sich in zweier Teams zusammenzufinden", sagte sie und sofort bildeten sich die ersten Teams. Am Ende waren jedoch noch einige übrig, die noch niemanden hatte. Hermine lief schnellen Schrittes zu einem und fragte: "Wie heißen Sie?"
"Ben..Ben Cooper" sagte dieser schüchtern.
"Okay, Mister Cooper. Sie werden mit Mister Bayle zusammenarbeiten", sagte sie und deutete auf einen Jungen am anderen Ende des Klassenzimmers. Auch die anderen Beiden, die übrig geblieben waren, teilte sie in ein Team ein .

"Okay. Leider ist es aus Zeitgründen heute nicht mehr möglich, den Zauber praktisch auszuführen. Merken sie sich, wer ihr Teampartner ist. Sie werden in der nächsten Stunde gemeinsam arbeiten. Heute bekommen sie noch keine Hausaufgaben. Auf Wiedersehen" verabschiedete sich Hermine und drehte sich mit Schwung um.

Nachdem der Vormittag gut vorbeigegangen war, machte sich Hermine zufrieden auf den Weg in die große Halle. Alle Schüler hatten sie respektiert, und im Unterricht gut mitgearbeitet. Nur den oberen Klassen hatte sie heute Hausaufgaben gegeben.
Mit einem leichten Lächeln setzte sie sich zu Severus, welcher ihr sofort einen Kuss gab. Als sie wieder zu den Tischen sah, konnte sie einige Erstklässler sehen, die aufgrund des Kusses etwas verwirrt waren. Es wirkte außerdem, als wären sie nun noch mehr von ihr eingeschüchtert, da sie mit dem "bösen" Snape zusammenwar. Wieder breitete sich ein Gefühl der Genugtuung in ihr aus, was sie mit einem Schmunzeln wahrnahm.

"Wie war dein erster Tag?", wollte Sev wissen.
"Echt gut. Langsam weiß ich auch, wieso du immer so streng zu ihnen bist. Das macht irgendwie Spaß sich Respekt zu verschaffen", sagte sie und lächelte.
Auch Severus entkam ein kleines Lachen. Dann aßen alle zu Mittag. Hermine hatte riesen Hunger. Also aß sie mehrere Pfannkuchen, Brot, Jogurt und noch ein paar Kleinigkeiten. Severus neben ihr sah sie etwas komisch an, doch als sie das sah, antwortete sie nur: "Das war heute anstrengend. Da darf ich doch mal etwas mehr essen..."
Severus grinste daraufhin nur und machte es sich auf seinem Stuhl bequem. Er war schon länger mit dem Essen fertig. Als auch Hermine fertig war, waren die meisten schon gegangen.
Gesättigt machte sie sich mit Severus auf den Weg zu ihrer Wohnung. Dort angekommen setzten die beiden sich auf das Sofa. Plötzlich wurde es Hermine total schlecht und sie rannte ohne etwas zu sagen auf Toilette. Schnell schloss sie die Tür ab und beugte sich über die Toilette. Boah war ihr schlecht!
Dann hämmerte es an der Türe.
"Hey, Hermine. Ist alles okay? Du bist aufgesprungen", fragte Sev.

Hermine wollte gerade antworten, da musste sie sich plötzlich übergeben. Sie würgte. Sev schien das zu hören, denn er wiederholte leicht panisch:
"Hermine! Ist alles gut? Ist dir schlecht? Kann ich reinkommen?"
Doch wieder konnte Hermine nicht antworten, da ihr wieder schlecht wurde.
"Ich komme jetzt rein!", bestimmte Severus und das Türschloss drehte sich. Langsam ging die Tür auf und als er sie da auf dem Boden kniend sah, lief er schnell zu ihr. Hermine war immer noch schlecht.
"Hermine...Geht es wieder? Soll...Soll ich deine Haare halten?", fragte er unsicher und kratzte sich am Kopf. So etwas hatte er wohl noch nicht oft erlebt... Zögerlich nickte Hermine. Es war ihr peinlich, wie sie hier auf dem Boden vor der Toilette kniete. 
Sofort nahm Severus ihre Haare. Nachdem sie sich noch ein paar Mal übergeben hatte, reinigte Sev alles mit einem Reinigungszauber und brachte Hermine auf die Couch. Sanft legte er sie hin und deckte sie zu.
"Wieder besser?", fragte er.
"Ja. Danke" sagte Hermine erschöpft.
"Ich weiß echt nicht, was das war. Jetzt ist mir wieder überhaupt nicht schlecht. Wahrscheinlich das Essen", ergänzte sie.

Nachdem die beiden noch etwas auf dem Sofa gelegen, gelesen und Severus ihr bei den Unterrichtsvorbereitungen geholfen hatte, gingen die beiden schlafen.  Eigentlich wollte Severus sie krank melden, aber Hermine hatte darauf bestanden zu gehen. Abends ging es ihr auch wieder deutlich besser, weshalb er ihr nachgab.