22. Mandarinprobleme

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Es war Anfang Juli, als es dann wirklich chaotisch wurde. Das ganze Abenteuer begann damit, dass Stark mich kontaktierte. Er stand nicht mit seinem Werkzeugkoffer auf der Matte, obwohl er sich die ganze Woche noch nicht hatte blicken lassen und er benachrichtigte mich auch nicht wie üblich, wenn er gerade keine Zeit hatte, durch seinen digitalen Assistenten, der mir etwas ausrichtete (ich hatte ihm mittlerweile Zugriff auf alle Computer gegeben, die ich benutzte), sondern auf die altmodische Art. Er skypte mich an. Mein Account war zwar nur für den absoluten Notfall, aber er war auch schon dafür benutzt worden, dass ein gewisser Milliardär sich nicht hatte entscheiden können, welche Pizza er bestellen sollte. Stark sah gestresst aus, als ich den Anruf entgegennahm und sein Bild vor mir aufpoppte.

«Kayla, endlich. Weisst du die Frequenz noch, auf der wir damals in New York gesendet haben?»

Ich suchte in meinem Verlauf nach der Nachricht von Nick Fury. Ich fand sie. «Klar, gerade gefunden. Wieso?»

Stark nahm einen kleinen Ohrstecker von dem Tisch neben ihm und stopfte ihn sich ins Ohr. «Das hatte ich gehofft. Ich brauche deine Hilfe in einer bestimmten Sache. Es ist wichtig.» Er beendete den Skypeanruf, aber ich loggte mich in die Frequenz ein und konnte so weiter mit ihm sprechen.

«Da bin ich mir sicher. Sie hören sich nämlich so an.»

Stark atmete tief durch. «Hör zu, es geht um den Terroristen, der neuerdings das Fernsehen übernehmen kann. Der Mandarin.»

Ich suchte bereits nach dem Namen und überflog einige Artikel. «Was ist mit ihm?»

«Er gehört zu den 10 Ringen. Das ist die Organisation, die mich vor fast 4 Jahren gekidnappt hat. Und er ist gefährlich. Er hat jetzt schon mehrere Bombenanschläge verübt.»

«Ich weiss. Wieso rufen Sie genau mich an?»

Er schwieg kurz. Dann: «Ich weiss, du kennst ihn nicht, aber einer meiner treuesten Freunde hat eine der Explosionen überlebt. Die im Chinese Theatre. Er ist schwer verletzt. Ich sitze gerade neben seinem Krankenbett. Er liegt im Koma. Sie wissen nicht, ob er überhaupt wieder aufwachen wird.»

Ich schluckte, als ich die Berichte über den Anschlag durchging. Vor allem, als ich die Opferzahlen sah. «Was auch immer ich für Sie tun kann, Stark...»

«Such den Ort, von dem dieses Schwein sendet. Ich habe genug von seinen Drohungen.» Ich hörte, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde, dann Schritte. Schliesslich Starks Stimme und die einer Frau. Er sprach mit der Krankenschwester. Wieder Schritte. Ich konzentrierte mich darauf, zu tun, was Stark mir gesagt hatte. Was gar nicht so einfach war. Das Signal war überall auf der Welt umgeleitet worden und ich war mir nicht einmal sicher, ob ich es überhaupt orten konnte. Ich hörte, wie ein Lift klingelte, dann, wie Stark einstieg. Ich suchte weiterhin nach dem Sendeort. Es war frustrierend. Einmal gab mir der Computer an, er wäre in Afghanistan, einmal, er sässe irgendwo in der Karibik, dann wieder Italien, mitten in Rom. Ich kannte das Verschlüsselungsprogramm nicht. Es war, als würde die Lösung direkt vor meiner Nase liegen, aber ich wäre einfach zu dumm, sie zu finden. «Schon was herausbekommen?», kam es von Stark.

«Nein...», grummelte ich.

«Du hörst dich nicht besonders optimistisch an, Junior.»

Ich hackte ungeduldig auf die Tastatur ein. «Wieso nennen Sie mich eigentlich Junior?»

Kurze Stille. «Weil du die Jüngste unter den Avengers bist.» Ich lachte auf.

«Unter den Avengers? Hört sich ja so an, als wäre ich ein Teil davon.»

«Bist du auch.»

Ich erstarrte. «Bitte, was?»

Er lachte leise. «In der Tat. Wusstest du das nicht? Wirklich, ich hätte dich nicht für so brav gehalten, dass du Nick Furys Regeln befolgst und SHIELD in Ruhe lässt.»

Stark Chronicles: First TryWhere stories live. Discover now