Der Angriff

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POV Draco

Für morgen Abend war der Angriff geplant und ich wurde immer trauriger. Es waren nicht mal mehr 24 Stunden und nach diesem Angriff würde ich meinen Freund nie wieder in meine Arme schließen können, ihn nie wieder küssen können und keine dummen Streitereien mehr darüber führen, wer der bessere Sucher von uns beiden war. Ich wusste das es Harry war, aber das werde ich niemals zugeben.

Ich lag gerade auf meinem Bett und wartete darauf, dass Harry von seinem Gespräch mit Professor Dumbledore, Ron und Hermine zurück kehrte.Er wollte gemeinsam mit dem Schulleiter seinen Freunden die Lage erklären, weil er sich bis Jetzt noch nicht getraut hatte. Neben mir auf der Matratze lag aufgeschlagen ein Buch über Zaubertränke, aber ich hatte es aufgegeben darin zu lesen, da ich mich eh nicht konzentrieren konnte.

Es klopfte leise an der Tür und ich setzte mich ruckartig auf. dann rief ich: "Herein!" und die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet. Blais Zabini streckte seinen Kopf ins Zimmer. Als ich sah, dass es nur mein bester Freund war, ließ ich mich wieder nach hinten umkippen und vergrub meinen Kopf in den Kissen. Ich hörte, wie Blaise den Raum Durchquerte und spürte dann wie sich die Matratze an meinen Füßen ein wenig absenkte.

Ich schielte leicht in Richtung Fußende meines Bettes und sah, dass sich Blaise quer über mein Bett gelegt hatte.  "Was willst du eigentlich?" wollte ich von Blaise wissen und er schaute zu mir hoch.

"Darf man nicht einfach mal seinen besten Freund in seinem Zimmer besuchen?" fragte er und grinste frech. Er wusste genau das es mir eigentlich echt miserabel ging, aber er schaffte es immer mich ein wenig aufzumuntern. Nach morgen würde ich das echt brauchen, wobei ich mir nicht sicher war, ob ich nach morgen überhaupt noch leben würde. Nicht weil ich bei dem Angriff sterben würde, das würde Harry nicht zulassen, nein ich würde vielleicht durch meine eigene Hand sterben. Ohne Harry an meiner Seite war mein Leben nichts wert. Ich hatte kaum Freunde und meine Eltern wollten mich zu einem dreckigen, abscheulichen Todesser machen. Aber ich würde mich nie dem wenigen anschließen, der mir alles Glück aus meinem Leben genommen hatte. Er war schlimmer als jeder Dementor und auch deutlich hässlicher. Warum konnte er sich nicht einfach verziehen. Warum war er damals am 31.10.1981 nicht einfach gestorben, als sein Fluch von Harry abgeprallt war und ihn selbst getroffen hatte.

Plötzlich fuchtelte Blaise mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. Anscheinend war ich zu sehr in Gedanken gewesen, denn ich hatte garnicht mehr daran gedacht, dass er auch noch im Raum war. Etwas genervter als beabsichtigt knurrte ich: "Was willst du?". Mein harscher Ton ließ ihn zusammenzucken und er sah machirritiert an. "Was ist denn los?" fragte er mich ruhig und legte mir eine Hand auf die Schulter.
Ich seufzte auf. Er wusste zwar, dass ich schlecht gelaunt und traurig war, aber nicht warum.

Ich beschloss, dass ich ihm es erzählen konnte, weil ich ihm erstens vertraute und zweitens Harry es seinen Freunden auch gerade sagte. "Also es ist so," setzte ich an: "Du hast ja sicher davon gehört, dass Der dessen Namen nicht genannt werden darf seine Seele in acht Teile geteilt hat. Eine hat er selbst, sechs andere hat er in bewusst gewählten Gegenständen versteckt..."."Und der achte Teil?" fragte Blaise gespannt. Ich atmete einmal tief durch bevor ich antwortete: "Der Dunkle Lord hatte ja versucht Harry zu töten als er ein Kind war und ist gescheitert. Bei diesem Versuch hat sich ein Teil seiner Seele abgetrennt und hat...also naja...ist zu Harry übergegangen, weshalb er jetzt ein Horkrux ist." ich schniefte ein bisschen auf, da das Gefühl der Trauer mich überwältigte. Stumm bahnte sich eine Träne ihren Weg über meine Wange und mein Hals wurde ein wenig zugeschnürt.

Wortlos legte Blaise seine Arme um mich und zog mich an sich. Er strich mir beruhigend über den rücken, was jedoch nicht sehr half. Die Tränen liefen mir vermehrt über die Wangen und wollten nicht damit aufhören. Immer öfter entwich meinem Mund auch ei Schluchten, welches ich nicht unterdrücken konnte. Ich blendete meine komplette Außenwelt aus und klammerte mich an das Seil aus Trauer, dass meinen kompletten Körper durchzog. Ich versuchte mich daran hochzuziehen, die Tränen zu stoppen und an die Oberfläche meines Stroms aus Gefühlen zu kommen.

Drarry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt