Kapitel 29- Panik

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"Das sind die Starken der Welt: die unter Tränen lachen, eigene Sorgen verbergen und andere glücklich machen"

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Pov. Severus

*einige Stunden zuvor kurz nach dem Streit*

Wieso musste sie nur so eigensinnig sein? Er wollte nicht, dass sie feiern ging. Nicht, weil er sie von ihren Freunden fern halten wollte, nein. Er hatte Angst. Angst, dass sie jemanden hübscheren findet, der sie glücklicher machen konnte. Er wusste, dass das sehr dumm war ,da sie ja verheiratet waren, aber was wenn doch? Was, wenn er ihr nicht mehr genug war.
Frustriert hielt er sich die Hände vor die Augen und wuschelte durch seine schwarzen Haare.
Plötzlich hörte er die Tür ins Schloss fallen. Sie war gegangen. Sie war wirklich gegangen.
Wütend biss er seine Zähne aufeinander. Was wenn sie sich jetzt erst Recht auf einen anderen einlassen würden? Jetzt wo sie gestritten hatten? War sie eigentlich noch Jungfrau? Er hatte sie nie gefragt. Sie hatte mal was mit Victor Krum und dem Wiesel. Wie weit waren sie gegangen?
"Grrrrr" fluchte er und schmiss eine Vase auf den Boden. Das beruhigte ihn. Aber er reparierte sie wieder und stellte sie auf ihren Platz zurück. Es war Hermines Lieblingsvase.
Um sich abzulenken ging er duschen.
Heißes Wasser perlte an ihm ab und er beobachtete die Tropfen, die seinen Körper entlang ronnen. Wie würde Hermine wohl in der Dusche aussehen. Wahrscheinlich würden ihre nassen Haare ihr am Gesicht kleben. Sie würde den Mund leicht geöffnet haben und ihre Augen zusammenkneifen. Sie würde...Severus! Ihr habt gerade Streit!
Allein für den Gedanken daran wollte er sich am liebsten selbst schlagen. Gerade gab es wichtigeres. Sie war mit 3 halbstarken möchtegern Erwachsenen feiern! Die könnten sie doch überhaupt nicht beschützen, vorallem nicht, wenn sie Alkohol getrunken hätten!

Nach der heißen Dusche zog er sich an und setzte sich auf die Couch. Wann würde sie zurück kommen? Würde sie viel trinken? Wo war sie überhaupt.
Er versuchte sich auf ein Buch zu konzentrieren, jedoch scheiterte er. Immer tauchte sie wieder in seinen Gedanken auf. Mittlerweile war es 22.30 Uhr. Eigentlich müsste sie jeden Augenblick zurück kommen. Den Schülern war es auch am Wochenende untersagt länger als 23 Uhr weg zu bleiben. Auch den Volljährigen.
Er beschloss am Apparierpunkt auf sie zu warten. Ihm war es egal, was ihre Freunde dann von ihm dachten.
Er beschützte nunmal gerne, was sein war. Hermine gehört dir nicht erinnerte er sich, doch verwarf diesen Einwand sofort. Das war jetzt ebenfalls egal. Hermine beschützen, war das einzige, was zählt.

