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[Jimin]

Aus Angst krabble ich langsam unter den Tisch, jedoch bemerkt Yoongi das, trotz seiner Betrunkenheit, ziemlich schnell. So legt er seine Hände auf den Tisch und schiebt diesen mit einem guten Ruck in den Raum.

Weil ich noch immer an das Tischbein gefesselt bin, zieht es mich mit. Ich schleife über den Boden und verletze mich dabei an den kalten Fliesen, die meine nackte Haut berühren.

„Hör bitte auf!", rufe ich und versuche dabei, den Schmerz so gut wie möglich zu ignorieren. Ich rapple mich wieder auf und klammere mich an das dünne Holzbein des Tisches.

„Wieso hasst du mich nur?!", fragt Yoongi, wobei man ihm den Alkohol aus der Stimme hören kann. „Was habe ich die getan, dass du mich behandelst wie ein Monster?!"

Ich schweige zitternd und schließe meine Augen, in der Hoffnung, dass dies alles nur ein Albtraum sei, der bald vorbeigehen wird. Ich werde aufwachen in einem weichen Bett, eingehüllt in einer weichen Decke, mit weißem Bettbezug. Draußen werden die Vögel zwitschern und eine leichte, frische Brise wird mich wecken. Ich werde glücklich sein.

Aber sobald ich meine Augen wieder öffne, ist noch immer alles beim Alten. Es tut weh.

„Ich hasse dich nicht, Yoongi und das weißt du! Du weißt, wie sehr ich dich liebe!", rufe ich fast schon, wage dabei erst einen Blick nach oben, als ich höre, wie er sich neben mich setzt.

Ich schaue Yoongi dabei zu, wie er da einfach nur sitzt und mich ebenfalls anschaut. Er stützt sich an seinen Armen ab und schaut mich einfach an. Seine Augen getränkt in Tränen, seine Wangen leicht gerötet. Seine Haare verwuschelt, seine Kleidung, vermutlich von Alkohol, dreckig. Ein Anblick meines Freundes, der sich mir bisher nicht geboten hat. Ein Anblick meines Freundes, den ich nicht sehen kann, ohne dabei selbst zu weinen.

„Ich muss dich umbringen."

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got no self control
and I don't mean cigarettes and alcohol
cause when it comes to you
I can't say no

no tears left to cry ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿWhere stories live. Discover now