Geheimnisse (Kapitel 1)

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Ich wurde von einem lauten Klirren, und einem noch lauteren "Scheiße!" Wach.
Ach, ich vermisste es doch jedesmal, wenn ich in Hogwarts war...
Morgens um acht Uhr davon geweckt zu werden, das meiner großen Schwester etwas zu Bruch ging.
Ich lebte jetzt seit fünf Jahren bei ihr.
Seit meine Eltern gestorben waren...
Kümmerte sie mich um mich.
Ny hatte so viel für mich aufgegeben...
Sie war erst siebzehn gewesen, und hatte ihr letztes Jahr in Hogwarts nicht abschließen können...
Ich fühlte mich oft schlecht deswegen... Ny hatte
Hogwarts geliebt...
In den ersten zwei Jahren hatte sie einen Job in einem Cafè, sie hatte es so sehr gehasst...
Aber dann hatte sie sich auf gut Glück als Aurorin beworben, und sie war tatsächlich genommen worden.
Ich denke, es ist wegen ihrem guten Durchschnitt in den ZAGs, und weil sie das Kampftalent unserer Mutter geerbt hat, aber sie behauptet das Mad-Eye, einer der Auroren, wohl einfach Mitleid mit ihr gehabt hatte.
Momentan war sie noch in der Ausbildung, aber allein das machte sie schon fürchterlich glücklich.

Ich setzte mich auf.
" Rowley, bring mir bitte meine Hausschuhe." Gähnte ich.
Rowley war mein Blindenhund.
Ich liebte ihn über alles.
Er war ein guter Junge, aber morgens kam er immer schlecht in die Gänge.
Rowley machte ein unzustimmendes Geräusch.
Ich seufzte, und beugte mich herunter, um den Boden nach meinen Hausschuhen abzutasten.
Als ich sie gefunden hatte, zog ich sie an, stand auf, und kraulte meinen immernoch leise vor sich hin schnarchenden Hund am Kopf.
Dann verließ ich mein Zimmer.
" Morgen, Ny..." gähnte ich.
Ich hörte ein weitere Klirren.
" Ach scheiße! Das ist jetzt schon das zweite Glas heute... Morgen, Pan. Pass auf, da sind überall Scherben. Ich steck irgendwie in der Klemme... Ich bin eh schon in eine reingetreten."
Da ich meine Hausschuhe anhatte, holte ich den Besen aus der Abstellkammer, und gab ihn meiner Schwester.
" Bitte. Ich befrei dich. Wann gibt's Frühstück?"
Sie lachte. " Sobald ich den Glasscherben entkommen bin."
Ich konnte hören wie sie anfing, die Scherben wegzufegen.
Ich setzte mich an den Küchentisch.
" Rowley pennt noch?" Fragte Ny amüsiert.
Ich nickte. " Tatsache. Für einen Blindenhund ist er echt faul. Aber er ist so süß, da kann man es ihm echt nicht übel nehmen, oder?"
Wieder lachte sie. " Kann man wirklich nicht. Was hast du denn heute so vor, Pan? Muss ich dich irgendwo hinfahren?"
Ich nickte. " Ja. Ich wollte mich mit Jade treffen. Hast du denn Zeit mich hinzufahren, oder bist du zu sehr mit lernen beschäftigt?"
Ja, Ny steckte gerade mitten in der Prüfungszeit.
Ich dachte nicht, das man als Aurorin so viel lernen müsste.
Um ehrlich zu sein dachte ich, das es dabei nur ums kämpfen ging, aber anscheinend...
" Ich hab Zeit. Wenn ich mir noch mehr Zaubersprüche durchlesen muss, explodiert mein Gehirn."
Dann konnte ich hören, wie sie anfing Frühstück zu machen.
" Porridge mit Kakaopulver, oder Vanillezucker?" Fragte sie.
" Mit Kakao, bitte." Sagte ich.