Als er am Apparierpunkt ankam wartete er. Es verging eine Viertelstunde, doch nichts geschah. Als er gerade in den Himmel blickte apparierten drei Gestalten.
"Hermine?" fragte er vorsichtig.
Keine Antwort.
Als die Gestalten näher kamen, erkannte er Potter, und zwei Weasleys. Wo war Hermine. Panik durchfuhr in. Was war passiert?
"Wo ist sie? WO IST HERMINE? " fragte er aufgebracht.
"Wie? Mine ist noch nicht bei ihnen?", fragte Ron.
"Natürlich nicht! Sonst stände ich ja wohl nicht in dieser Kälte, Sie Trottel" schimpfte er.
"Aber wo ist sie. Nach einem Streit hat sie die Disko allein verlassen. Wir dachten, sie wäre appariert, als wir sie nicht mehr gesehen haben"  sagte Harry beunruhigt.
"Wie dumm kann man sein? Eine junge, hübsche Frau um die Uhrzeit allein gehen zu lassen! Lest ihr denn keine Nachrichte??" schimpfte er wieder und griff sich in die Haare.
Was wenn etwas passiert war? Er würde sich das nie verzeihen.
"Wo wart ihr in der Disko? ", fragte er kühl.
"In der Winkelgasse. Sie hat neu eröffnet. Ist groß ausgeschildert", erklärte Ginny, die bisher noch nichts gesagt hatte.
"Sie gehen jetzt in ihre Schlafsäle und hoffen, dass es Hermine gut geht. Sie wollen nicht wissen, was Ihnen blühlt, wenn ihr irgendetwas zugestoßen ist" brummte er wütend und apparierte.
Im nächsten Augenblick befand er sich in der Winkelgasse vor einer Disko. Diese war hell erleuchtet und einige Personen standen draußen und rauchten. Langsam ging er mit wehendem Umhang auf diese zu. Zum Glück verschaffte er sich so überall Respekt.
"Haben sie eine junge Frau vor einiger Zeit hier rauslaufen sehen?" fragte er diese, doch sie verneinten. Aufgebracht ging er ein Stück eine Gasse entlang. Hier war es stockdunkel und er konnte nur noch Umrisse erkennen. Was wenn ihr was passiert war? Die Geräusche der Disko waren schon verstummt und er hörte nur noch gelegentlich Flügel von Vögeln flattern.
"Ahhh" hörte er plötzlich jemanden schreien. Die Stimme verebbte so schnell, wie sie ertönt war. Was war das! Er blickte sich schnell um, doch er sah niemanden. Er zückte seinen Zauberstab und ging weiter. Was, wenn er Hermine nicht finden würde? Vor Angst schlug sein Herz schnell. Aus Angst davor, Hermine nicht zu finden. Oder tot zu finden.... Er verbot sich diese Gedanken und lief weiter.
Er hörte eine gedämpfte Stimme, verstand aber nicht was diese sagte. Plötzlich hörte er eine männliche Stimme schreien: "Du Miststück" und dann klatschte etwas. Es klang wie ein Schlag auf die Haut. Er begann zu rennen. Dahin, wo er die Stimmen vermutete. Seine Fähigkeiten als Spion nutze er aus. Sogar im Dunkeln wusste er, wo er laufen musst. Dann sah er eine Seitengasse. Leise lief er darauf zu. Bedacht darauf keine Geräusche zu machen.
Er konnte die Umrisse eines starken Mannes erkennen, der jemanden gegen die Wand drückte. Der Fremde beugte sich vor und zwang die Person ihn zu küssen. Dann erkannte er sie. NEIN!
Ekel kam in ihm auf. Jemand hatte seine Frau gegen ihren Willen angefasst. Schnell schwang er seinen Zauberstab und der Mann wurde zurück geschleudert und krachte mit dem Kopf gegen eine Wand. Schnell rannte er zu Hermine, diese sackte in sich zusammen. Schnell griff er unter ihre Arme und zog sie wieder hoch. In seinen Armen nahm er sie hoch und apparierte. Am Apparierpunkt angekommen eilte er zu Poppy.
Diese stöhnte auf, als sie Hermine erneut sah.
"Was hat sie denn nun wieder angestellt?", fragte Poppy und atmete hörbar ein, als sie ihre Platzwunde sah. Dann viel ihr Blick auf ihre Wange. Ein großer Handabdruck war zusehen.

"Severus! Wie kannst du es wagen sie zu schlagen" schrie Poppy empört.
"Was schlagen? Bei Merlins Bart! Ich schlage doch nicht meine Frau. Sie wurde in der Winkelgasse bedrängt. Ich hab sie gerettet. Ich würde sie nie schlagen! Ich liebe sie doch" rief er außer sich. In dem Moment kam Minerva hereingeeilt. Er hatte ihr einen Patronus geschickt. Sie blieb abrupt stehen. Er wusste nicht, ob es wegen seines Geständnisses oder wegen Hermine für einen Moment erstarrt war.
"Du..Du liebst sie?" fragte Minerva verdutzt. Also doch wegen dem Geständnis. Musste er das denn auch so rumschreien?
"Ja. Ich liebe sie. Sie ist die schönste, intelligenteste Frau, die mir je begegnet ist. Sie akzeptiert mich so wie ich bin, auch wenn ich kompliziert bin" sagte er und griff nach Hermines Hand.
Minerva öffnete ihren Mund, doch sagte nichts. Nach einigen Momenten Stille sagte sie: " Ich hab es eigentlich schon geahnt. Wegen deinem neuen Patronus. Du hast etwas Glück in deinem Leben verdient. Pass gut auf sie auf", sagte sie in einem fürsorglichen Ton.
Stumm nickte er und gab Hermine einen sanften Kuss auf die Stirn. Minerva wandte den Blick ab und verließ den Krankenflügel.

Gesetz oder Liebe? ~Sevmine      (*Abgeschlossen*)Where stories live. Discover now