Arztbesuch (Kapitel 64)

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" Du wirst sicher heulen." Sagte ich zu Fred. " Auf jeden Fall wirst du das."
Wir waren auf dem Weg zum Arzt, um sicherzustellen das alles okay war...
Zum Glück konnte das Kind meine Blindheit nicht erben, da sie nicht angeboren war.
" Ich werde doch nicht flennen." Sagte er. " Wie kommst du denn darauf?"
Ich drückte seine Hand. " So wie du auf meine Schwangerschaft reagiert hast, scheinst du dich ja wirklich zu freuen... Da kann ich mir das ganz gut vorstellen."
Fred legte einen Arm um mich. " Du hast doch nen Vogel..."
Ich grinste, und kuschelte mich an ihn.
" Keinen so großen wie du..."

Als wir beim Frauenarzt ankamen, mussten wir eine Weile warten.
" Fühlst du dich schon unwohl?" Flüsterte ich Fred zu.
" Leicht." Antwortete er.
Ich lachte. " Gewöhn dich dran. Wenn alles nach Plan läuft, siehst du die Praxis jetzt öfter von innen."
Er nahm meine Hand. " Ich werd's verkraften... Sag mal, hast du heute eigentlich gefrühstückt?"
Ich schüttelte den Kopf. " Nein... Nachdem ich mein Abendessen wiedergesehen habe ist mir irgendwie dir Lust auf Frühstück vergangen."
" Aber du warst schon den ganzen Tag auf den Beinen!" Sagte er, ein wenig erschrocken.
Ja, ich hatte heute unterrichten müssen.
" Ich hab doch was zu Mittag gegessen... und es dann ne Stunde später wieder ausgekotzt, aber gut... Meine Schüler haben sich Sorgen um mich gemacht, aber ich hab ihnen einfach verklickert das ich was falsches gegessen hab." 
Ich hörte Fred in seinen Taschen herumkramen. " Wo ist denn der... Ah, hier."
Er drückte mir etwas in die Hand.
" Iss den. Ist ein Müsliriegel."
Ich wickelte den Riegel aus dem Papier, biss hinein, und nuschelte:
" Wenn ich wieder reihern muss, bist du schuld."
Rowley versuchte etwas von meinem Müsliriegel zu erwischen.
Ich hielt ihn hoch. " Rowl, das ist kein Hundefutter."
Er jaulte leise.
Kurz darauf wurde ich aufgerufen.
Die Krankenschwester stellte mir ein paar Fragen, und fing dann mit dem Ultraschall an.
In einem Moment unterhielt ich mich ganz normal, und plötzlich...
" Urghii!"
Die Krankenschwester hatte mir Ultraschallgel auf den Bauch gequetscht.
Während ich noch etwas überrascht nach Luft schnappte, konnte ich Fred schallend lachen hören. " Du solltest mal dein Gesicht sehen!"
Ich schlug nach ihm. " Ey, lach nicht!"
Er hielt meine Hand fest. " Kein schlagen. Was bringst du unserem Kind denn bei?"
Jetzt musste ich auch lachen. " Du bist echt... Ich liebe dich..."
Er gab mir einen Kuss. " Ich dich auch..."
Dann fühlte ich das Ultraschallgerät an meinem Bauch.
" Wie sieht es aus..?" Fragte ich leise.
Fred räusperte sich. " Wie eine kleine Bohne..."
Etwas verwirrt drückte ich seine Hand. " Eine... Bohne?"
" Eine sehr süße Bohne..."
Er streichelte gedankenverloren meine Hand.
Ich lächelte. " Ach Fuchs..."
Kurz darauf reichte die Arzthelferin mir ein Papiertuch, damit ich mir den Bauch abwischen konnte.
Dann warteten wir auf die Ärztin.
Ich streichelte Fred übers Gesicht.
" Du hast geweint." Sagte ich dann amüsiert.
Er seufzte. " Mach dich ruhig lustig."
Ich legte einen Arm um ihn. " Ich mach mich nicht lustig... Ich finde das super niedlich..."

