Das ist übel (Kapitel 62)

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Am Donnerstag war die Schule geschlossen.
Läuse.
Kinder waren wirklich Läusemagneten...
Sowas passierte ständig.
Das Jahr hatte erst vor drei Monaten angefangen, und wir hatten bereits zweimal wegen Läusen die Schule schließen müssen...
Gerade war ich bei Ny, und ließ mich von ihr entlausen.
" Du hast viel zu lange Haare " sagte Ny, während sie mir mit dem Läusekamm durch die Haare fuhr.
Ich seufzte. " Nicht alle von uns wollen kurze Haare. Ich mag meine langen. Auch wenn Ich deutlich leichter Läuse kriege als du."
Sie seufzte. " Ganz ehrlich, mich juckts auch... verdammte scheiße, wo kriegt Teddy die immer her?"
Ich lachte. " Bei euch ist es ja zumindest keine so große Sachen... ihr könnt eure Haare einfach verschwinden lassen, ich muss diesen Mist über mich ergehen lassen."
Sie sprühte mir das Lausspray in die Haare.
Es stank fürchterlich, und von dem Geruch alleine wurde mir ein wenig übel.
" Danke für die Hilfe." Sagte ich dann.
" Fred wollte ich nicht fragen, und die Läuse kann ich nicht sehen."
Ny klopfte mir auf die Schulter.
" Weißt du, ich finde sobald du mit jemandem lang genug zusammen bist, kannst du dich auch von ihm entlausen lassen."
Ich lachte. " Das ist es nicht. Er ist beschäftigt... Wie so oft in letzter Zeit. Man, riecht das schrecklich. Davon wir einem ja richtig schlecht- was ist da drin??"
Ny sprühte weiter. " So schlimm ist es wirklich nicht. Das hab ich doch vorher auch immer genommen."
Ich stöhnte leise. " Irgendwas stimmt echt nicht mit mir in letzter Zeit... Mir ist so komisch..."
Ich erzählte ihr wie komisch ich mich seit ein paar Tagen fühlte.
Als ich fertig war, sagte sie garnichts.
" Ny..? Irgendwelche Tipps..?"
Sie räusperte sich. " Ähm... Könnte es sein das du vielleicht- weißt du was, Vergiss es. Das war nur ein blöder Gedanke..."
Sie sprühte die letzen paar Haarstränen ein. " Gut. Jetzt ne halbe Stunde einwirken lassen- Teddy, kommst du bitte her?"
Ich hörte ihn ins Wohnzimmer kommen. " Neeeeein- nicht schon wieder das Läusezeug! Ich kann meine Haare doch einfach einziehen!"
Ny ließ sich die Widerworte nicht gefallen, und setzte ihn neben mich aufs Sofa. " Ich will nur sicherstellen ob du überhaupt welche hast- dann weiß ich auch ob ich deinen Vater lausen muss oder nicht."
Ted lachte. " Wir sind doch keine Affen!"
Ich grinste, und streichelte ihm durchs Haar. " Du vielleicht nicht, aber es gibt genug Leute die sich wie Affen benehmen... Jetzt lass dich lausen, Kleiner. Ich hab's auch hinter mir. Und das nur wegen so kleinen Rotznasen wie dir."
Er kletterte auf meinen Schoß.
" Ich bin keine Rotznase! Meine Nase ist ganz sauber!"
Dann drückte er seine Nase gegen meine.
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
Mein Neffe war der niedlichste kleine Junge allerzeiten.
Und mittlerweile hatte ich schon viele kleine Jungs kennengelernt...
Aber keiner von ihnen war wie Teddy.
Er war einfach was ganz besonderes.
Und zwar nicht nur wegen seinem Charakter, sondern auch weil er halb Werwolf, halb Methamorphmagus war. So viel gibt's davon sicher nicht.
" Ted, bitte setz dich wieder. Ich würde hier ganz gerne fertig werden."
Er schlang seine Arme um mich.
" Pandora, beschützt mich! Der Kamm ziept!!"
Ich hob ihm vom meinem Schoß. " Du musst es über dich ergehen lassen. Gleich ist es vorbei."