Später fuhr meine Schwester mich zum Haus meiner Freundin Jade.
Nys Fahrstil war... Gewöhnungsbedürftig.
Als ich mit dem Kopf fast gegen die Windschutzscheibe knallte, beschloss ich etwas zu sagen.
" Ny, du weißt das so ein Auto auch unter 120km pro Stunde fahren kann? Wieso rast du denn so, hast du heute noch etwas vor?"
" Ähm..." machte meine Schwester verlegen. " Ich... äh, ich... Garnichts. Ich hab garnichts vor."
Das war auffällig...
" Nyny?" Fragte ich streng.
" Weißt du Pandora, nicht alles in meinem Leben geht dich was an. Ich darf auch meine Geheimnisse haben."
Seit ich wieder Zuhause war, benahm Ny sich seltsam...
Ständig verschwand sie irgendwohin, ohne mir zu sagen wo sie hinging...
Ich machte mir Sorgen, dass sie in irgendetwas gefährliches verwickelt war...
Ny war eine dieser Personen, die immer allen helfen musste, egal ob sie sich dabei in Gefahr brachte, oder nicht.
Mir hatte sie auch immer geholfen... Und das tat sie auch immernoch...
Sie hätte mich damals einfach in Pflege geben lassen können, aber das hatte sie nicht.
Sie hatte sich um mich gekümmert, mich aufgezogen...
Auch heute behütete sie mich noch, was mir ein wenig auf die Nerven ging...
Ich war vielleicht blind, aber mittlerweile kam ich ganz gut alleine zurecht. Und während ich es schätzte, das Ny sich so gut um mich kümmerte...
War ich nicht mehr dir kleine Zehnjährige, der man nichts erzählen konnte...
Früher hatte Ny oft Nachts wegen unseren Eltern geweint...
Aber auch nur wenn sie dachte das ich schon schlief...
Wann auch immer ich wach war, versuchte sie fröhlich herüberzukommen, aber manchmal weinte sie immernoch...
Ich tat das selbe ja auch, aber... Sie wusste das. Ich erzählte ihr fast alles, und sie... Hatte immer Geheimnisse vor mir.
Ich wünschte sie würde endlich mal kapieren, dass ich alt genug war, um damit umzugehen...
" Ah, da sind wir ja schon. Grüß Jade von mir." Sagte sie, und trat auf die Bremse.
Wieder krachte mein Kopf fast gehen die Windschutzscheibe.
" Danke fürs herfahren... Bau keinen Unfall, okay? Wir sehen uns später."
Rowley und ich verließen das Auto.
" Soll ich dich nicht noch bis zur Haustür bringen?" Fragte Ny.
Ich schüttelte den Kopf. " Lass mal. Ich kann das alleine."
Sie lachte. " Oh man, langsam wirst du echt selbstständig. Ich bin stolz auf dich, Pan..."
Rowley und ich liefen durch die Einfahrt, bis zur Haustür.
Dort drückte ich auf die Klingel.
Die Haustür ging fast sofort auf.
" Pandora!"
Meine Freundin Jade fiel mir um den Hals.
Wir waren schon als kleine Kinder Freunde gewesen...
Mittlerweile sah ich sie leider nicht mehr so oft, da sie nicht nach Hogwarts ging, sondern in eine Muggle Schule...
Sie war leider keine Hexe...
" Wie geht's dir, Panny? Erzähl mir alles! Hey Rowley!"
Rowley bellte fröhlich.
Ich musste lachen.
" Hey Jade. Mir geht's gut. Dir?"
Sie lachte glücklich.
" Erinnerst du dich an Grace? Naja, gestern ist folgendes passiert..."
Während wir in ihr Zimmer gingen, erzählte sie mir von ihrer Freundin Grace, in die sie schon ewig verknallt war.
Danach erzählte ich ihr von Hogwarts.
" Man, ich bin so neidisch auf dich!" Sagte sie. " Ich würde so gerne dort hin gehen..."
Ich seufzte. " So toll ist es garnicht... Zumindest nicht für mich. Die meisten Lehrer lassen mich nicht einmal Dinge ausprobieren..."
" Du musst dich mal durchsetzen!" Sagte sie. " Du kannst alles schaffen, das du dir in den Kopf setzt, das weiß ich doch..."
Ich schüttelte den Kopf.
" Ich kriege nichtmal aus Sis raus, wieso sie so komisch ist... Und ich kann nicht einmal in ihrem Zimmer herumschnüffeln, oder sowas..."
" Aber ich kann das!" Sagte Jade.
" Komm, wir gehen zu dir nach Hause, Und schnüffeln bei ihr herum. Ganz wie in den alten Zeiten. Auch wenn wir damals nur dumme Zeitschriften gefunden haben, und nichts spannendes, wie wir gehofft hatten. Vielleicht ist es dieses mal ja anders!"
Ich seufzte leise. " Ny wird mich umbringen, falls sie das herausfindet, aber... Ich mache mir wirklich Sorgen um sie, also... gut. Komm, lass uns los gehen. Sie geht zu einem dieser komischen treffen, von dennen sie nicht zugeben will, mit wem sie sind, also sollten wie ungestört sein..."

The tale of the Tonks sistersWhere stories live. Discover now