no tears left to cry ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿ

»41«

[Jimin]

Kurze Zeit scheint Yoongi zu verwirrt, um zu handeln. Seine Augen sind leicht geweitet und seine Wange gerötet.

„Jimin...", sagt er leise. Es hört sich schon fast wie ein Zischen an, so gefährlich leise, wie er spricht. „Hast du mich gerade geschlagen?"

Ich nicke nur und versuche dabei nicht ängstlich auszusehen. Brust leicht ausgestreckt, emotionsloser Blick, aber hinter dieser Fassade verbirgt sich die pure Angst.

„Du hast Glück, dass ich dich so sehr liebe und mein Herz mir sagt, dich dafür nicht zu bestrafen. Jedenfalls noch nicht", sagt Yoongi leise und zieht mich auf das Bett. Er selbst steht auf und packt nun meine Sachen allesamt in den Koffer, greift ihn und dann meine Hand.

Er schließt die Tür auf, geht mit mir aus meinem Zimmer. Meine Mutter greift ebenfalls nach meiner Hand und will mich bei sich behalten, aber Yoongi ist stärker.

„Ich werde wiederkommen!", sage ich und schaue weinend zu meiner Mutter. Sie zieht weiterhin an mir, schreiend und weinend. Auch mein Freund zieht an mir und weil er nun einmal stärker ist, schafft er es, mich an sich zu drücken und mich von meiner Mutter zu trennen. Sie fällt auf ihre Knie und schaut zu mir hoch.

Mein Herz wird gerade in tausende Teile gerissen, die allesamt wie kleine Messer durch meinen ganzen Körper wandern und mich nur mehr Schmerz fühlen lassen. So großen Schmerz, dass ich lieber sterben würde.

Ich behalte den Augenkontakt zu ihr, während Yoongi mich die Treppen unsanft runterzieht, bis ich sie nicht mehr sehen kann.

„Du wirst dieses Haus nie wieder betreten, dafür sorge ich", sagt der Blondhaarige. Seine Stimme dabei tief und rau, er ist so kalt.

Einige Male stolpere ich fast, während wir das Haus verlassen und in das Auto steigen und losfahren. Wir fahren aber nicht zu Yoongi nach Hause. Er fährt auf die Autobahn und so beginnt eine stundenlange Reise.

Eine Reise, bei der jeder Gedanke meiner Familie gewidmet ist, die ich nie wieder sehen werde.

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Familiendrama. Traurig tho.