Alles war in Ordnung, mit unserem Kind... Ich war ungefähr in der siebten Woche... wie hatte ich es geschafft nicht zu realisieren das ich meine Tage nicht hatte?!
Eine Sache beschäftigte mich sehr...
Ich hätte sehr gerne mein Kind gesehen... auch wenn es gerade nur eine kleine Bohne war...
" Alles gut bei dir?" Fragte Fred mich.
Ich nickte nur.
Er drückte mich an sich. " Du hättest gerne unser Kind gesehen, oder?"
Wieder nickte ich. " Schon, irgendwie... Ich hab schon lange niemanden mehr so sehr sehen wollen..."
Fred seufzte. " Ach Panda..."
Rowley drückte sich an mich, als ob er mich auch trösten wollte.
Ich beugte mich herunter, und streichelte ihm über den Kopf.
" Rowl, du wirst Onkel..."
Er schien begeistert.
Zumindest würde ich sein begeistertes Ablecken meiner Hände und meines Gesichts so auffassen.
Dann sprang er mich an.
Das machte er nur noch selten, jetzt wo er alt wurde.
Oft machte ich mir Sorgen um ihn, weil er schwächer wurde... aber ich glaubte nicht das er vorhatte uns bald zu verlassen.
Ich kraulte ihn nochmal schnell, und richtete mich dann wieder auf.
Dabei wurde mir ein kleines bisschen schwindelig.
Das war... neu. Und ich würde mich noch daran gewöhnen müssen, das mein ganzer Körper sich plötzlich gegen mich zu richten schien.
" Wir sollten anfangen es Leuten zu erzählen." Sagte Fred.
Ich lächelte. " Ja... Morgen ist doch diese Familienfeier, die deine Mum angesetzt hat."
Molly liebte ihre Feiern. Meistens wenn sie welche schmiss, gab es nicht einmal einen Grund. Sie wollte einfach nur ihre Familie um sich haben.
Einige Leute aus der weitführenden Weasley Famile (a.k.a alle Leute die Molly aus Mitleid adoptiert hatte) waren auch immer eingeladen.
Nys Familie würde also auch da sein.
Aber... " Ich glaube wir sollten vorher mit Teddy reden. Er hängt so sehr an uns, nicht das er traurig ist..."
Ted hing wirklich sehr an uns...
Hoffentlich würde das gut gehen...
" Du hast recht. Nicht das der kleine Kerl ausflippt..."
Fred schien sich wegen Teddy auch ein wenig zu sorgen.
Unser Neffe war halt noch klein, nicht das er eifersüchtig war...
" Lupin weiß übrigens schon Bescheid. Hab den Schwangerschaftstest bei Ny im Bad liegen lassen. Als Lupin den gefunden hat, ist er Ny fast umgekippt. Da musste sie es ihm sagen." Informierte ich Fred.
Fred lachte. " Armer Kerl. Teddy hat ihn ja damals schon überrascht."

Später gingen wir tatsächlich noch zu Ny, Lupin und Teddy.
" Herzlichen Glückwunsch." Gratulierte Lupin uns.
Ich lächelte. " Danke. Fred hat es deutlich besser aufgenommen, als andere Männer das vielleicht hätten..."
Lupin hustete peinlich berührt.
Ny schlug mir auf die Schulter. " Ey! Hör auf darauf herumzureiten. Und Hey, ich freu mich auch für euch. Da bin ich lieber als... manche Schwestern."
Jetzt musste ich lachen. " Jaja. Ich hör schon auf..."
Ny nahm mich in den Arm. " Ich bin stolz auf dich, Pan. Ich weiß noch als du dir damals Sorgen gemacht hast, das du niemals einen Freund haben würdest.."
Fred legte mir eine Hand auf die Schulter. " Du musst dir aber auch echt immer über alles Sorgen machen..."
Ich machte mich von Ny los, und drehte mich zu ihm um.
Dann legte ich meine Hand auf seine Wange. " Grins nicht so blöd."
" Tante Pandora! Onkel Fred!"
Teddy war angerannt gekommen.
Ich umarmte ihn. " Hey Teddy! Schön dich zu hören..."
" Hallo Kleiner." Grüßte Fred ihn.
" Herzlichen Glückwunsch!" Sagte Teddy. " Ich weiß zwar nicht wofür, aber Mami und Papi haben euch auch gratuliert! Hallo Rowley!"
Rowley bellte.
Teddy mochte er auch sehr gerne. Das war wohl größtenteils, weil Teddy beim Essen immernoch viel fallen ließ, oder natürlich weil er einfach gerne mit ihn spielte. Ganz sicher war ich mir da nicht.
Ich streichelte Teddy über den Kopf.
" Wir müssen mal ganz dringend mit dir reden..."

