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Zwei Wochen später und Riddle ging mir aus dem Weg.
Er beachtete mich kein Stück mehr.

Ich saß öfter als mir lieb war alleine auf dem Astronomieturm und trank meine Sorgen weg. Meine Schulnoten hatten begonnen zu leiden. Ich schlief oft im Unterricht, vor allem bei Professor Binns. Selbst das Anstupsen von Felicity half nichts. Ich war gut auf dem Weg dazu, mir noch meine Noten und meine Leber zu ruinieren. Doch mir war das alles völlig egal.

Ich wollte nur noch nach Hause. Es kam mir manchmal vor, wie ein böser Traum, aus dem ich einfach nur aufwachen musste. Jeden Morgen hoffte ich für einen Moment ein anderes Gesicht zu sehen, als das von Felicity. Nicht falsch verstehen, ich mochte sie, doch ich wollte raus aus dieser Zeit und zurück in meine eigene Zeit.

Ich hatte regelmäßige Meetings mit Professor Dumbledore, die jedoch enttäuschend waren. Er versicherte mir zwar jedes Mal, er würde weiter nach Wegen suchen, mich wieder zurück in meine eigene Zeit zu schicken,  doch mit jedem Meeting schwand meine Hoffnung.

Mittlerweile waren die Suizidgedanken, die ich lange wegschieben konnte, mit stärkerer Wucht wieder zurückgekommen und hatten mich wieder voll im Griff.

Immer wieder und wieder musste ich mich zusammenreißen, nicht über das Geländer des höchsten Punkts Hogwarts zu springen. Doch genau das war es ja auch gewesen, das mich hier hergebracht hatte.

Meine Freundschaft zu Alphard und Felicity war das Einzige, das mich davon abhielt, mich in den Tod zu stürzen. Alphard war ein toller Freund und Felicity hielt mir den Rücken im Unterricht frei oder weckte mich auf, wenn ich einschlief. Keiner von beiden stellte groß Fragen, wenn sie mitbekamen, dass ich mich schon wieder rausgeschlichen hatte.

 Keiner von beiden stellte groß Fragen, wenn sie mitbekamen, dass ich mich schon wieder rausgeschlichen hatte

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Abraxas war nach dem Quidditch Vorfall noch unerträglicher geworden. Riddle und er wurden regelmäßig gesehen, wie sie sich fast an die Gurgel gingen. Einmal hatte Riddle ihm fast mit einem Fluch angegriffen, war aber von Mulciber aufgehalten worden.

Es war zwischen der dritten und vierten Stunde gewesen. Abraxas hatte schon den ganzen Tag Bemerkungen über Riddle gemacht. Darüber dass er die Tätigkeit des Vertrauensschülers sehr viel besser, als Riddle ausführen könne. Dass Riddle arm war. Dass er ein Schlammblut sei.

Bei der letzten Bemerkung war Riddle schließlich ausgetickt. Ich hatte Riddle noch nie so wütend gesehen. Um die beiden hatte sich schon eine Menschentraube gebildet. Riddle hatte den Zauberstab auf Malfoy gerichtet und Malfoy hatte seinen Zauberstab ebenfalls erhoben.

"Stupor", hatte Riddle Abraxas auf den Hals gehetzt. Malfoy war dem Zauber einfach aus dem Weg gegangen. Und hatte auf Riddle gefeuert. Es ging hin und her, so schnell, dass wir nur von rechts nach links und wieder zurück schauen konnten. Ganz, ganz, ganz tief in mir drin hoffte ich, dass Riddle gewann.

Und er gewann auch fast. Die Luft war elektrisiert mit der mächtigen Energie von Riddles Magie, die selbst für die Einjährigen mehr als deutlich mächtig war. Der Kampf hatte sich immer weiter hochheschaukelt, Abraxas hatte angefangen dunklere Flüche zu verwenden, die Riddle jedoch mit Leichtigkeit abblockte.

ᴀᴍᴀɴᴛᴇꜱ ᴀᴍᴇɴᴛᴇꜱ [ᴛᴏᴍ ʀɪᴅᴅʟᴇ]Where stories live. Discover now