Während ich zuhörte wie Ny Teddy mit dem Lauskamm quälte, wurde mir immer komischer.
Am Ende war mir wirklich übel...
" Tante Pandora..?" Fragte Teddy. " Ist alles okay?"
Ich nickte. " Mir ist nur ein wenig übel... keine Sorge, das wird schon wieder..."
Ny seufzte. " Du sagst immer das ich schlimm bin, was krank werden angeht. Aber du kannst es ja auch nicht ausstehen krank zu sein. Komm, ich mach dir ne Wärmeflasche."
Teddy kuschelte sich wieder an mich, und kraulte mir den Rücken.
" Was machst du?' Fragte ich ein wenig verwirrt.
" Wenn mir schlecht ist, krault Papa mir immer den Rücken. Er sagt immer das seine Mami das gemacht hat... Und dann fühl ich mich immer besser, also dachte ich das es dir dann vielleicht auch besser geht..."
Wie gesagt... der niedlichste kleine Junge der Welt...
Ich wollte ihm wieder einen Kuss geben, realisierte dann allerdings dass das vielleicht keine gute Idee war... schließlich schien ich wirklich krank zu sein und wollte ihn nicht anstecken.
Deshalb knuddelte ich ihn nur ein bisschen. " Das ist sehr lieb von dir Teddy. Und ich glaube es hilft schon. Ich fühl mich schon viel besser..."
Er lachte begeistert. " Sag ich doch!"
Kurz darauf gab Ny mir eine Wärmeflasche. " Hier. Vielleicht hilft das ja."
" Mein Rückenkraulen hat schon geholfen!" Sagte Teddy stolz.
Ny musste lachen. " Das ist schön. Komm, ich muss dir die Haare einsprühen..."

Die Wärmeflasche half auch nicht...
" Immer noch nicht besser?" Fragte Ny. " Könntest du vielleicht... Pandora, kann es sein das-"
Ich konnte es einfach nicht mehr zurückhalten, und rannte ins Bad, um mich zu übergeben.
Ny rannte mir hinterher, um mir die Haare aus dem Gesicht zu halten.
Als ich mich fertig übergeben hatte, hörte ich wie sie anfing in einem Schrank herumzukramen.
" Ich könnte schwören ich hätte hier noch irgendwo einen... wo ist der denn hin, der kann doch nicht verschwunden sein..."
Ich richtete mich auf, und wischte mir den Mund ab. " Was suchst du..?"
Dann zog ich mich am Waschbecken hoch, um mir den Mund auszuspülen.
" Pan, ich muss kurz gehen. Was kaufen. Pass bitte auf Teddy auf."
Damit ging sie.
Etwas verwirrt wegen ihrem plötzlichem Desinteresse blieb ich stehen.
Ich kotzte mir aus irgendeinem Grund die Seele aus dem Leib, und Ny interessierte das nicht..?
Nach dem ich mir den Mund ausgespült hatte, wankte ich zurück zum Sofa.
" Soll ich dir einen Tee machen..?" Fragte Ted leise.
Ich schüttelte schnell den Kopf. " Nein ist gut. Süß von dir, aber... Nein..."
Das letzte mal als Teddy versucht hatte Tee zu machen, hatte er sich das heiße Wasser über die Füße gekippt, und sich heftige Verbrennungen zugezogen.
Das musste sich nicht unbedingt wiederholen.

Als Ny wiederkam, sagte sie: " Teddy, du darfst zwanzig Minuten fernsehen. Ich muss was mit deiner Tante bereden."
Ny griff nach meiner Hand, und zog mich zurück ins Bad.
" Was?" Fragte ich ein wenig genervt.
Sie drückte mir etwas in die Hand.
Eine kleine Box.
Ich tastete sie ab.
" Was ist denn los?" Fragte ich.
Ny räusperte sich. " Du Schwesterherz... Erinnerst du dich noch dran wie es mir damals im Sommer vor deinem letzten Schuljahr ging? Und... was da mit mir los war?"
Ich nickte. " Klar, du warst sch-"
Dann las ich was auf der Box stand.
" OH-"

The tale of the Tonks sistersWhere stories live. Discover now