Kurz darauf saßen wir in Teddys Zimmer, auf seinem Bett.
" Ein Baby?" Fragte Teddy überrascht.
Ich nickte. " Ja. Ein kleiner Cousin oder eine Cousine für dich."
Fred wühlte in seiner Tasche herum.
" Hier, schau dir das an."
Wahrscheinlich zeigte er ihm gerade das Ultraschallbild, das er sich hatte ausdrucken lassen.
" Ein Baby!" Sagte Teddy wieder.
Dann umarmte er mich.
Ich legte eine Arm um ihn. " Freust du dich?"
Teddy nickte so heftig, das er richtig bebte. " Ja! Aber... können wir dann immernoch unsere Tanten-Neffen Samstage machen, wenn du ein Baby hast?"
Ich streichelte ihm durchs Haar.
" Naja... Vielleicht nicht mehr so oft, Babys sind ziemlich Zeitraubend... Aber ich bin mir sicher das ich Zeit für dich finde. Schließlich hab ich dich lieb."
Er drückte sich an mich.
" Hey, Kleiner." Sagte Fred. " Ich pass schon auf, das Pandora nicht komplett im Baby Vortex verschwindet. Und wenn sie irgendwann wirklich keine Zeit hat, kann ich gerne mit dir in die Stadt gehen. Das ist doch auch nicht zu schlimm, oder?"
Ted ließ mich wieder los. " Ist es nicht... Kann ich das Bild noch mal sehen?"
Ich lächelte. " Nach was sieht es deiner Meinung nach aus?" Fragte ich ihn dann. " Fred sagt das es aussieht wie eine kleine Bohne."
Teddy war kurz still. " Was ist denn das Baby..? Ich seh da nur Flecken..."
Fred lachte. " Da, der kleine weiße Fleck da. Die kleine Bohne, siehst du's?"
" Ja, jetzt schon. Das sieht aus wie ein kleiner Wurm! Ist das wirklich in Pandoras Bauch?"
Ich lachte, und gab Teddy einen Kuss.
" Ist es. Hab dich lieb, Teddy."
Er lachte. " Ich dich auch! Dich auch, Fred! Naja, ich geh jetzt mit Rowley spielen!"
Dann ging er.
" Das lief doch ganz gut, oder?" Fragte Fred mich.
Ich nickte. " Das lief wirklich gut. Du wirst ein toller Vater, Fuchs..."
Er legte sanft und ein wenig zurückhaltend eine Hand auf meinem Bauch.
" Wir bekommen ein Baby..." Sagte ich, immernoch leicht perplex.
Fred wollte seine Hand wieder wegnehmen, aber ich legte meine Hand auf seine. " Wir bekommen wirklich ein Baby..."
Fred lachte leise, und fing an mich abzuküssen.
Ich kicherte, und erwiderte die Küsse.
Er wollte sich mit mir aufs Bett rollen lassen, aber ich hielt ihn zurück.
" Nicht in Teddys Bett... Später, aber nicht hier."
Fred lachte. " Oh. Kurz hab ich vergessen wo wir sind. Selbst nach Jahren hast du noch diesen Effekt auf mich... Erinnerst du dich an Dumbledores Beerdigung..? Da hab ich auch kurzzeitig vergessen wo ich gerade bin."
Ich grinste, und gab ihm einen Kuss auf die Nase.
Das war ein kleiner running gag zwischen uns...
Auch wenn ich seine Nase unabsichtlich schon ewig nicht mehr erwischt hatte.
Dann stand er auf, und zog mich hoch. " Dann sollten wir uns vielleicht aus dem Staub machen, bevor ich auf blöde Ideen komme..."

The tale of the Tonks sistersWhere stories live. Discover now