no tears left to cry ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿ

»14«

[Jimin]

Ich schlucke laut und senke meinen Blick.

„Finden Sie es nicht komisch, Ihrem Schüler zu sagen, dass Sie gerade G-Geschlechtsverkehr hatten?", frage ich leise und schaue dabei auf den Boden.

Findest du es nicht komisch, mir das einfach so zu sagen und damit mein Herz zu brechen, Yoongi?

Ich seufze leise und hole mein Handy hervor und schaue auf die Uhr.

„Wissen Sie? Es ist egal, ich muss jetzt nach Hause", murmle ich und möchte an meinem Lehrer vorbei, jedoch packt er mich am Arm. Sein Griff ist fest, schließlich ist dieser Mann ziemlich stark.

„Lassen Sie mich los", sage ich und merke, wie mir bereits die ersten Tränen über die Wangen laufen. Ich kann es nicht länger in mir halten, ich muss weinen und ich schäme mich dafür. Ich weine zu oft und zu schnell, es ist peinlich. Und jetzt, jetzt weine ich vor Herrn Min. Noch schlimmer geht es nicht.

„Was ist los? Erzähl mir warum du weinst!", sagt der Ältere und zieht mich vor sich, sodass ich ihm in sein schwach beleuchtetes Gesicht schauen kann, was nach wie vor perfekt aussieht.

„Es ist nichts. Ich muss nach Hause, es ist spät!"

„Jimin. Du bist achtzehn Jahre alt, sag mir nicht, das 20:30 Uhr für dich spät ist", sagt Herr Min und schaut mich dabei an, als wüsste er genau, dass ich lüge.

„Meine Mama mag es nicht, wenn ich so spät noch draußen bin", sage ich und wische mir meine Tränen weg, „Sie sagt es können gefährliche Menschen draußen sein, die mir weh tun wollen."

Yoongis neutraler Blick und sein leichtes Nicken beunruhigen mich ein wenig. Er könnte genau so einer sein, ob Lehrer oder nicht, hab ich recht?

„Aber du hast ja mich hier. Ich werde auch dich aufpassen", sagt er und setzt dabei ein lächeln auf, was merklich gefälscht ist. Yoongi kommt mir etwas näher und legt seine Hand auf meine Wange und obwohl dies eine Berührung ist, die mein Unterleib zum kribbeln bringt, mach sie mir Angst. Und er kommt mir noch näher.

„Herr Min, was tun Sie da?", frage ich leise und schaue den grinsenden Mann an, während ich langsam kleine Schritte nach hinten mache.

„Du willst es doch auch, Jimin. Leugne es nicht", sagt der Ältere und beißt sich auf die Unterlippe.

Ich fing an zu zittern.

„Wir könnten es jetzt tun. Jetzt und hier, auf diesem Steg."