Ein ganz entspannter tag?

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POV Draco


Wir hatten endlich Weihnachtsferien, was meiner Laune nicht gerade schadete, als ich am Morgen des 24.12 in dem Bett aufwachte, in dem ich schon seit viereinhalb Jahren fast jede Nacht verbrachte. Um mich herum war es sehr ruhig was nicht zuletzt daran lag, dass ich dank dem hohen Einfluss meines Vaters im Zaubererministerium ein eignes Zimmer hatte. Ein Blick auf die rustikal gestaltete Uhr an meiner Zimmerwand verriet mir, dass die meisten noch schlafen werden, da es erst kurz nach sieben Uhr war. Ich war froh, dass ich meine Ruhe hatte, denn wirklich Freunde hatte ich in dem Schloss leider nicht. Nach außen hin zeigte ich immer die Maske des Jungen, dem alles egal war und der über allem stand, aber innerlich quälte mich der Gedanke daran, dass niemand aufgrund meiner Persönlichkeit und meines Wesens Zeit mit mir verbringen wollte. Die, die sich als meine Freunde ausgaben, wollten nur etwas von dem Respekt haben, den ich an der Schule hatte, oder verbrachten Zeit mit mir, weil meine Familie reich und hoch angesehen war. Jedoch gab es unter all diesen Heuchlern auch eine Ausnahme. Den Aufreißer und Mädchenschwarm der Schule. Blaise Zabini. Wenn ich mit ihm redete hatte ich das Gefühl, dass er mir zuhörte, weshalb ich mit ihm über meine Gefühle und über Dinge die mich bedrückten sprach. Er war auch der einzige, der wusste, dass ich sehr große Angst vor meinem Vater hatte und mir das Alleinsein etwas ausmachte.

Für den heutigen Tag hatte ich mir vorgenommen mein Zimmer nicht zu verlassen. Ich würde Pansys Flirtversuche, Crabbe und Goyles dummes Gerede und vor allem Sankt Potter nicht aushalten. Ich würde ihn nicht aushalten, da er der einzige war, der dieses Gefühl in mir auslöste, ein Gefühl, von dem ich immer dachte, dass es nur ein Mädchen in mir auslösen könnte, aber die Tatsache, dass es Harry war, der es in mir auslöste verwirrte mich komplett. Es verwirrte mich seit dem ersten mal wo ich es gespürt hatte. Angefangen mit dem Kribbeln das sich in meinem Magen angefangen hatte sich auszubreiten. Es war im dritten Jahr, ich hatte Harrys Eltern erwähnt, weil er sich darüber lustig gemacht hatte, dass ich sofort wieder zu meinem Vater rennen würde, wenn ich eine schlechte Note bekäme. Er war ausgerastet und hatte mich gegen die nächste Wand gedrückt. Es war schon fast ein wenig unheimlich wie fest sein Griff war und mit wie viel Wut er mich gepackt hielt. Als er sich dann vorlehnte und mir ins Ohr geflüstert hatte, dass ich es nicht wagen sollte seine Eltern noch einmal zu erwähnen, hatten sich mir die Nackenhaare aufgestellt und in meinem Bauch hatte ich dieses Kribbeln zum ersten Mal gespürt. Damals war es noch sehr schwach und ich hatte die Hoffnung, dass es auch wieder verschwinden würde, aber es wurde von Tag zu Tag stärker. Mit der Zeit spürte ich es sogar, wenn Harry nur im gleichen Raum war wie ich, ohne dass er in meiner Nähe sein musste.

Ich versuchte mir einzureden, dass es davon kam, dass ich ihn hasste, aber innerlich wusste ich, dass ich mehr für ihn empfand als ich mir zu diesem Zeitpunkt eingestehen konnte und wollte.

Ich musste feststellen, dass ich wohl eine ganze Weile über Harry nachgedacht haben musste, was mir sehr unlieb war, denn ein erneuter Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es bereits kurz vor elf war. Ich beschloss duschen zu gehen und mich anzuziehen, doch als ich aus meinem Bett aufstand blieb mein Blick an einem Weißen Kuvert hängen, das auf meinem Tisch lag und mir davor noch gar nicht aufgefallen war. Ich lenkte meine Schritte anstatt in Richtung Badezimmer, wie ursprünglich geplant, in Richtung des Briefes. Noch bevor ich ihn in der Hand nahm konnte ich schon die Schrift erkennen, mit der mein Name auf das Papier geschrieben war. Es war die verschnörkelte Handschrift meines Vaters. In mir krampfte sich etwas zusammen. Ich musste den Brief noch nicht mal lesen, um zu wissen was darinstand. Er schrieb mir nur Briefe, wenn er mich darauf aufmerksam machen wollte, dass ich bei dem nächsten Treffen der Todesser anwesend zu sein hatte. Schweren Herzens und mit einem miesen Gefühl in meiner Brust riss ich den Briefumschlag auf und nahm den zusammengefalteten Papierbogen heraus. Ich faltete ihn auseinander und begann zu lesen was mein Vater mir zusagen hatte.

Drarry FFWhere stories live. Discover now