31. Vaterschaftsanfrage (gibt es das überhaupt?)

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Stark wirkte heute ungewöhnlich ernst. Beinahe zu ernst für ihn, denn selbst als Steve noch im Koma gelegen hatte, schien es ein leichtes für ihn gewesen sein, seine Sorge mit dummen Witzen zu überspielen. Er kaute gedankenverloren auf seiner Frühlingsrolle herum. Heute hatte er vom Asiaten bestellt. Pepper war zwar gar nicht glücklich, dass wir immer Fast Food assen, aber sie war eben nicht da, um etwas zu kochen, also musste sie sich damit abfinden.

«Seit wann mögen Sie kein asiatisch mehr?», fragte ich Stark, mehr um die Stimmung aufzulockern, als im Ernst. Er schreckte hoch, als hätte er gerade über etwas ganz anderes gegrübelt. Er schüttelte den Kopf.

«Es liegt nicht am Essen.» Er schwieg kurz und mir war klar, dass er gleich etwas Wichtiges sagen würde. «Weisst du noch, wie ich dir versprochen habe, dich aus dem Triskelion und weg von SHIELD zu bringen?», holte er schliesslich aus. Ich runzelte die Stirn.

«Klar weiss ich das noch, auch wenn sie mir nie verraten haben, wie Sie Fury herumkriegten.» Stark nickte.

«Er hat eine Bedingung gestellt. Oder besser gesagt, ich habe ihm ein Angebot gemacht.» Ich sah ihn mit grossen Augen an.

«Aber für mich hätten Sie doch nicht Ihre Seele verkaufen müssen...», versuchte ich zu witzeln.

«Ich bin nicht Jack O'Lantern.» Er schien mit sich zu ringen. «Kayla... Ich... ich habe angeboten, dich zu adoptieren.» Ich war sprachlos. Was nicht oft vorkam, aber ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Stark knetete seine Hände, sah fürchterlich nervös aus. «Wenn du nicht willst, dann finde ich sicher einen anderen Weg, irgendwie bekomme ich Fury sicher rum. Ich meine, ich bin Tony Stark, ich bin starktastisch, ich bin...» Ich unterbrach ihn.

«Ihr Ernst? Starktastisch?» Er sah auf.

«Ähm...» Ich verdrehte die Augen.

«Sie führen sich gerade wirklich idiotisch auf, Stark. Ich... Das meinen Sie wirklich ernst?» Erst jetzt schien er zu bemerken, dass ich einfach viel zu überrascht gewesen war, um irgendetwas zu sagen und keineswegs zu entsetzt über sein Angebot.

«Ähm... klar. Also, du...?», fragte er beinahe zurückhaltend nach. Ich grinste breit.

«Stark, dass ist das netteste Angebot, dass ich jemals gehört habe. Sie lassen mich sogar mitbestimmen und entscheiden nicht einfach über meinen Kopf hinweg. Das ist...», ich zögerte kurz, «einfach starktastisch.» Er begann, befreit zu lachen.

«Also... Habe ich eine Tochter?», fragte er vorsichtig.

«Wenn es für Sie okay wäre...» Er verdrehte die Augen.

«Ich habe dich doch gefragt. Und es heisst Tony, Junior.» Er sah unendlich erleichtert aus. Dann beugte er sich vor und wuschelte mir durch die Haare. Ich duckte mich weg, grinste ihn aber an.

«Stark hört sich alt an, da haben... hast du schon recht. Aber ja, ich hätte dich gerne... als Vater.»

«Alt? Dein Ernst?» Ich zuckte die Schultern.

«Scheinbar schon.» Er seufzte.

«Es wurde definitiv Zeit, dich zu adoptieren. Steve hat schon gewitzelt, du seist mir so ähnlich, dass er dich bald Stark 2.0 nennen müsse.»

«Heisst das... ich heisse jetzt Stark? Kayla Stark?» Stark grinste.

"Ja, dass heisst es. Kayla, ich bin dein Vater!", zitierte er Darth Vader. Ich verdrehte die Augen, lachte aber ebenfalls.

"Ich will aber nicht mit dir über die Galaxis herrschen. Da würde Fury ja erst recht ausflippen..." Tony verdrehte die Augen.

"Vergiss den alten Piraten. Der kann dir jetzt egal sein. Aber weisst du, was dir nicht egal sein kann?", fragte er beinahe schadenfroh. Ich runzelte entsetzt die Stirn.

Stark Chronicles: First TryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt